Sonntag, 31. Oktober 2010

Video ergo sum

(Ich sehe, also bin ich)

Hola! Das ging ja am Sonnabend los wie die Feuerwehr. Was für einen Klasseauftritt lieferte unsere Mannschaft in der ersten Hälfte ab? Dazu wurde das mutige Spiel mit einer frühen Führung belohnt und das verlieh unseren Jungs zusätzliche Sicherheit. Und auch Schiedsrichter Fritz lieferte anfangs eine Superleistung ab. Er ließ hüben wie drüben sehr viel laufen, was dem Spielfluss extrem gut tat. Ein weiterer Vorteil für uns, denn gespielt hat am Sonnabend nur eine Mannschaft. Die Eintracht brauchte sage und schreibe bis zur 60. (!) Minute, um das erste Mal aus dem Spiel heraus auf unser Tor zu schießen. Aber leider war zu diesem Zeitpunkt schon alles gelaufen, denn der gute Herr Fritz verlor bereits fünf Minuten vor der Halbzeit aus für mich völlig unerklärlichen Gründen seine bis dato gute, weil unauffällige Linie und schenkte den Frankfurtern mit einem lächerlichen Elfmeter den Ausgleich. Spätestens kurz nach dem Wiederanpfiff, als Asamoah seine mehr als umstrittene Ampelkarte sah – die erste Gelbe bekam er, weil er sich über den Elfer echauffierte - war das Thema dann endgültig gelaufen.

Somit steht heute das mit Abstand schwächste Team, das bisher am Millerntor gastierte, auf einem unglaublichen fünften Tabellenplatz. Noch weiter nach oben hat es die Eintracht, die lediglich durch überragende Theatralik glänzte, allerdings in meiner persönlichen Rangliste der Mannschaften geschafft, denen ich das Schwarze unter meinen Nägeln am allerwenigsten gönne.

Nachdem also der Unparteiische die Partie nach knapp 50 Spielminuten zu unseren Ungunsten entschieden hatte, stellt sich natürlich die Frage, wie man so einem desaströsen Auftritt begegnen soll. Nach dem Spiel das Dreigespann mit Bierbechern einzudecken ist eine Möglichkeit, die ich zwar nachvollziehen kann, persönlich aber doch für relativ unsexy halte. Was mich einfach ärgert ist die Tatsache, der Willkür eines Mannes ausgesetzt zu sein, der zweifelsohne einen der schwärzesten Tage in seinem Schiedsrichterleben erwischt zu haben. Da ich aber nach wie vor zuallererst an das Gute im Menschen glaube, möchte ich Marco Fritz mal keine Absicht unterstellen. Wie beschissen sich der Mann fühlen muss, kann man wahrscheinlich nur nachvollziehen, wenn man sich in einem ruhigen Moment mal die Dokumentation “Referees at work“ zu Gemüte führt. Das alles ändert aber natürlich nichts an der Tatsache, dass sich über 20.000 Fans im Stadion komplett betrogen fühlen, weil das Spiel bereits kurz nach der Halbzeit entschieden ist. Wenn ich hier jetzt erzähle, dass die Fans den Verantwortlichen bei DFB, UEFA und FIFA scheißegal sind, dann verkünde ich wohl nichts Neues. Wenn aber die zahlende Fernsehkundschaft bereits zur Pause abschaltet, dann fangen vielleicht auch die Funktionäre bald an nachzudenken. Denn so gibt die Kuh irgendwann keine Milch mehr.

Deshalb gibt es meinen dringenden Apell, endlich auf technische Hilfsmittel zurückzugreifen. Sei es der Chip im Schienbeinschützer, sei es der Videobeweis.

All den Kritikern, die behaupten der Videobeweis würde den Spielfluss unterbrechen, kann ich nur die Regelung beim Hockey entgegenhalten. Hier darf jede Mannschaft einmal pro Halbzeit den visuellen Beweis zu Rate zu ziehen. Ganz ehrlich, um so einen Dreck wie gestern nicht mehr erleben zu müssen, würde ich bei Fernsehübertragungen sogar die zwei zusätzlichen Werbespots pro Halbzeit in Kauf nehmen. Und auch alle Schiedsrichter, die trotz solch katastrophaler Fehlentscheidungen im Anschluss ruhig schlafen könnten, würden sehr dankbar sein.

Zum gemeinschaftlichen Abkotzen kommen hier nochmal die „Highlights“ des 10. Spieltages am Millerntor:




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Mittwoch, 8. September 2010

Timo, du spielst!

Die ersten vier Pflichtspielen der noch jungen Saison sind absolviert und drei davon haben wir mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse verloren. Da könnte ich mich natürlich tierisch drüber aufregen und mit dem Schicksal hadern, tue ich aber nicht. Warum das so ist? Weil am Sonntag das erste Derby seit der Spielzeit 01/02 ansteht. Dieses Duell wirft seit Wochen seine mächtigen Schatten voraus. Je dichter der Termin rückt, desto mehr steigt die Anspannung in mir und der Fokus richtet sich auf DAS Spiel. Tag für Tag – Stunde um Stunde.

Dass das nicht nur bei mir so ist, merkt man derzeit überall in der Stadt. Es beginnt mit kleineren Frotzeleien, geht weiter mit albernem Territorialgehabe auf dem Kiez (ähnlich der Reviermarkierung bei Hunden), über verschiedene Abziehaktionen von Fan-Utensilien und gipfelte bisher sicherlich im Angriff auf St. Pauli Fans und Bene am Altonaer Bahnhof.

Wo hier die Grenze zwischen Rivalität und asozialer Prollerei verläuft, brauche ich wohl nicht näher zu erläutern. Für all jene, die derzeit in einschlägigen Foren oder auf Facebook zum Stress aufrufen, habe ich dann auch gleich noch folgende Grußbotschaft parat:


Allerdings kotzt mich das ganze Hippie-Geschwafel mindestens genauso an. Nein, wir brauchen am Sonntag vor dem Spiel nicht gemeinsam zu brunchen und wir müssen uns auch nicht gegenseitig die Blumenkränze aufsetzen. Es ist und bleibt verdammt nochmal ein Derby. Und für mich kann ich behaupten, dass es mein erstes am Millerntor ist. Wisst ihr Sozialquatscher eigentlich, wann wir das letzte Mal zu Hause gewonnen haben? All jene, die sich dessen nicht mehr so ganz bewusst sind, sollten jetzt schleunigst hier klicken.

Genau deshalb erwarte ich ein Inferno am Millerntor. Wer auf dem Rasen kein Gras frisst, der kann sich gleich seine Papiere abholen und wer auf den Rängen nicht sein Äußerstes gibt, um den Vorstädtern die Hölle auf Erden zu bereiten, für den geht mir vollends jegliches Verständnis ab. Die Rautenträger sollen sich ob der Atmosphäre komplett einscheißen – ich will das riechen können!

Wenn wir dieses Spiel gewinnen – und ich will das Ding gewinnen - dann können wir bis Weihnachten ungeniert nackt durch Stadt tanzen.

In letzter Konsequenz kann mit diesem Geist auf der Mannschaftbesprechung vor dem Spiel auch nur ein Satz aus des Trainers Munde fallen:



„Timo, du spielst heute!“
Foto: magischerfc.de

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Sonntag, 29. August 2010

Vorfreude ist die
schönste Freude

Da kann ich mich drehen und wenden, wie ich will, tut mir Leid, aber sympathisch werden mir die Hoffenheimer in diesem Leben wohl nicht mehr. Nüchtern betrachtet muss ich aber zugeben, dass das gestern ein fairer Auftritt der Elf aus dem Sinsheimer Stadtteil war. Und dass sie einen schönen Fußball spielen können, ist ja auch nicht erst seit gestern bekannt. Die werden auch auf anderen Plätzen noch den einen oder anderen Punkt mitnehmen – ganz sicher!

Umso erfreuter bin ich deshalb über den couragierten Auftritt unserer Helden in braun-weiß. Da braucht mir jetzt auch niemand mit dem Spruch von der fehlenden Cleverness um die Ecke zukommen, wer so spielt wie unser FC am Sonnabend und dann in der 88. Minute ein Ding kassiert, der hat schlichtweg Pech und nix anderes! Sicherlich muss man in der Bundesliga über 90 Minuten aufpassen und voll konzentriert sein, sonst kann es jederzeit klingeln. Das galt aber auch schon in der zweiten Liga. Und da es hüben wie drüben etliche Hochkaräter gab, waren dann wohl offensichtlich beide Teams nicht durchgehend hellwach.

Weil also die Hoffenheimer gestern keine Angriffsfläche für ein adäquates Feindbild lieferten, musste ich mich anders orientieren. In Persona von „Manuel – ich muss mal eben nach Hamburg – Regen – drei Wetter tAFT(er) hält –Gräfe“ wurde ich aber schnell fündig. Auf den Mann ist halt immer Verlass.

Nun war es nicht so, dass er einen spielentscheidenden Fehler begangen hätte, aber die Summe aus vielen Kleinigkeiten führt sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen zu gehörigem Unverständnis und sorgt für entsprechenden Unmut. Ein Beispiel: Nach zehn bis 15 Minuten hatten wir das Spiel einigermaßen im Griff und es entstand so etwas wie eine kleine Drangphase. Dann gabs einen unberechtigten Freistoß für die T$G, der zwar nicht direkt zu etwas zählbaren führte, in seiner Ausführung nach etlichem Hin und Her aber gut drei Minuten dauerte. Damit war unser Druck erstmal unterbrochen. Taktisch klug von Hoffenheim, zum Kotzen vom lieben Manuel.

So läuft es eben manchmal und irgendwie gleicht es sich über die Saison dann wieder aus. Ok, ich zahl den Fünfer fürs Phrasenschwein, aber hätte man mich vor Wochenfrist in der 82. Minute gegen Freiburg gefragt, ich wäre mit einem Remis zufrieden gewesen. Ebenso wäre ich es gestern zur gleichen Zeit gewesen. Unterm Strich wäre ich also mit bisher zwei Punkten glücklich gewesen. Auf dem Konto haben wir aber schon drei und die Mannschaft funktioniert sportlich wie menschlich, was der Huddle nach dem Spiel beweist.

Foto: magischerfc.de
Gedulden wir uns also noch ein wenig und feiern dann das erste Heimtor der Saison im Derby umso frenetischer.

Denn Vorfreude ist doch die schönste Freude!




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Montag, 23. August 2010

Logisch, wir sind geil

Eine neue Liga ist wie ein neues Leben. Und das neue Leben lässtsich bisher wunderbar an! Aber die Liga ist nicht alles, was neu ist. Wir haben die lange Sommerpause genutzt, um einen Fanclub zu gründen. So haben wir das erste Spiel der noch jungen Saison genutzt, um in großer Runde den Bundesligaauftakt gemeinsam im Knust zu zelebrieren. Ein zukunftsträchtiges Modell, dessen Fortführung bei nicht selbst bereisten Auswärtsspielen das Potenzial zum Ritual besitzen könnte.

Aber was sollte eigentlich auch schiefgehen, wenn schon mein Lieblingsbauer an seinem Geburtstag eigens zum Fußball gucken nach Hamburg anreist? Da hätte es schon mit dem Teufel zu gehen müssen, hätte es an diesem wunderschönen Sonnabend etwas anderes als Gewinner gegeben.

Da wären zum ersten die Freiburger, die nach der Heimniederlage gegen einen Liganovizen gleich mal genau wissen, worum es für sie in dieser Saison geht, nämlich einzig und allein um den Klassenerhalt. Einen Schuss vor den Bug zur rechten Zeit nennt man sowas! Klar hätten wir es aufgrund unserer spielerischen Überlegenheit und der Vielzahl liegengelassener Großchancen den Preisgaunern noch wesentlich deutlicher demonstrieren können, aber schließlich waren wir da, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen und nicht, um den heiligen Samariter zu spielen.

Zweitens haben wir drei wichtige Punkte gewonnen, die dringend nötig sind, um nicht den Anschluss an die internationalen Plätze zu verlieren. Nebenbei wissen wir, dass wir wie in der Vorsaison von der Bank her jederzeit noch mächtig nachlegen können. Unglaublich, wie die Joker stechen. Zugegeben, gerade bei Richies Einwechslung habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, weil ich ihm aufgrund meiner bisherigen Wahrnehmung nicht viel zugetraut habe. Und dann macht er ein Ding und bereitet zwei vor. Asche auf mein Haupt!


Joker Richie - Bubb – Joker Fin –Bubb
Foto: magischerfc.de
Damit kommt es also nächste Woche zum Gipfeltreffen gegen die $€£ Hoppenheim. Für alle, die sich in der neuen Liga ebenfalls noch nicht so gut auskennen wie ich, sei angemerkt, dass das Toppspiel der Woche immer am Sonnabend um halb sieben angepfiffen wird. Und wenn der Erste gegen den Zweiten spielt, dann trägt diese Partie den Titel auch zu recht.

Allerdings habe ich mich gefragt, woher die Macher von Sky das vor dem Spieltag, also zum Zeitpunkt der Ansetzung wussten. Schließlich gibt es in der Wahrnehmung des gemeinen Sky-Mainstream-Abonnenten wohl attraktiverer Paarungen, als Aufsteiger gegen Retortenclub. Sind die Kommerziellen also doch Fußballexperten? Haben die professionelle Seher - ich meine nicht die fetten Säcke im Trikot auf der Couch - engagiert? Oder hat da jemand etwa was geschoben? Nein, diesen Gedanken verwerfe ich natürlich sofort wieder, denn Schieben ist moralisch nicht ok. Davon ab waren wir historisch betrachtet von Schiebereien noch nie begünstigt. Bleibt also nur eine logische Quintessenz übrig:

Wir sind einfach richtig geil unterwegs!



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Montag, 16. August 2010

Kneten mit Olli




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Freitag, 11. Juni 2010

Pauli, Pauli über Alles

Das Warten hat ein Ende und endlich rollt das runde Leder beim größten Sportturnier der Welt. Diese Freude lasse ich mir nicht von all den ewigen Nörglern kaputt machen.

Gut, der ausrichtende Verband besteht aus einem undurchsichtigen Geflecht von Korruption und Vetternwirtschaft. Ja, der südafrikanische Staat investierte Milliarden in moderne Arenen und die dazugehörige Infrastruktur, während vom versprochenen Bau von Schulen und öffentlichen Krankenhäuser heute keiner mehr etwas wissen will. Ok, die Ärmsten der Armen bleiben auf der Strecke, weil die zahlungskräftigen Touristen sich lieber am Fraß eines weltweit agierenden Burgerbräters den Magen verderben laben sollen, anstatt sich an den traditionellen mobilen Küchen vor den Stadien zu verköstigen. Diese sind in der für offizielle Sponsoren reservierten Bannmeile selbstreden nicht zugelassen und deshalb wird aller Voraussicht nach auch kein müder Rand in die verelendeten Townships fließen. Und ja, meinetwegen wird in gut vier Wochen warhrscheinlich kein Schwein mehr etwas mit den zum Teil 90.000 Menschen fassenden Arenen anzufangen wissen, denn die Spiele der heimischen Liga werden im Schnitt nur von Fans im einstelligen tausender Bereich besucht.

Na und? Scheiß der Hund drauf!

Soll ich mir deshalb die Laune verderben lassen? Gerade jetzt, wo die ganze Welt zusammenkommt, um ein riesiges, friedliches Fest zu feiern? Die Nationen schicken ihre besten Spieler an den Start und so hat zumindest theoretisch jedes Land die Chance, den begehrten Pokal mit nach Hause zu nehmen. Immerhin können die reichen Nationen nicht die besten Akteure zusammenkaufen, wie dies im Clubfußball der Fall ist. In der heute ach so stürmischen Zeit hätte Peter Zwegat den Griechen ansonsten wohl auch schon lange den Ausverkauf ihres Nationalteams nahe gelegt. Seien wir ehrlich, ohne Mannschaft hätte auch der innovative Fußball König Ottos I. keine Aussicht auf Erfolg.

Und ganz nebenbei zelebriert eine junge deutsche Truppe trotz des gleichermaßen schwerwiegenden wie tragischen Ausfalls ihres Führers Kapitäns so tollen und hoffnungsvollen Spaßfußball. Ausgerechnet jetzt, da es seit der WM ’06 endlich wieder erlaubt ist, ungeniert stolz auf dieses Land zu sein, das so schrill, so bunt, so anders ist, soll ich mir meinen Enthusiasmus von ein paar schwarzmalerischen Sozialromantikern nehmen lassen? Gerade jetzt, wo ich eben mein Auto mit Fahnen, Aloha-Kette und Rückspiegelschonern ausstaffiert habe? Mit Sicherheit nicht!

Verantwortlich für den tollen Fußball, den die Nutella-Boys zurzeit spielen, ist eine seit einigen Jahren zu beobachtende Entwicklung in Deutschland. So setzten viele Proficlubs vermehrt auf deutsche Talente anstatt auf mittelmäßige Ausländer. Als Primus unter den Verfechtern dieser großartigen Philosophie tritt natürlich unser über Alles geliebter FC St. Pauli auf, der nach aktuellem Stand mit einem rein deutschen Kader in die neue Bundesliga-Saison starten wird. Das ist auch der „Bild“ aufgefallen und sie hatte deshalb die grandiose Idee, den Totenkopf auf Schwarz-Rot-Geilem Grund erstrahlen zu lassen. Schließlich passt eine gesunde Portion Patriotismus zum Image der herrlich verrückten Pauli-Fans wie die Faust aufs Auge, der Arsch auf den Eimer oder schlicht „wie mein Mann Seiner“!

Als kreativem Geist ist mir da natürlich spontan auch noch eine klasse Merchandising-Idee gekommen. Wie wäre es mit Totenköpfen zum Anstecken an Revers und Mütze?


Der Totenkopf ist fast schon ein Vereinssymbol für den FC St. Pauli. Normalerweise prangt er auf T-Shirts oder Sweatern – in dieser Fotomontage schmückt er Kragen und Kopfbedeckung
Das sieht todschick aus und macht mächtig was her! Dazu schmettern wir dann frei nach Hoffmann von Fallersleben inbrünstig die Hymne:

„Pauli, Pauli über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Elbe bis zur Alster,
Unser ganzes Leben, unser ganzes Geld,
Pauli, Pauli über alles,
Über alles in der Welt!



Aber wenn ich’s mir recht überlege, gefällt’s mir so eigentlich doch viel besser!



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Dienstag, 18. Mai 2010

Unverhofft kommt oft

Mensch, wer hätte gedacht, dass diese Saison nach Abschluss des Punktspielbetriebes so aufregend weiter geht. Speziell die noch so junge Woche hat es ziemlich in sich.

Bereits gestern Nachmittag wurde der Ausfall des Capitanos der preußischen Elf für die WM-Endrunde in Südafrika bekannt. Somit sind die ohnehin schon guten Chancen auf ein frühes Scheitern am Kap, schließlich stehen vier Versager unseres geliebten Nachbarn im Kader, mehr als nur marginal gestiegen. Der Aussicht auf einen wunderbaren Sommer, frei von lästigem Pseudo-Patriotismus, steht kaum noch etwas im Wege.

Da man aber bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben sollte, habe ich mich gestern dann auch dezent zurückgehalten. Und so übertraf das Tagesende dann auch meine kühnsten Erwartungen. Unser verlorener Sohn aka Fabian Gerber, versenkte die Kogge in den Tiefen der Bedeutungslosigkeit. Wunderbar! Einziger kleiner Wermutstropfen an der Geschichte ist, dass mit dem FC Audistadt ein Verein in die 2. Bundesliga zurückkehrt, der kaum sympathischer erscheint als die TSG Hoppenheim. Was ich von denen halte, habe ich bereits hinreichend im November ’08 dargelegt, als ich noch Kolumnist in einer sonntäglichen Boulevardzeitung war. Allein die 50(!) anwesenden Gästefans im Ostseestadion sprechen Bände.

Da ist es heute Abend nicht unwahrscheinlich, dass eine größere Anzahl an Celts zeitgleich an den Pissoirs des Jollys ansteht. Aber das nur mal so, um die Mächtigkeit dieses famosen Auswärtsmobs zu verdeutlichen. Wie auch immer, das soll nicht meine Baustelle sein. So freue ich mich uneingeschränkt auf eine fette Party mit fröhlichen Gesängen und reichlich Gerstensaft mit unseren Freunden von der Insel.

Was für ein Wochenauftakt! Und das Beste kommt erst noch.

…oder auch nicht?

Also was denn nun?



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Dienstag, 11. Mai 2010

Ist doch nur Fußball!

Guten Morgen liebe Aufstiegsgemeinde! Vorab eine kurze Frage: Ist unter euch Lesern zufällig jemand, der mir sagen kann, was ich in der Nacht von Sonntag auf Dienstag gemacht habe?


Nun, die oben dargestellte Stadtrundfahrt habe ich jedenfalls nicht mitbekommen. Anscheinend bin ich wohl aus dem Alter raus, denn lange habe ich es inmitten der 80.000 Menschen auf dem Kiez nicht ausgehalten. Vorbei sind die Zeiten, als man am Montag in der Morgendämmerung mit einem schalen Astra im Arm auf einer Verkehrsinsel erwachte…

In der Vorwoche nach dem Sieg in Fürth war’s irgendwie spontaner, familiärer und authentischer. Das hat mir deutlich besser gefallen. Wohl auch ob der Tatsache, dass von den Feiernden am Sonntag wohl gut die Hälfte noch nie ein Stadion von Innen gesehen hat und einfach nur wegen des medial aufgebauschten Hypes vor Ort war. So habe ich mich nach kurzer Sondierung der Lage wieder ins Jolly zurückgezogen. Aber genug gemeckert!

Schön war’s trotzdem! Leider habe ich mich ja in der Blog-Version meines Saisonrückblicks ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt, als ich prognostizierte, wir würden die Radkappe holen. Wenn ich aber so weich falle, dann kann ich das sehr gut verschmerzen. Mit durchschnittlich 1,5 ‰ im Blut reicht es eben auch nicht gegen einen Aufsteiger aus Ostwestfalen. Aber was wäre St. Pauli, wenn es nicht einen klitzekleinen Wermutstropfen gäbe und man nichts mehr zu lamentieren hätte?
Der FC Bayern München! Und das kann nun wirklich niemand wollen, oder?
Also bleibt es dabei:

Keine Schale, kein Finale – Sankt Pauli!

Damit kann ich wahrscheinlich besser leben, als unsere direkten Nachbarn von der MVA.

Wie es in der Bundesliga abgehen wird, darauf hat uns die Mannschaft kurz nach Abpfiff bereits eingestimmt. Schöne Darbietung. Falls es mit dem Fußball in der Belletage wider Erwarten nicht klappen sollte, dann kenne ich jemanden, der zwei nicht subventionierte Theater auf der Reeperbahn betreibt und stets auf der Suche nach großen Bühnenkünstlern ist.

Zweite Liga war schön, Zeit für uns zu gehen!
Wie tief man übrigens sinken kann, wenn der Neid so unendlich an einem nagt, zeigen die Einträge auf meiner liebsten Facebook-Seite. Also, seid gewarnt und nehmt die Sache nicht zu ernst - es ist nur Fußball!

So, ich lege mich wieder hin!


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Montag, 3. Mai 2010

B U N D E S L I G A ! ! !

Ein bewegender Tag in bewegten Bildern

Die Ausgangslage vor dem Spiel

Kick Off!

Die Provokation

Die vernichtende Antwort
Fuck SKY! - Viva Le Fly!
Dann schaut euch die Tore halt ganz unten an!

YNWA

Der Abpfiff

Alle Dämme brechen

Rasenparty 1

Rasenparty 2

PARTY!!!
…vor dem Jolly Roger

…vor dem Knust

…auf der Reeperbahn nachts um halb eins acht





…im Old Sailor

Die Heimkehr der Helden

Nochmal Partybilder mit Mucke Talco
Und zum Abschluss der Aufstiegssong von Le Fly mit allen Toren!




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Montag, 26. April 2010

We’re coming back!

Fragte mich jemand, welchem Verein ich das Schwarze unter meinen Nägeln am wenigsten gönnte, die TSG Hoppenheim und der FC Hansa Rostock wären ganz weit oben auf meiner Antwortliste. Während die Geldsäcke aus dem Sinsheimer Vorort aber lediglich einem perfekten Fußballwochenende das Sahnehäubchen aufsetzen, habe ich mich über den Rostocker Sieg gefreut, wie ich es nie zuvor getan habe und wahrscheinlich auch nie wieder tun werde. Dies hatte am Freitagabend zwei Gründe. Zum einen vergaben die Lauterer durch ihre Heimpleite gegen die Ostseestädter vorerst ihren Matchpoint zum Bundesligaaufstieg. Hätten die Augsburger in Frankfurt keine Federn gelassen, wäre es am letzten Spieltag auf dem Betzenberg vielleicht zum Show-Down gekommen. So sei den Roten Teufeln die Rückkehr in die Beletage ohne spontane Feierlichkeiten wohlwollend gestattet. Zum anderen aber geriet der FSV Frankfurt durch den Rostocker Dreier unter Zugzwang. Nur mit einem Punktgewinn konnte vorerst die Positionierung auf dem Relegationsplatz vermieden werden. Deshalb behaupte ich einfach mal ganz frech, dass die Hessen sich ohne diesen Druck nicht so ins Zeug gelegt hätten.
(Diese Theorie hat mir übrigens ein Typ beim Wasserlassen am Zaun nahegelegt. Fand ich auf Anhieb plausibel, und der Verlauf des Wochenendes gab ihm Recht!)

Ach so, wir haben am Freitag ja auch noch gespielt. Ich kann mich nicht entsinnen, jemals einen doppelt geschenkten Elfer doppelt versemmelt zu haben. Ist mir aber ehrlich gesagt nach einer dermaßen zelebrierten Hinrichtung herzlich Latte!

Jetzt stehen wir also mit drei Punkten und 14 Toren mehr vor den Augsburgern. Was gleichzeitig bedeutet, dass wir nur noch einen Sieg aus den verbleibenden zwei Partien benötigen. Nach meinen beiden unglücklichen Auftritten in Düsseldorf und Berlin habe ich vorerst ein Auswärtsfahrverbot auferlegt bekommen. Deshalb werden wir in Fürth nicht verlieren – auch wenn wir es ruhigen Gewissens könnten…




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