Mittwoch, 8. September 2010

Timo, du spielst!

Die ersten vier Pflichtspielen der noch jungen Saison sind absolviert und drei davon haben wir mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse verloren. Da könnte ich mich natürlich tierisch drüber aufregen und mit dem Schicksal hadern, tue ich aber nicht. Warum das so ist? Weil am Sonntag das erste Derby seit der Spielzeit 01/02 ansteht. Dieses Duell wirft seit Wochen seine mächtigen Schatten voraus. Je dichter der Termin rückt, desto mehr steigt die Anspannung in mir und der Fokus richtet sich auf DAS Spiel. Tag für Tag – Stunde um Stunde.

Dass das nicht nur bei mir so ist, merkt man derzeit überall in der Stadt. Es beginnt mit kleineren Frotzeleien, geht weiter mit albernem Territorialgehabe auf dem Kiez (ähnlich der Reviermarkierung bei Hunden), über verschiedene Abziehaktionen von Fan-Utensilien und gipfelte bisher sicherlich im Angriff auf St. Pauli Fans und Bene am Altonaer Bahnhof.

Wo hier die Grenze zwischen Rivalität und asozialer Prollerei verläuft, brauche ich wohl nicht näher zu erläutern. Für all jene, die derzeit in einschlägigen Foren oder auf Facebook zum Stress aufrufen, habe ich dann auch gleich noch folgende Grußbotschaft parat:


Allerdings kotzt mich das ganze Hippie-Geschwafel mindestens genauso an. Nein, wir brauchen am Sonntag vor dem Spiel nicht gemeinsam zu brunchen und wir müssen uns auch nicht gegenseitig die Blumenkränze aufsetzen. Es ist und bleibt verdammt nochmal ein Derby. Und für mich kann ich behaupten, dass es mein erstes am Millerntor ist. Wisst ihr Sozialquatscher eigentlich, wann wir das letzte Mal zu Hause gewonnen haben? All jene, die sich dessen nicht mehr so ganz bewusst sind, sollten jetzt schleunigst hier klicken.

Genau deshalb erwarte ich ein Inferno am Millerntor. Wer auf dem Rasen kein Gras frisst, der kann sich gleich seine Papiere abholen und wer auf den Rängen nicht sein Äußerstes gibt, um den Vorstädtern die Hölle auf Erden zu bereiten, für den geht mir vollends jegliches Verständnis ab. Die Rautenträger sollen sich ob der Atmosphäre komplett einscheißen – ich will das riechen können!

Wenn wir dieses Spiel gewinnen – und ich will das Ding gewinnen - dann können wir bis Weihnachten ungeniert nackt durch Stadt tanzen.

In letzter Konsequenz kann mit diesem Geist auf der Mannschaftbesprechung vor dem Spiel auch nur ein Satz aus des Trainers Munde fallen:



„Timo, du spielst heute!“
Foto: magischerfc.de

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