Sonntag, 5. April 2009

Drei Punkte für
einen Spielmacher

Kaum hatte ich letzte Woche meinen Gedanken, schon jetzt an der Mannschaft für die nächste Spielzeit zu basteln, in Worte gefasst, da musste ich mir am Montag verwundert die Augen reiben. Der Kölner Stadtanzeiger spekuliert über einen möglichen Wechsel Thomas Broichs ans Millerntor. Die Planungen für die kommende Saison sind also tatsächlich in vollem Gange.
Besonders zu Gladbacher Zeiten hat Broich mich restlos überzeugt. Geiler Fußballer, geiler Typ! Ein Edeltechniker, der Seinesgleichen sucht und den ich auf kurz oder lang schon in der Nationalelf gesehen habe. Eigentlich unerklärlich, dass er es jetzt in Köln nicht gepackt hat.
Die Crux an der Sache ist nur, dass auch Freiburg und Nürnberg an ihm dran sind. Sollte er sich für einen dieser beiden Klubs entscheiden, würde ich sogar ausnahmsweise mal das Argument der besseren sportlichen Perspektive gelten lassen (* Luz, Felix; * Takyi, Charles).
Noch ein Stückchen weiter sackte meine Kinnlade dann, als ich hörte, dass wir für den Fall von Broichs wahrscheinlicher Absage sogar eine Alternative in Petto haben. Meine Fresse, an soviel Professionalität und Weitsicht muss ich mich erst mal gewöhnen!
Die zweite Wahl hieße Sanibal Orahovac und wäre beinahe schon im letzten Sommer bei uns gelandet. Allerdings hat er sich seinerzeit gegen das Millerntor entschieden. Ob damals nun die schönere Stadt, die mangelnde Aussicht auf sportlichen Erfolg oder doch, ganz profan, das liebe Geld ausschlaggebend waren, sich für den SV Wehen Wiesbaden zu entscheiden, weiß ich nicht. Seine fußballerischen Qualitäten bleiben indes unbestritten. Irgendwie haftet ihm dennoch das Klischee des Fußballsöldners an. Orahovac hätte somit wenig Kredit und müsste umso mehr von Beginn an durch Leistung überzeugen.
Allerdings hätte auch dieser Transfer einen Pferdefuß. Orahovac stünde nur zur Verfügung, könnte Wehen die Klasse nicht halten. Das sieht zur Zeit zugegebenermaßen sehr gut aus, halten sie doch entschlossen an der rote Laterne fest, weit abgeschlagen sogar hinter unseren Freunden aus Rostock.
Allerdings erinnere ich mich mit Schaudern an unser letztes Aufeinandertreffen mit einem Tabellenletzten. Wie sich die damals ebenfalls hoffnungslos verlorenen Frankfurter seit dem letzten Spieltag der Hinrunde entwickelt haben, nachdem sie sich gegen uns das nötige Selbstvertrauen geholt hatten, verrät ein Blick auf die aktuelle Tabelle und stimmt nicht eben zuversichtlich.
Drei Punkte müssen heute deshalb her! Nicht für den nahezu ausgeschlossenen Aufstieg, nicht, um dem allseits beliebten Retortenklub Wehen den Todesstoß zu versetzen, sondern um eine Alternative auf der Spielmacher-Position offen zu halten!


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