Samstag, 20. Juni 2009

Ein Platz an der Sonne?

02/11/2008

Endlich hat es geklappt, satte drei Punkte haben wir am Mittwoch aus den dunklen Stollen in Duisburg zu Tage gefördert. So können wir am Millerntor heute erstmals ohne den Druck des „Gewinnen müssen“ ins Spiel gehen. Selbst wenn wir uns eine Niederlage gegen den Club leisteten, liefen wir keinerlei Gefahr, das gesicherte Mittelfeld zu verlassen.
Verzichteten wir heute allerdings auf einen Misserfolg, dann vollzögen wir den Schritt durch das sperrangelweitgeöffnete Tor ins obere Tabellendrittel. Tja, und Ruckzuck stiege der November zum Monat der Wahrheit auf. Gegen die Top-Teams aus Freiburg, Ahlen und Mainz entschiede sich dann die Frage: „Graues Mittelmaß oder zum Fest der Liebe ein Platz an der Sonne?“.
Aber erstens kommt es im Fußball meistens anders und zweitens als man denkt.
Eine der großen Unbekannten, die uns heute einen Strich durch die Rechnung machen oder, um beim Bild zu bleiben, den Himmel trüben könnte, ist der Schiedsrichter.
Manuel Gräfe glänzte bei seinen letzten Auftritten mit braun-weißer Beteiligung stets durch unerträgliche Arroganz und gnadenlose Unberechenbarkeit.
Bleibt zu hoffen, dass der Mann in Schwarz uns heute nicht wieder gänzlich die Stimmung verhagelt.

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Auswärtssiege sind schöner!

26/10/2008

Noch eine Viertelstunde nach dem Abpfiff hallte es von der Gegengerade: „Auswärtssiege sind schön!“ Und ich muss zugeben, das stimmt!
Spontan fiel mir der sensationelle 1:0 Sieg bei den Münchner Bayern aus der Spielzeit 90/91 ein, als unser heutiger Sportdirektor Helmut Schulte, seinerzeit frisch gefeuerter Trainer, im Fan-Block seinem Nachfolger den Rücken stärkte.
Und wer erinnert sich nicht an die Jubelstürme nach Deniz Baris‘ Kopfballbogenlampe zum 2:1 Sieg am letzten Spieltag der Saison 00/01 im Nürnberger Frankenstadion, die den völlig unerwarteten Aufstieg bedeutete?
Das waren damals legendäre Erfolge in der Fremde! Aber dann fing mich die Gegenwart wieder ein und ich sann nach, wo und wann wir wohl den letzten „Dreier“ auf des Gegners Platz eingefahren hatten. Nun, es war ein 3:1 am 28. Spieltag der letzten Saison und der Schauplatz war, man glaube es kaum, die „Brita-Arena“ zu Wehen. Soll ich das jetzt als gutes Omen werten? Ich jedenfalls bin skeptisch, dass es ausgerechnet am Mittwoch bei den starken Duisburgern klappen wird. Aber natürlich bin ich in diesem Punkt für Überraschungen mehr als offen. Denn unverhoffte Auswärtssiege sind noch schöner!

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Wer ist hier asozial?

19/10/2008

Zuhause hui, auswärts pfui? Mehrfach habe ich dieser Tage die These vernommen, unsere Heimstärke rühre nur daher, dass wir am Millerntor nur gegen schwache Gegner aufgelaufen sind. Anders herum liege unserer Auswärtsschwäche zu Grunde, dass wir es in der Fremde bislang nur mit potenziellen Aufsteigern zu tun hatten.
Nun, ich denke, den ersten Teil dieser Annahme haben wir mit dem Sieg gegen den Aufstiegsaspiranten Aachen eindrucksvoll widerlegt. Nun gilt es, diesen Sieg gegen zurzeit völlig konzeptlose Augsburger zu bestätigen und endlich auch mal auf fremden Platz einen Dreier einzufahren.
Und dann gibt es da heute noch einen triftigen Grund zu siegen: Augsburgs Trainer Holger Fach hat uns St. Pauli Fans letzte Saison als „asozial“ tituliert. Solange Kleingeister wie er ihren Verbal-Schrott unreflektiert in der Öffentlichkeit abladen dürfen, braucht sich auf Funktionärsebene niemand über wachsende Diskriminierung in den Stadien zu wundern. Mit einer Niederlage sollten Fachs Tage gezählt sein, und er hat ab Montag als Schwervermittelbarer jede Menge Zeit im Wartezimmer der Agentur für Arbeit noch einmal genau über die Bedeutung des Attributs „asozial“ zu sinnieren.

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Wir sind Sankt Pauli!

05/10/2008

Ein altes Sankt Paulianisches Sprichwort sagt: „Präsidenten sind wie Schiedsrichter, die guten nimmt man gar nicht wahr!“ Und da es in letzter Zeit sehr ruhig um unseren Monarchen geworden war, nahm ich an, er sei auf einem guten Weg.
Jetzt hat sich Littmann unter der Woche zu den Vorfällen in Rostock geäußert und die Taktik der Polizei scharf kritisiert. Das ist erst einmal lobenswert und nur insofern verwunderlich, als das er in der Vergangenheit stets den Darstellungen der Ordnungsmacht Glauben schenkte und sich um die Kritik der eigenen Fans an polizeilichen Strategien ein ums andere Mal einen feuchten Kehricht scherte.
Logischerweise laufen das Zeigen von Zivilcourage und das Auflehnen gegen jede Art von Diskriminierung im Rahmen eines Fußballspiels oft konträr zur Ablaufplanung der Staatsmacht. Auch klar, dass wir mit unseren Idealen zum Feindbild Nr.1 für jede rechte Fanszene avancieren.
Aber genau für dieses engagierte Verhalten der Anhänger, für die Selbstverständlichkeit mit der Rassismus und Sexismus am Millerntor entgegen getreten wird, liebe ich diesen Klub tausendmal mehr als für jeden historischen Sieg gegen einen Weltpokalsieger!
Vielleicht haben die Ereignisse der letzten Woche zu einer Erkenntnis bei Corny Littmann geführt und er sucht in Zukunft auch mal den Dialog mit den Fans, denn wir sind es, die den FC St. Pauli zu dem machen, was er ist!

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Freitag, 19. Juni 2009

Rostock – Immer eine Reise wert!

28/09/2008

Nach gut sechs Jahren war es am Freitag endlich mal wieder so weit! Ein Auswärtsspiel bei Hansa Rostock stand an!
Also machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf ins idyllische Ostsee-Städtchen. Es hätte alles so schön werden können, hätte es nicht diesen Anlass für unseren kleinen Ausflug gegeben: Das brisanteste aller Nord-Derbys!
Und schon hatte uns die Vergangenheit eingeholt. Nach der obligatorischen Klatsche auf dem Platz zeigte der einheimische Pöbel einmal mehr das gesamte Repertoire Mecklenburgischer Gastfreundschaft. Über 50(!) Festnahmen allein vor dem Anpfiff sprechen eine deutliche Sprache.
Besonders erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die enorme Szenekenntnis der Polizei. Dieses Match nicht als Sicherheitsspiel einzustufen und somit die St. Pauli-Anhänger dem rechten Mob quasi als Freiwild auszuliefern, zeugt entweder von enormer Ignoranz oder, möge es lediglich ein böser Verdacht bleiben, von politischem Vorsatz.
So oder so, die Strategie der Ordnungshüter war ein Skandal!

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Zweimal elf macht sechs!

21/09/2008

Ganz ehrlich, ich habe am Freitag bis zur letzten Spielminute um den Sieg gezittert. Das lag aber keinesfalls an den erschreckend zahnlosen Löwen aus München. Vielmehr waren es die Erinnerungen an die jüngere und ältere Vergangenheit, die mich bis zum Schluss schwitzen ließ. Zu oft haben wir für krisengeschüttelte Mannschaften als Aufbaugegner hergehalten. Zu oft haben wir uns in der Nachspielzeit noch einen einschenken lassen und uns um den Lohn der Arbeit gebracht.
Dazu kam die Angst vor der fast schon obligatorischen roten Karte in nahezu jedem Pflichtspiel, die man mit ein wenig Galgenhumor schon als Running Gag bezeichnen konnte. Ich weiß nicht, was die Spieler nach dem Abpfiff in dem gemeinsamen Kreis auf dem Platz besprochen haben. Vermutlich rieben sie sich die Augen und der ein oder andere brauchte wohl einen Kniff. Das Spiel war tatsächlich zu Ende und niemand fehlte!
Zweimal haben wir diese Saison mit elf Leuten zu Ende gespielt, zweimal standen anschließend drei Punkte auf der Habenseite! Es scheint beinahe, als bestehe hier ein direkter Zusammenhang.

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Dümmer als die Polizei erlaubt!

14/09/2008

Im Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen wurde es offensichtlich. Wenn man beim Abpfiff noch elf Mann auf dem Feld hat, dann steigen die Chancen enorm, den Platz auch mal als Sieger zu verlassen. Gegen die roten Teufel setzte sich die rote Flut dann aber in voller Vehemenz fort und jetzt scheint er fester denn je, der rote Faden der sich durch die bisherige Saison zieht!
Nach dem Lauterer Führungstreffer fragte ich mich, ob man eigentlich noch dümmer sein kann, als der Torschütze Dzaka, der sich bereits gelbverwarnt beim Torjubel das Trikot über den Kopf zog und somit die Option zum vorzeitigen Duschen? Keine Minute später wurde meine Frage mit einem eindeutigen „Ja, man kann“ beantwortet. Wie dämlich muss man sein, um sich in so einer Situation gleich noch einen einschenken zu lassen? Wie unclever ist es, sich kaum fünf Minuten später selbst einen roten Karton abzuholen, der an Überflüssigkeit kaum zu überbieten ist?
Vier unnötige rote Karten in fünf Pflichtspielen, ich fasse es nicht! Vielleicht sollten sich einige Spieler mal beim Kollegen Kommissar Boll erkundigen, wie viel Dummheit eigentlich polizeilich erlaubt ist.

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Schreib‘ mal wieder!

07/09/2008

Bereits nach zwei Spieltagen stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Wollen wir uns nicht schon nach dem dritten Spieltag unten festsetzen, muss unbedingt ein Sieg her. Gibt es da heute etwas Wichtigeres, als unseren FC bedingungslos zu unterstützen?
Nun es gibt in der Tat etwas Bedeutsameres, nämlich sich gegen die schleichende Zerstörung unser aller Hobby zu wehren. Aufgrund der von der DFL für die kommenden Saison geplanten totalen Zerstückelung des Spieltages, für die 2. Liga sind sage und schreibe fünf (!) verschiedene Anstoßzeiten geplant, findet heute im Rahmen einer bundesweiten Maßnahme eine Postkartenaktion statt. Wer also ein Interesse daran hat, dass der Sonntag weiterhin familienfreundlich bleibt, eine Auswärtsfahrt auch mal langfristig planen möchte, sich als Amateurfußballer nicht zwischen aktivem und passivem Sport entscheiden will oder am Spieltag schlichtweg eine gerade Tabelle sehen möchte, der sollte heute dem DFB die rote Karte zeigen!
Postkarten, Marken und Briefkästen gibt’s heute für lau im Stadion. Also Leute, schreibt mal wieder!

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Magisches St. Pauli

31/08/2008

Eigentlich kann ich gar nicht genau sagen, wie es passiert ist. Auf einmal stehen wir auf der Sonnenseite des Lebens!
Die Mannschaft überzeugt durch Geduld und Abgeklärtheit. Gegen eine extrem stark aufspielende Mannschaft aus Ahlen gab es lange keine nennenswerte Torchance. Als Sako dann in der 65. Minute den Ball lediglich gegen den Pfosten klatschen ließ, hegte ich schon Zweifel, ob an diesem Abend noch der entscheidende Treffer gelingen würde. Nicht so unsere Mannschaft! Mit dem spürbaren Vertrauen in die eigene physische Stärke spielte das Team ruhig weiter. Fünf Minuten später war es dann soweit. Sako erlöste die St Pauli Familie mit seinem ersten Treffer überhaupt. Danach war das Millerntor elektrisiert! Eine fast schon nicht mehr gekannte Welle der Euphorie schwappte durchs Stadion. Es war einer dieser magischen Momente, in denen ich weiß warum ich auf der Tribüne stehe. Einer dieser Augenblicke, die für all die miserablen Leistungen und die internen Querelen der jüngsten Vergangenheit entschädigen.
Geile Zeiten haben begonnen, Mensch, die Guten haben gewonnen!

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Bruchlandung nach roter Welle?

24/08/2008

Jeder kennt es, jeder hasst es! Man ist mit dem Auto unterwegs zu einem wichtigen Termin und jede Ampel, die in Sichtweite kommt, springt unweigerlich auf Rot. Nichts ist nerviger als eine rote Welle, im Straßenverkehr und noch mehr im Fußball! Die verlorene Zeit respektive die verlorenen Punkte sind im Nachhinein kaum noch aufzuholen.
Wäre man doch bloß mit der Bahn gefahren. Aber auch hier gelten gewisse Regeln. Besonders im Umgang mit der Notbremse sollte man vorab sehr genau das Schaden-Nutzen-Verhältnis abwägen. Gleiches gilt für den Fußball. Es macht einen riesen Unterschied, ob man zwei Minuten vor Schluss mit einer 1:0 Führung im Rücken einem davongeeilten Stürmer via Not-Stop am Torschuss hindert oder ob man dies unmittelbar nach Anpfiff eines Spieles tut, wo man mit elf Mann noch alle Zeit der Welt hätte, den Fauxpas auszubügeln.
Also ab ins Flugzeug und die Konkurrenz von hinten überflügelt! Solange auf den Luftfahrtstraßen noch keine roten Ampeln stehen, braucht keiner Angst vor einer Bruchlandung zu haben!

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