Montag, 23. November 2009
Viel Schatten – viel Licht
ollis-tresen-thesen, 15:58h
Viel Unsinniges und wenig Sinniges ist in den vergangenen Tagen zum Thema Depression verzapft worden. Und eigentlich hatte ich nicht auch noch vor, auf diesen Zug aufzuspringen. Nun aber haben wir nach dem tragischen Suizid von Robert Enke mit Andreas Biermann selbst einen Spieler in den Reihen, der unter dieser schlimmen Krankheit leidet und vor einem guten Monat seinem Leben ein Ende setzen wollte.
In einer hochgradig technisierten Gesellschaft, in der es den Menschen zunehmend schwerer fällt, Schritt zu halten, wird jede Verschnaufpause des Einzelnen argwöhnisch betrachtet und als Schwäche ausgelegt.
Gerade im Fußball, aber auch in fast allen anderen gesellschaftlichen Bereichen, sind wir darauf getrimmt, die Schwächen der Anderen gnadenlos auszunutzen. Wie heißt es doch immer so schön? In einem Spiel, in dem keine Fehler passieren, sprich niemand eine Schwäche offenbart, fallen auch keine Tore. Anders ausgedrückt gieren wir an jedem Wochenende danach, dass unsere Mannschaft die Schwächen des Gegners knallhart bestraft.
Enke und Biermann sind wahrlich nicht die ersten prominenten Fußballer, die dem Druck, keinen Fehler machen zu dürfen, nicht mehr standhalten konnten. Das wohl bekannteste, noch lebende Opfer der heimtückischen Krankheit Depression, ist wohl Sebastian Deisler. Während man bei seinen häufigen Knieverletzungen noch verständnisvoll über das unglaubliche Pech des ehemaligen Nationalspielers schwadronierte, hieß es nach seinem Rückzug aus dem Profisport an den Stammtischen Fußballdeutschlands, aber auch auf den Fluren der Büros nur lapidar: „Psycho-Basti packt’s nicht mehr!“
Erst nach Enkes Tod und der fast schon peinlichen Glorifizierung durch die Medien scheinen die Leute über den Umgang mit den Schwachen der Gesellschaft nachzudenken. Wo gestern noch die Meinung vorherrschte, mal ein wenig schlecht drauf zu sein, sei normal und wenn man sich ein wenig zusammenreiße, dann ginge es schon irgendwie weiter, herrscht heute kollektive Ergriffenheit.
Allerdings befürchte ich, dass diese Betroffenheit nur von kurzer Dauer sein wird. Zu schnelllebig ist unsere Zeit, in zu kurzen Intervallen brechen die Katastrophenmeldungen über uns herein, als das allein der Tod eines Fußballstars das System in Wanken brächte. Robert Enke wird am Jahresende noch einmal bei Günther Jauchs “Menschen ‘09“ auftauchen und dann geht es im neuen Jahr in gewohnter Kälte weiterhin volle Fahrt voraus!
Aber sehen wir es doch auch mal positiv. Wo viel Schatten ist, ist auch viel Licht. So hat sich ein findiger Bestatter in Ottensen ad hoc auf die neue Marktsituation eingestellt und bietet schicke Urnen für Profis und Amateure an.
Gerade im Fußball, aber auch in fast allen anderen gesellschaftlichen Bereichen, sind wir darauf getrimmt, die Schwächen der Anderen gnadenlos auszunutzen. Wie heißt es doch immer so schön? In einem Spiel, in dem keine Fehler passieren, sprich niemand eine Schwäche offenbart, fallen auch keine Tore. Anders ausgedrückt gieren wir an jedem Wochenende danach, dass unsere Mannschaft die Schwächen des Gegners knallhart bestraft.
Enke und Biermann sind wahrlich nicht die ersten prominenten Fußballer, die dem Druck, keinen Fehler machen zu dürfen, nicht mehr standhalten konnten. Das wohl bekannteste, noch lebende Opfer der heimtückischen Krankheit Depression, ist wohl Sebastian Deisler. Während man bei seinen häufigen Knieverletzungen noch verständnisvoll über das unglaubliche Pech des ehemaligen Nationalspielers schwadronierte, hieß es nach seinem Rückzug aus dem Profisport an den Stammtischen Fußballdeutschlands, aber auch auf den Fluren der Büros nur lapidar: „Psycho-Basti packt’s nicht mehr!“
Erst nach Enkes Tod und der fast schon peinlichen Glorifizierung durch die Medien scheinen die Leute über den Umgang mit den Schwachen der Gesellschaft nachzudenken. Wo gestern noch die Meinung vorherrschte, mal ein wenig schlecht drauf zu sein, sei normal und wenn man sich ein wenig zusammenreiße, dann ginge es schon irgendwie weiter, herrscht heute kollektive Ergriffenheit.
Allerdings befürchte ich, dass diese Betroffenheit nur von kurzer Dauer sein wird. Zu schnelllebig ist unsere Zeit, in zu kurzen Intervallen brechen die Katastrophenmeldungen über uns herein, als das allein der Tod eines Fußballstars das System in Wanken brächte. Robert Enke wird am Jahresende noch einmal bei Günther Jauchs “Menschen ‘09“ auftauchen und dann geht es im neuen Jahr in gewohnter Kälte weiterhin volle Fahrt voraus!
Aber sehen wir es doch auch mal positiv. Wo viel Schatten ist, ist auch viel Licht. So hat sich ein findiger Bestatter in Ottensen ad hoc auf die neue Marktsituation eingestellt und bietet schicke Urnen für Profis und Amateure an.
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