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Montag, 23. August 2010
Logisch, wir sind geil
ollis-tresen-thesen, 00:30h
Eine neue Liga ist wie ein neues Leben. Und das neue Leben lässtsich bisher wunderbar an! Aber die Liga ist nicht alles, was neu ist. Wir haben die lange Sommerpause genutzt, um einen Fanclub zu gründen. So haben wir das erste Spiel der noch jungen Saison genutzt, um in großer Runde den Bundesligaauftakt gemeinsam im Knust zu zelebrieren. Ein zukunftsträchtiges Modell, dessen Fortführung bei nicht selbst bereisten Auswärtsspielen das Potenzial zum Ritual besitzen könnte.
Aber was sollte eigentlich auch schiefgehen, wenn schon mein Lieblingsbauer an seinem Geburtstag eigens zum Fußball gucken nach Hamburg anreist? Da hätte es schon mit dem Teufel zu gehen müssen, hätte es an diesem wunderschönen Sonnabend etwas anderes als Gewinner gegeben.
Da wären zum ersten die Freiburger, die nach der Heimniederlage gegen einen Liganovizen gleich mal genau wissen, worum es für sie in dieser Saison geht, nämlich einzig und allein um den Klassenerhalt. Einen Schuss vor den Bug zur rechten Zeit nennt man sowas! Klar hätten wir es aufgrund unserer spielerischen Überlegenheit und der Vielzahl liegengelassener Großchancen den Preisgaunern noch wesentlich deutlicher demonstrieren können, aber schließlich waren wir da, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen und nicht, um den heiligen Samariter zu spielen.
Zweitens haben wir drei wichtige Punkte gewonnen, die dringend nötig sind, um nicht den Anschluss an die internationalen Plätze zu verlieren. Nebenbei wissen wir, dass wir wie in der Vorsaison von der Bank her jederzeit noch mächtig nachlegen können. Unglaublich, wie die Joker stechen. Zugegeben, gerade bei Richies Einwechslung habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, weil ich ihm aufgrund meiner bisherigen Wahrnehmung nicht viel zugetraut habe. Und dann macht er ein Ding und bereitet zwei vor. Asche auf mein Haupt!
Aber was sollte eigentlich auch schiefgehen, wenn schon mein Lieblingsbauer an seinem Geburtstag eigens zum Fußball gucken nach Hamburg anreist? Da hätte es schon mit dem Teufel zu gehen müssen, hätte es an diesem wunderschönen Sonnabend etwas anderes als Gewinner gegeben.
Da wären zum ersten die Freiburger, die nach der Heimniederlage gegen einen Liganovizen gleich mal genau wissen, worum es für sie in dieser Saison geht, nämlich einzig und allein um den Klassenerhalt. Einen Schuss vor den Bug zur rechten Zeit nennt man sowas! Klar hätten wir es aufgrund unserer spielerischen Überlegenheit und der Vielzahl liegengelassener Großchancen den Preisgaunern noch wesentlich deutlicher demonstrieren können, aber schließlich waren wir da, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen und nicht, um den heiligen Samariter zu spielen.
Zweitens haben wir drei wichtige Punkte gewonnen, die dringend nötig sind, um nicht den Anschluss an die internationalen Plätze zu verlieren. Nebenbei wissen wir, dass wir wie in der Vorsaison von der Bank her jederzeit noch mächtig nachlegen können. Unglaublich, wie die Joker stechen. Zugegeben, gerade bei Richies Einwechslung habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, weil ich ihm aufgrund meiner bisherigen Wahrnehmung nicht viel zugetraut habe. Und dann macht er ein Ding und bereitet zwei vor. Asche auf mein Haupt!
Joker Richie - Bubb – Joker Fin –Bubb
Foto: magischerfc.de
Damit kommt es also nächste Woche zum Gipfeltreffen gegen die $€£ Hoppenheim. Für alle, die sich in der neuen Liga ebenfalls noch nicht so gut auskennen wie ich, sei angemerkt, dass das Toppspiel der Woche immer am Sonnabend um halb sieben angepfiffen wird. Und wenn der Erste gegen den Zweiten spielt, dann trägt diese Partie den Titel auch zu recht.
Allerdings habe ich mich gefragt, woher die Macher von Sky das vor dem Spieltag, also zum Zeitpunkt der Ansetzung wussten. Schließlich gibt es in der Wahrnehmung des gemeinen Sky-Mainstream-Abonnenten wohl attraktiverer Paarungen, als Aufsteiger gegen Retortenclub. Sind die Kommerziellen also doch Fußballexperten? Haben die professionelle Seher - ich meine nicht die fetten Säcke im Trikot auf der Couch - engagiert? Oder hat da jemand etwa was geschoben? Nein, diesen Gedanken verwerfe ich natürlich sofort wieder, denn Schieben ist moralisch nicht ok. Davon ab waren wir historisch betrachtet von Schiebereien noch nie begünstigt. Bleibt also nur eine logische Quintessenz übrig:
Allerdings habe ich mich gefragt, woher die Macher von Sky das vor dem Spieltag, also zum Zeitpunkt der Ansetzung wussten. Schließlich gibt es in der Wahrnehmung des gemeinen Sky-Mainstream-Abonnenten wohl attraktiverer Paarungen, als Aufsteiger gegen Retortenclub. Sind die Kommerziellen also doch Fußballexperten? Haben die professionelle Seher - ich meine nicht die fetten Säcke im Trikot auf der Couch - engagiert? Oder hat da jemand etwa was geschoben? Nein, diesen Gedanken verwerfe ich natürlich sofort wieder, denn Schieben ist moralisch nicht ok. Davon ab waren wir historisch betrachtet von Schiebereien noch nie begünstigt. Bleibt also nur eine logische Quintessenz übrig:
Wir sind einfach richtig geil unterwegs!
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Freitag, 11. Juni 2010
Pauli, Pauli über Alles
ollis-tresen-thesen, 00:34h
Das Warten hat ein Ende und endlich rollt das runde Leder beim größten Sportturnier der Welt. Diese Freude lasse ich mir nicht von all den ewigen Nörglern kaputt machen.
Gut, der ausrichtende Verband besteht aus einem undurchsichtigen Geflecht von Korruption und Vetternwirtschaft. Ja, der südafrikanische Staat investierte Milliarden in moderne Arenen und die dazugehörige Infrastruktur, während vom versprochenen Bau von Schulen und öffentlichen Krankenhäuser heute keiner mehr etwas wissen will. Ok, die Ärmsten der Armen bleiben auf der Strecke, weil die zahlungskräftigen Touristen sich lieber am Fraß eines weltweit agierenden Burgerbrätersden Magen verderben laben sollen, anstatt sich an den traditionellen mobilen Küchen vor den Stadien zu verköstigen. Diese sind in der für offizielle Sponsoren reservierten Bannmeile selbstreden nicht zugelassen und deshalb wird aller Voraussicht nach auch kein müder Rand in die verelendeten Townships fließen. Und ja, meinetwegen wird in gut vier Wochen warhrscheinlich kein Schwein mehr etwas mit den zum Teil 90.000 Menschen fassenden Arenen anzufangen wissen, denn die Spiele der heimischen Liga werden im Schnitt nur von Fans im einstelligen tausender Bereich besucht.
Gut, der ausrichtende Verband besteht aus einem undurchsichtigen Geflecht von Korruption und Vetternwirtschaft. Ja, der südafrikanische Staat investierte Milliarden in moderne Arenen und die dazugehörige Infrastruktur, während vom versprochenen Bau von Schulen und öffentlichen Krankenhäuser heute keiner mehr etwas wissen will. Ok, die Ärmsten der Armen bleiben auf der Strecke, weil die zahlungskräftigen Touristen sich lieber am Fraß eines weltweit agierenden Burgerbräters
Na und? Scheiß der Hund drauf!
Soll ich mir deshalb die Laune verderben lassen? Gerade jetzt, wo die ganze Welt zusammenkommt, um ein riesiges, friedliches Fest zu feiern? Die Nationen schicken ihre besten Spieler an den Start und so hat zumindest theoretisch jedes Land die Chance, den begehrten Pokal mit nach Hause zu nehmen. Immerhin können die reichen Nationen nicht die besten Akteure zusammenkaufen, wie dies im Clubfußball der Fall ist. In der heute ach so stürmischen Zeit hätte Peter Zwegat den Griechen ansonsten wohl auch schon lange den Ausverkauf ihres Nationalteams nahe gelegt. Seien wir ehrlich, ohne Mannschaft hätte auch der innovative Fußball König Ottos I. keine Aussicht auf Erfolg.
Und ganz nebenbei zelebriert eine junge deutsche Truppe trotz des gleichermaßen schwerwiegenden wie tragischen Ausfalls ihresFührers Kapitäns so tollen und hoffnungsvollen Spaßfußball. Ausgerechnet jetzt, da es seit der WM ’06 endlich wieder erlaubt ist, ungeniert stolz auf dieses Land zu sein, das so schrill, so bunt, so anders ist, soll ich mir meinen Enthusiasmus von ein paar schwarzmalerischen Sozialromantikern nehmen lassen? Gerade jetzt, wo ich eben mein Auto mit Fahnen, Aloha-Kette und Rückspiegelschonern ausstaffiert habe? Mit Sicherheit nicht!
Verantwortlich für den tollen Fußball, den die Nutella-Boys zurzeit spielen, ist eine seit einigen Jahren zu beobachtende Entwicklung in Deutschland. So setzten viele Proficlubs vermehrt auf deutsche Talente anstatt auf mittelmäßige Ausländer. Als Primus unter den Verfechtern dieser großartigen Philosophie tritt natürlich unser über Alles geliebter FC St. Pauli auf, der nach aktuellem Stand mit einem rein deutschen Kader in die neue Bundesliga-Saison starten wird. Das ist auch der „Bild“ aufgefallen und sie hatte deshalb die grandiose Idee, den Totenkopf auf Schwarz-Rot-Geilem Grund erstrahlen zu lassen. Schließlich passt eine gesunde Portion Patriotismus zum Image der herrlich verrückten Pauli-Fans wie die Faust aufs Auge, der Arsch auf den Eimer oder schlicht „wie mein Mann Seiner“!
Als kreativem Geist ist mir da natürlich spontan auch noch eine klasse Merchandising-Idee gekommen. Wie wäre es mit Totenköpfen zum Anstecken an Revers und Mütze?
Und ganz nebenbei zelebriert eine junge deutsche Truppe trotz des gleichermaßen schwerwiegenden wie tragischen Ausfalls ihres
Verantwortlich für den tollen Fußball, den die Nutella-Boys zurzeit spielen, ist eine seit einigen Jahren zu beobachtende Entwicklung in Deutschland. So setzten viele Proficlubs vermehrt auf deutsche Talente anstatt auf mittelmäßige Ausländer. Als Primus unter den Verfechtern dieser großartigen Philosophie tritt natürlich unser über Alles geliebter FC St. Pauli auf, der nach aktuellem Stand mit einem rein deutschen Kader in die neue Bundesliga-Saison starten wird. Das ist auch der „Bild“ aufgefallen und sie hatte deshalb die grandiose Idee, den Totenkopf auf Schwarz-Rot-Geilem Grund erstrahlen zu lassen. Schließlich passt eine gesunde Portion Patriotismus zum Image der herrlich verrückten Pauli-Fans wie die Faust aufs Auge, der Arsch auf den Eimer oder schlicht „wie mein Mann Seiner“!
Als kreativem Geist ist mir da natürlich spontan auch noch eine klasse Merchandising-Idee gekommen. Wie wäre es mit Totenköpfen zum Anstecken an Revers und Mütze?
Der Totenkopf ist fast schon ein Vereinssymbol für den FC St. Pauli. Normalerweise prangt er auf T-Shirts oder Sweatern – in dieser Fotomontage schmückt er Kragen und Kopfbedeckung
Das sieht todschick aus und macht mächtig was her! Dazu schmettern wir dann frei nach Hoffmann von Fallersleben inbrünstig die Hymne:
„Pauli, Pauli über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Elbe bis zur Alster,
Unser ganzes Leben, unser ganzes Geld,
Pauli, Pauli über alles,
Über alles in der Welt!
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Elbe bis zur Alster,
Unser ganzes Leben, unser ganzes Geld,
Pauli, Pauli über alles,
Über alles in der Welt!
Aber wenn ich’s mir recht überlege, gefällt’s mir so eigentlich doch viel besser!
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Dienstag, 18. Mai 2010
Unverhofft kommt oft
ollis-tresen-thesen, 14:07h
Mensch, wer hätte gedacht, dass diese Saison nach Abschluss des Punktspielbetriebes so aufregend weiter geht. Speziell die noch so junge Woche hat es ziemlich in sich.
Bereits gestern Nachmittag wurde der Ausfall des Capitanos der preußischen Elf für die WM-Endrunde in Südafrika bekannt. Somit sind die ohnehin schon guten Chancen auf ein frühes Scheitern am Kap, schließlich stehen vier Versager unseres geliebten Nachbarn im Kader, mehr als nur marginal gestiegen. Der Aussicht auf einen wunderbaren Sommer, frei von lästigem Pseudo-Patriotismus, steht kaum noch etwas im Wege.
Da man aber bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben sollte, habe ich mich gestern dann auch dezent zurückgehalten. Und so übertraf das Tagesende dann auch meine kühnsten Erwartungen. Unser verlorener Sohn aka Fabian Gerber, versenkte die Kogge in den Tiefen der Bedeutungslosigkeit. Wunderbar! Einziger kleiner Wermutstropfen an der Geschichte ist, dass mit dem FC Audistadt ein Verein in die 2. Bundesliga zurückkehrt, der kaum sympathischer erscheint als die TSG Hoppenheim. Was ich von denen halte, habe ich bereits hinreichend im November ’08 dargelegt, als ich noch Kolumnist in einer sonntäglichen Boulevardzeitung war. Allein die 50(!) anwesenden Gästefans im Ostseestadion sprechen Bände.
Da ist es heute Abend nicht unwahrscheinlich, dass eine größere Anzahl an Celts zeitgleich an den Pissoirs des Jollys ansteht. Aber das nur mal so, um die Mächtigkeit dieses famosen Auswärtsmobs zu verdeutlichen. Wie auch immer, das soll nicht meine Baustelle sein. So freue ich mich uneingeschränkt auf eine fette Party mit fröhlichen Gesängen und reichlich Gerstensaft mit unseren Freunden von der Insel.
Was für ein Wochenauftakt! Und das Beste kommt erst noch.
Bereits gestern Nachmittag wurde der Ausfall des Capitanos der preußischen Elf für die WM-Endrunde in Südafrika bekannt. Somit sind die ohnehin schon guten Chancen auf ein frühes Scheitern am Kap, schließlich stehen vier Versager unseres geliebten Nachbarn im Kader, mehr als nur marginal gestiegen. Der Aussicht auf einen wunderbaren Sommer, frei von lästigem Pseudo-Patriotismus, steht kaum noch etwas im Wege.
Da man aber bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben sollte, habe ich mich gestern dann auch dezent zurückgehalten. Und so übertraf das Tagesende dann auch meine kühnsten Erwartungen. Unser verlorener Sohn aka Fabian Gerber, versenkte die Kogge in den Tiefen der Bedeutungslosigkeit. Wunderbar! Einziger kleiner Wermutstropfen an der Geschichte ist, dass mit dem FC Audistadt ein Verein in die 2. Bundesliga zurückkehrt, der kaum sympathischer erscheint als die TSG Hoppenheim. Was ich von denen halte, habe ich bereits hinreichend im November ’08 dargelegt, als ich noch Kolumnist in einer sonntäglichen Boulevardzeitung war. Allein die 50(!) anwesenden Gästefans im Ostseestadion sprechen Bände.
Da ist es heute Abend nicht unwahrscheinlich, dass eine größere Anzahl an Celts zeitgleich an den Pissoirs des Jollys ansteht. Aber das nur mal so, um die Mächtigkeit dieses famosen Auswärtsmobs zu verdeutlichen. Wie auch immer, das soll nicht meine Baustelle sein. So freue ich mich uneingeschränkt auf eine fette Party mit fröhlichen Gesängen und reichlich Gerstensaft mit unseren Freunden von der Insel.
Was für ein Wochenauftakt! Und das Beste kommt erst noch.
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