Samstag, 20. Juni 2009

Bei uns ist fast jeder willkommen!

08/02/2009 (unveröffentlicht)

Als ich am Montag von den rassistischen Vorwürfen um das Spiel zwischen dem HSV und den Bayern erfahren habe, war ich geschockt, aber keinesfalls verwundert. Jedem Fußballfan in Hamburg ist bewusst, dass rechte Strömungen in der Fanszene des HSV fest verankert sind. Um eines vorwegzunehmen, auch ich habe in meinem Freundeskreis viele bekennende HSV-Fans für die ich bedingungslos meine Hand ins Feuer legen würde. Dass sich jetzt aber die Führungsriege der Blauen völlig ahnungslos gibt, ist schon starker Tobak. Da will offensichtlich jemand die Probleme nicht sehen.
Als mir dann noch ein Arbeitskollege versuchte, die Übergriffe zu erklären, indem er lapidar meinte, Idioten gäbe es halt überall und wer sich in die Nordkurve stelle, müsse halt wissen, worauf er sich einlasse, zeigt, dass der vielbeschworene Selbstreinigungsprozess im Volksparkstadion keinesfalls vollzogen ist, sondern rassistisches Gebaren vielleicht nicht unterstützt, wohl aber gebilligt wird.
Das ist der entscheidende Unterschied zum Millerntor. Auf St. Pauli braucht niemand Angst vor Anfeindungen jeglicher Couleur zu haben. Egal, ob er einen Schal der Gastmannschaft trägt oder, traurig es erwähnen zu müssen, eine andere Hautfarbe hat.
Wer sich allerdings durch diskriminierende Äußerungen hervortut, dem wird unmissverständlich klar gemacht, dass er am Millerntor aber auch rein gar nichts verloren hat.

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