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Dienstag, 20. Oktober 2009
Null-Punkt-Energie
ollis-tresen-thesen, 19:10h
Was verbindet den FC Energie Cottbus mit dem FC St. Pauli? Nun, beide Vereine stehen im heißen Wettstreit, der verhassteste Gegner der Rostocker zu sein. In den folgenden zwei Videos seht ihr, wie sich der Pöbel von der Ostsee auf beide Klubs einstimmt. Die „schwulen Lausitzer“ avancieren zum „Hassgegner“ während St. Pauli einfach nur „scheiße“ ist.
Spätestens seit die Amis im Afghanistan-Konflikt die Taliban gegen die UdSSR unterstützt und aufgerüstet haben, ist klar, dass nicht zwangsläufig eine Freundschaft bestehen muss, bloß weil man einen gemeinsamen Feind hat.
Auch wenn zumindest der Stadionname der Lausitzer sportliche Gastfreundschaft suggeriert, so verdeutlichen die anschließenden Bilder, mit was für einem Gesocks wir heute zu rechnen haben.
Auch wenn zumindest der Stadionname der Lausitzer sportliche Gastfreundschaft suggeriert, so verdeutlichen die anschließenden Bilder, mit was für einem Gesocks wir heute zu rechnen haben.
An der Frage, welche sozialen Randbedingungen solchen Scum generieren, haben sich schon Massen an Wissenschaftlern der verschiedensten Disziplinen aufgerieben. Heute möchte ich einmal den quantenmechanischensoziologischen Erklärungsversuch wagen und stelle deshalb die Frage:
Was ist Null-Punkt-Energie?
Hört bitte zunächst die rein physikalische Definition von Harald Lesch, Professor für theoretische Astrophysik an der Universitätssternwarte der LMU München, bevor ihr euch meine soziologische Auslegung zu Gemüte führt.
Null-Punkt-Energie wird auch Vakuum-Energie genannt. Also die Energie des Nichts. Wobei hier jetzt nicht das philosophische Nichts zu verstehen ist, was wirklich Überhauptnichts bedeutet, sondern es geht um das geistige Nichts. Das geistige Nichts besteht darin, dass nichts drin ist – kein Hirn – überhaupt keins. Und das einzige, was übrig bleibt ist dann ein Zustand, den nennt man geistiges Vakuum. Das Irre am geistigen Vakuum ist nun, dass es im Grunde genommen nicht wirklich Nichts ist, sondern immer noch was bleibt. Und was da bleibt, das nennt man Null-Punkt-Energie. Also selbst dann, wenn nichts drin ist in einem Kopf, sagt die Quantensoziologie, gibt es immer noch eine Art von Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas auftaucht.
Vor allen Dingen dann, wenn man diesem Nichts Ränder gibt. Also, wenn man es irgendwie einsperrt - das Vakuum praktisch einschränkt. Das es nicht Alles sein kann, sondern eben nur ganz gewisse Formen annehmen kann. Wie man das macht? Das ist ganz einfach! Man nimmt ein geistiges Vakuum, also ein Nichts, wo man alles raus gepumpt hat, was irgendwie möglich ist und quält dieses Nichts in eine Plattenbausiedlung in Cottbus. Dann stellt man folgendes fest: Da die ideologische Eigenschaft des Vakuums immer eine gruppendynamische Eigenschaft ist, also da taucht eine wechselseitige Beeinflussung der Mitglieder einer Gruppe auf - die Null-Punkt-Energie ist nämlich eben nicht irgendeine punktgenau definierte Ideologie, sondern alles in der Quantensoziologie hat eine gewisse Unberechenbarkeit. Und diese Unberechenbarkeit nun, die birgt natürlich auch ein gewisses Risiko. Jedes Individuum hat einen sozialen Hintergrund. Und je nachdem, wie nun das gesellschaftliche Umfeld angeordnet ist, kommen nur ganz bestimmte Gesinnungen überhaupt in Betracht. Denn nur solche, die genau in dieses gesellschaftliche Umfeld passen, können dort auch existieren.
Es ist nichts drin, außer des Gewaltpotenzials der geistigen Vakuumenergie – sonst nix! Aber dieses Gewaltpotenzial ist eben nicht irgendwie. Die Quantensoziologie sagt ja nun, dass jeder Gewaltausbruch nur einen einzigen gesellschaftlichen Hintergrund haben kann – gequantet eben! Das heißt also, in diese Plattenbausiedlungen in Cottbus passen nur ganz bestimmte soziale Randgruppen hinein. Ganz bestimmte Schichten der Anhängerschaft von (Null-Punkt-)Energie Cottbus.
Und jetzt kommt’s: Weil eben nur eine bestimmte Schicht dort hinein passt, außerhalb dieser Platten aber unendlich viele Kulturen und Ideologien der menschlichen Lebensform auftreten können, entsteht ein Druck. Die Gesellschaft verursacht einen Druck auf diese Plattenbau- siedlungen. Denn die Anzahl der Möglichkeiten zum gesellschaftlichen Aufstieg innerhalb der Siedlungen ist kleiner als die Anzahl der Möglichkeiten außerhalb solcher Ghettos. Und so kann man die Null-Punkt-Energie messen.
Also nochmal, was man braucht sind soziale Ränder. Das absolute Nichts – da ist nichts zu messen. Was man braucht, ist ein Rand um das geistige Nichts herum. Und dann kann man tatsächlich feststellen, wie viel Energie dieses Nichts in einer Plattenbausiedlung tatsächlich aufweist.
Die Null-Punkt-Energie ist heutzutage eine ganz wichtige Größe bei der Bestimmung des sozialen Gefälles und der Perspektivlosigkeit der unteren Schichten innerhalb der Gesellschaft. Denn der größte Teil unserer Gesellschaft ist kalt - besteht aus Gefühlsarmut. Was da aber wirkt, ist diese Null-Punkt-Energie. Und genau daran krankt unser System.
Vor allen Dingen dann, wenn man diesem Nichts Ränder gibt. Also, wenn man es irgendwie einsperrt - das Vakuum praktisch einschränkt. Das es nicht Alles sein kann, sondern eben nur ganz gewisse Formen annehmen kann. Wie man das macht? Das ist ganz einfach! Man nimmt ein geistiges Vakuum, also ein Nichts, wo man alles raus gepumpt hat, was irgendwie möglich ist und quält dieses Nichts in eine Plattenbausiedlung in Cottbus. Dann stellt man folgendes fest: Da die ideologische Eigenschaft des Vakuums immer eine gruppendynamische Eigenschaft ist, also da taucht eine wechselseitige Beeinflussung der Mitglieder einer Gruppe auf - die Null-Punkt-Energie ist nämlich eben nicht irgendeine punktgenau definierte Ideologie, sondern alles in der Quantensoziologie hat eine gewisse Unberechenbarkeit. Und diese Unberechenbarkeit nun, die birgt natürlich auch ein gewisses Risiko. Jedes Individuum hat einen sozialen Hintergrund. Und je nachdem, wie nun das gesellschaftliche Umfeld angeordnet ist, kommen nur ganz bestimmte Gesinnungen überhaupt in Betracht. Denn nur solche, die genau in dieses gesellschaftliche Umfeld passen, können dort auch existieren.
Es ist nichts drin, außer des Gewaltpotenzials der geistigen Vakuumenergie – sonst nix! Aber dieses Gewaltpotenzial ist eben nicht irgendwie. Die Quantensoziologie sagt ja nun, dass jeder Gewaltausbruch nur einen einzigen gesellschaftlichen Hintergrund haben kann – gequantet eben! Das heißt also, in diese Plattenbausiedlungen in Cottbus passen nur ganz bestimmte soziale Randgruppen hinein. Ganz bestimmte Schichten der Anhängerschaft von (Null-Punkt-)Energie Cottbus.
Und jetzt kommt’s: Weil eben nur eine bestimmte Schicht dort hinein passt, außerhalb dieser Platten aber unendlich viele Kulturen und Ideologien der menschlichen Lebensform auftreten können, entsteht ein Druck. Die Gesellschaft verursacht einen Druck auf diese Plattenbau- siedlungen. Denn die Anzahl der Möglichkeiten zum gesellschaftlichen Aufstieg innerhalb der Siedlungen ist kleiner als die Anzahl der Möglichkeiten außerhalb solcher Ghettos. Und so kann man die Null-Punkt-Energie messen.
Also nochmal, was man braucht sind soziale Ränder. Das absolute Nichts – da ist nichts zu messen. Was man braucht, ist ein Rand um das geistige Nichts herum. Und dann kann man tatsächlich feststellen, wie viel Energie dieses Nichts in einer Plattenbausiedlung tatsächlich aufweist.
Die Null-Punkt-Energie ist heutzutage eine ganz wichtige Größe bei der Bestimmung des sozialen Gefälles und der Perspektivlosigkeit der unteren Schichten innerhalb der Gesellschaft. Denn der größte Teil unserer Gesellschaft ist kalt - besteht aus Gefühlsarmut. Was da aber wirkt, ist diese Null-Punkt-Energie. Und genau daran krankt unser System.
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Montag, 19. Oktober 2009
ollis-tresen-thesen, 21:24h
Offenbar haben die Spielplanstrategen in der DFL-Zentrale ihren Spaß daran, die ins Niederrheinstadion pilgernden St. Pauli- und RWO-Fans mit der Ansetzung zu ärgern. Die Partien im öden Rund von Oberhausen werden stets auf Herbst und Winter terminiert. So auch am vergangenen Freitag.
Um Punkt 17 Uhr geht’s direkt aus dem Büro los auf die 40 Kilometer in den Pott. Doch kurz hinterm Dreieck Breitscheid (für Hamburger: das ist im Norden Düsseldorfs) ist die A3 dicht. In Höhe Wedaustadion (Duisburg) wird der Weg frei. Dann noch schnell im Sprint über den Parkplatz – Woher kommen bei knapp 11.000 Zuschauern so viele Autos? – und schon kann der Fußballspaß beginnen. Von wegen.
Nicht nur, dass unsere Jungs schon seit ein paar Minuten versuchen, das Runde ins Eckige zu befördern, nein, es beginnt zu regnen. Feine Fäden ziehen den Niederrhein entlang. Und so kommt die Anfangsoffensive der Braun-Weißen ordentlich ins Rutschen. RWO übernimmt das Kommando und geht nicht ganz unverdient mit 1-0 in die Halbzeit.
Schon tut sich der zweite Engpass auf: vor dem Bierstand. Zwei Buden mit jeweils einem Zapfhahn für die Gäste - das ist für Hamburger Ansprüche zu wenig. Längst hat die Aufholjagd auf dem Spielfeld wieder begonnen, da heißt’s noch bevor die Bestellung aufgegeben werden kann: „Nur noch passend“. Naja, dann wird halt aufgerundet: „Drei, bitte!“
Kurz vor dem Ausgleich ist der Weg zurück in die Kurve endlich geschafft. Den folgenden Untergang der Kleeblätter mit unseren drei Treffern können wir St. Pauli-Fans in der Kanalkurve nur erahnen. Ob Ebbers, Bruns und Kruse aus fünf oder 115 Metern getroffen haben, lässt sich aus der Perspektive mitnichten beurteilen. Egal, mit drei Punkten, nasser Jacke und der Hoffnung auf eine sommerlichere Terminplanung geht’s nach 90 Minuten wieder heim.
Um Punkt 17 Uhr geht’s direkt aus dem Büro los auf die 40 Kilometer in den Pott. Doch kurz hinterm Dreieck Breitscheid (für Hamburger: das ist im Norden Düsseldorfs) ist die A3 dicht. In Höhe Wedaustadion (Duisburg) wird der Weg frei. Dann noch schnell im Sprint über den Parkplatz – Woher kommen bei knapp 11.000 Zuschauern so viele Autos? – und schon kann der Fußballspaß beginnen. Von wegen.
Nicht nur, dass unsere Jungs schon seit ein paar Minuten versuchen, das Runde ins Eckige zu befördern, nein, es beginnt zu regnen. Feine Fäden ziehen den Niederrhein entlang. Und so kommt die Anfangsoffensive der Braun-Weißen ordentlich ins Rutschen. RWO übernimmt das Kommando und geht nicht ganz unverdient mit 1-0 in die Halbzeit.
Schon tut sich der zweite Engpass auf: vor dem Bierstand. Zwei Buden mit jeweils einem Zapfhahn für die Gäste - das ist für Hamburger Ansprüche zu wenig. Längst hat die Aufholjagd auf dem Spielfeld wieder begonnen, da heißt’s noch bevor die Bestellung aufgegeben werden kann: „Nur noch passend“. Naja, dann wird halt aufgerundet: „Drei, bitte!“
Kurz vor dem Ausgleich ist der Weg zurück in die Kurve endlich geschafft. Den folgenden Untergang der Kleeblätter mit unseren drei Treffern können wir St. Pauli-Fans in der Kanalkurve nur erahnen. Ob Ebbers, Bruns und Kruse aus fünf oder 115 Metern getroffen haben, lässt sich aus der Perspektive mitnichten beurteilen. Egal, mit drei Punkten, nasser Jacke und der Hoffnung auf eine sommerlichere Terminplanung geht’s nach 90 Minuten wieder heim.
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Samstag, 10. Oktober 2009
Zweite Bälle – zweite Welle
ollis-tresen-thesen, 10:23h
In den letzten Jahren haben ein paar neue Idiome in die Fußballsprache Einzug erhalten. Dazu gehört das „kompakte Stehen“, die „Doppel-Sechs“ oder auch der sagenumwobene „zweite Ball“.
Während sich hinter dem „kompakten Stehen“, nichts anderes verbirgt, als dass ein sogenannter Wadenbeißer dem gegnerischen Spielmacher in der Pause bis aufs Klo folgt, ist auch die „Doppel-Sechs“ verhältnismäßig einfach zu erklären. In grauer Urzeit waren die Spieler einer Fußballmannschaft noch relativ einfallslos von eins bis elf durchnummeriert. Dieses Phänomen lässt sich gelegentlich noch bei unterklassigen Amateurpartien beobachten. Dies wird aber wahrscheinlich kaum noch jemandem bewusst sein. Denn wer guckt sich am Sonntagnachmittag schon das Lokalteam auf dem Sportplatz um die Ecke an, wenn am Wochenende rund um die Uhr Bilder von derMoneyliga Bundesliga über die Mattscheibe flimmern?
Zurück zum Thema. In der guten, alten Zeit konnte man Anhand der Rückennummer sofort erkennen, auf welcher Position ein Spieler sein taktisches Tagewerk zu vollbringen hatte. Der rechte Verteidiger trug die 2, der linke die 3, der Stopper lief mit der 4 auf und den fast vergessenen Libero zierte die Nummer 5. Davor spielte auf der zentralen Defensivposition (hinter dem klassischen 10er) eben die 6.
Da es heutzutage aus taktischen Gründen immer mehr in Mode kommt, diesen Posten doppelt zu besetzen, die Spieler aber aus marketingtechnischen Gründen (Trikotverkauf) feste Nummern haben, spricht man von der „Doppel-Sechs“. So einfach ist das.
Etwas schwieriger wird es, den „zweiten Ball“ zu erklären. Wer immer der Meinung ist, etwas Ahnung von moderner Taktik zu haben, der wird nicht müde, zu erwähnen, wie enorm wichtig es sei, den „zweiten Ball“ zu erobern.
Dabei habe ich mich lange gefragt, was eigentlich dagegen spricht, das Augenmerk bereits auf den ersten Ball zu richten?
Die banale Erklärung hierzu lautet, dass sich eine Mannschaft nach einer abgewehrten Standardsituation (→Abstoß, →Freistoß, →Eckball, →Einwurf ) gefälligst um die Rückeroberung des Spielgeräts zu bemühen hat, um bei Ballgewinn den bereits in der Vorwärtsbewegung befindlichen Gegner erneut in Bedrängnis zu bringen.
Zu welch unsportlichem Verhalten die neue Relevanz des „zweiten Balles“ zuweilen führt, zeigt das folgende taktische Vorgehen. Hat eine Mannschaft einen verletzten Spieler, spielt sie den Ball gewöhnlich ins Aus, um eine schnelle Behandlung zu gewährleisten. Nach der Unterbrechung wird der Ball vom Gegner, ganz wie es dem Fairplay gebührt, zurückgegeben. Allerdings wird dabei der Ball möglichst dicht in der Nähe der Eckfahne ins Aus gedroschen. Nach der vermeintlich fairen Geste hat man jetzt beim Einwurf die Möglichkeit, über den „zweiten Ball“ nahe der Grundlinie in Ballbesitz zu kommen und sich so eine Torchance zu erarbeiten.
Eine ganz fiese Sache ist das!
Fies ist übrigens auch die zweite Welle der Schweinegrippe, die zurzeit über uns hereinbricht. Dabei wäre dem Ganzen doch so leicht Einhalt zu gebieten, würde man einfach den paar Verhaltensregeln der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung folgen. Mit welcher Ignoranz diesen Regeln aber entgegengetreten wird, musste ich am vergangenen Sonntag im Stadion beobachten. Da muss sich dann keiner wundern, dass es an allen Ecken und Enden schnieft und trieft.
1.) Hände waschen und vom Gesicht fernhalten
Aufgrund der kurzen Wartezeiten bevorzuge ich den Toilettencontainer hinter der Gegengeraden ganz links neben dem letzten Bierstand. Leider besticht dieser durch eine ganz eigene Ursprünglichkeit und verfügt nicht einmal über ein Waschbecken. Also wird sich fröhlich über die Finger gepinkelt und nach dem Spiel in der Kneipe unbedacht in die Erdnussschale gegriffen. Guten Appetit!
2.) Hygienisch husten
Ich habe keine Ahnung wer, wo, welches Kraut inhaliert, die anschließenden Huster laden aber nach meinen Beobachtungen NIE in der Armbeuge.
3.) Krankheit zu Hause auskurieren
…und eben nicht im Stadion. Das geht bei Sturmböen mit einhergehenden Starkregen sowieso schief.
4.) Auf erste Anzeichen achten
Wer also trotz ansehnlicher Spielweise unserer Mannschaft Unwohlsein und Missmut verspürt, der sollte schleunigst denArzt Bierstand aufsuchen.
5.) Gesund werden
„Stimmen Sie das weitere Vorgehen telefonisch mit Ihrem Arzt ab“, heißt es unter diesem Punkt. Da sieht man mal wieder, dass nur Theoretiker mit dem Verfassen solcher Merkblätter beschäftigt sind. Wer während des Spiels schon mal probiert hat, zu telefonieren, dem ist ob des Geräuschpegels die Ausweglosigkeit dieses Unterfangens bewusst.
6.) Familienmitglieder schützen
Sofern man von der großen St. Pauli-Familie sprechen kann, sollte man auch deren Mitglieder schützen. Und da sollte dann tunlichst darauf verzichtet werden, im großen Kreis Sportzigaretten und Bierbecher freizügig herumzureichen. Selbst auf Umarmungen und Küsschen beim Torjubel solltet ihr jetzt verzichten.
7.) Geschlossene Räume regelmäßig lüften
Wenn ich eine gut belüftete Kneipe kannte, dann würde ich dort nach dem Spiel mein Bier ohne Angst vor H1N1 genießen. So bleiben doch nur die altbekannten, viren- und bakterienverseuchten Räucherhöhlen.
8.) Abstand halten, Menschenansammlungen meiden
Ausgerechnet jetzt wird auch noch die Haupttribüne abgerissen. Da heißt es auf den verbleibenden drei Traversen enger zusammenzurücken. Eine kontraproduktivere Aktion als diese, kann ich mir kaum vorstellen. Andererseits würde das neue „Littmannloch“ aber die Belüftung fördern…
9.) Über Hygienemasken Bescheid wissen
Stellt sich erst einmal die Frage, ob ein Fanschal als Hygienemaske durchgeht, und dann würde mich mal interessieren, was die Polizei bezüglich des Vermummungsverbots zu diesem Vorschlag sagt.
Während sich hinter dem „kompakten Stehen“, nichts anderes verbirgt, als dass ein sogenannter Wadenbeißer dem gegnerischen Spielmacher in der Pause bis aufs Klo folgt, ist auch die „Doppel-Sechs“ verhältnismäßig einfach zu erklären. In grauer Urzeit waren die Spieler einer Fußballmannschaft noch relativ einfallslos von eins bis elf durchnummeriert. Dieses Phänomen lässt sich gelegentlich noch bei unterklassigen Amateurpartien beobachten. Dies wird aber wahrscheinlich kaum noch jemandem bewusst sein. Denn wer guckt sich am Sonntagnachmittag schon das Lokalteam auf dem Sportplatz um die Ecke an, wenn am Wochenende rund um die Uhr Bilder von der
Zurück zum Thema. In der guten, alten Zeit konnte man Anhand der Rückennummer sofort erkennen, auf welcher Position ein Spieler sein taktisches Tagewerk zu vollbringen hatte. Der rechte Verteidiger trug die 2, der linke die 3, der Stopper lief mit der 4 auf und den fast vergessenen Libero zierte die Nummer 5. Davor spielte auf der zentralen Defensivposition (hinter dem klassischen 10er) eben die 6.
Da es heutzutage aus taktischen Gründen immer mehr in Mode kommt, diesen Posten doppelt zu besetzen, die Spieler aber aus marketingtechnischen Gründen (Trikotverkauf) feste Nummern haben, spricht man von der „Doppel-Sechs“. So einfach ist das.
Etwas schwieriger wird es, den „zweiten Ball“ zu erklären. Wer immer der Meinung ist, etwas Ahnung von moderner Taktik zu haben, der wird nicht müde, zu erwähnen, wie enorm wichtig es sei, den „zweiten Ball“ zu erobern.
Dabei habe ich mich lange gefragt, was eigentlich dagegen spricht, das Augenmerk bereits auf den ersten Ball zu richten?
Die banale Erklärung hierzu lautet, dass sich eine Mannschaft nach einer abgewehrten Standardsituation (→Abstoß, →Freistoß, →Eckball, →Einwurf ) gefälligst um die Rückeroberung des Spielgeräts zu bemühen hat, um bei Ballgewinn den bereits in der Vorwärtsbewegung befindlichen Gegner erneut in Bedrängnis zu bringen.
Zu welch unsportlichem Verhalten die neue Relevanz des „zweiten Balles“ zuweilen führt, zeigt das folgende taktische Vorgehen. Hat eine Mannschaft einen verletzten Spieler, spielt sie den Ball gewöhnlich ins Aus, um eine schnelle Behandlung zu gewährleisten. Nach der Unterbrechung wird der Ball vom Gegner, ganz wie es dem Fairplay gebührt, zurückgegeben. Allerdings wird dabei der Ball möglichst dicht in der Nähe der Eckfahne ins Aus gedroschen. Nach der vermeintlich fairen Geste hat man jetzt beim Einwurf die Möglichkeit, über den „zweiten Ball“ nahe der Grundlinie in Ballbesitz zu kommen und sich so eine Torchance zu erarbeiten.
Eine ganz fiese Sache ist das!
Fies ist übrigens auch die zweite Welle der Schweinegrippe, die zurzeit über uns hereinbricht. Dabei wäre dem Ganzen doch so leicht Einhalt zu gebieten, würde man einfach den paar Verhaltensregeln der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung folgen. Mit welcher Ignoranz diesen Regeln aber entgegengetreten wird, musste ich am vergangenen Sonntag im Stadion beobachten. Da muss sich dann keiner wundern, dass es an allen Ecken und Enden schnieft und trieft.
1.) Hände waschen und vom Gesicht fernhalten
Aufgrund der kurzen Wartezeiten bevorzuge ich den Toilettencontainer hinter der Gegengeraden ganz links neben dem letzten Bierstand. Leider besticht dieser durch eine ganz eigene Ursprünglichkeit und verfügt nicht einmal über ein Waschbecken. Also wird sich fröhlich über die Finger gepinkelt und nach dem Spiel in der Kneipe unbedacht in die Erdnussschale gegriffen. Guten Appetit!
2.) Hygienisch husten
Ich habe keine Ahnung wer, wo, welches Kraut inhaliert, die anschließenden Huster laden aber nach meinen Beobachtungen NIE in der Armbeuge.
3.) Krankheit zu Hause auskurieren
…und eben nicht im Stadion. Das geht bei Sturmböen mit einhergehenden Starkregen sowieso schief.
4.) Auf erste Anzeichen achten
Wer also trotz ansehnlicher Spielweise unserer Mannschaft Unwohlsein und Missmut verspürt, der sollte schleunigst den
5.) Gesund werden
„Stimmen Sie das weitere Vorgehen telefonisch mit Ihrem Arzt ab“, heißt es unter diesem Punkt. Da sieht man mal wieder, dass nur Theoretiker mit dem Verfassen solcher Merkblätter beschäftigt sind. Wer während des Spiels schon mal probiert hat, zu telefonieren, dem ist ob des Geräuschpegels die Ausweglosigkeit dieses Unterfangens bewusst.
6.) Familienmitglieder schützen
Sofern man von der großen St. Pauli-Familie sprechen kann, sollte man auch deren Mitglieder schützen. Und da sollte dann tunlichst darauf verzichtet werden, im großen Kreis Sportzigaretten und Bierbecher freizügig herumzureichen. Selbst auf Umarmungen und Küsschen beim Torjubel solltet ihr jetzt verzichten.
7.) Geschlossene Räume regelmäßig lüften
Wenn ich eine gut belüftete Kneipe kannte, dann würde ich dort nach dem Spiel mein Bier ohne Angst vor H1N1 genießen. So bleiben doch nur die altbekannten, viren- und bakterienverseuchten Räucherhöhlen.
8.) Abstand halten, Menschenansammlungen meiden
Ausgerechnet jetzt wird auch noch die Haupttribüne abgerissen. Da heißt es auf den verbleibenden drei Traversen enger zusammenzurücken. Eine kontraproduktivere Aktion als diese, kann ich mir kaum vorstellen. Andererseits würde das neue „Littmannloch“ aber die Belüftung fördern…
9.) Über Hygienemasken Bescheid wissen
Stellt sich erst einmal die Frage, ob ein Fanschal als Hygienemaske durchgeht, und dann würde mich mal interessieren, was die Polizei bezüglich des Vermummungsverbots zu diesem Vorschlag sagt.
Mein Tipp: Entspannt euch an diesem spielfreien Wochenende gemütlich auf der heimischen Couch, strotz somit der zweiten H1N1-Welle und zieht euch am Fernseher rein, wie sich die Nutella-Boys darum bemühen, die zweiten Bälle zu erobern.
Wenn ihr dann alle wieder auf dem Damm seid, erkläre ich, wie man gegen den Ball arbeitet und was es bedeutet, das Spielfeld klein zu halten.
Wenn ihr dann alle wieder auf dem Damm seid, erkläre ich, wie man gegen den Ball arbeitet und was es bedeutet, das Spielfeld klein zu halten.
Oink!
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