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Samstag, 3. Oktober 2009
Europapokal
ollis-tresen-thesen, 23:00h
Diese Woche wurden endlich die Terminhäppchen für die nächsten Spielansetzungen serviert. Besonders die Vorfreude auf die erste Novemberwoche ließ mein Herz höher schlagen. Nachdem am 5. November die Celts in der Vorstadt gastieren werden, geht’s gleich am nächsten Tag mit unserem Heimspiel gegen die Fortuna aus Düsseldorf weiter.
Meine ursprünglichen Zweifel, an Karten für das Glasgower Spektakel im Volkspark zu kommen, lösten sich sofort in Wohlgefallen auf, nachdem ich das folgende Telefonat mit der Ticket-Hotline der St. Ellinger geführt hatte.
Netter Herr von der Vorstädter Ticket Hotline (NHvdVTH):
HSV-Ticket-Hotline, schönen guten Tag, was kann ich für Sie tun?
Olli: (in Erwartung, in den nächsten paar Sekunden schallend ausgelacht zu werden) Moin, ich hätte gerne vier Karten für das Spiel gegen Celtic.
(NHvdVTH): Sehr gerne, wo bitte möchten Sie sitzen?
Olli: Block 17, bitte.
(NHvdVTH): Da habe ich noch freie Plätze auf allen drei Rängen.
Olli: Dann die Günstigsten, C-Rang vermute ich?
(NHvdVTH): Richtig, macht mit Porto dann 164,- €. Möchten Sie mit Kreditkarte oder per Lastschrift zahlen?
Olli: Mir egal, machen wir meinetwegen Lastschriftverfahren.
Also gab ich meine Kontodaten durch.
(NHvdVTH): Wunderbar, die Karten schicken wir Ihnen in den nächsten Tagen zu. Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?
Olli: Danke nein, das war’s!
(NHvdVTH): Dann wünsche ich viel Spaß, Wiederhören!
Klick!
Mit heruntergelassener Kinnlade war ich noch völlig baff, wie schnell und unkompliziert das geklappt hatte, als mich der Besetztton wieder in die Gegenwart zurück holte.
Bei der Online-Bestellung soll das übrigens ähnlich reibungslos von Statten gehen. Aber Achtung! Wie mir berichtet wurde, muss man in diesem Fall die Kröte schlucken, an seinem Geburtstag um spätestens 00:02 Uhr eine Email mit den folgenden Worten zu empfangen:
Lieber HSV-Fan,
(…)
Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Geburtstag!
(…)
Wer genug Größe hat, darüber hinwegzusehen, dass der Klub von der MVA zu den ersten Gratulanten zählt, kann also auch diesen Weg wählen. Aber sagt hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Gerade, weil das bei unseren Nachbarn alles so schön und einfach klappt, frage ich mich, was jetzt die Diskussion soll, Tickets für dieses Spiel an den FC St. Pauli abzugeben. Wie kompliziert und nervig es dann wird, Karten zu ergattern, weiß noch Jeder, der in der Schlange für das Pokalspiel bei Werder anstand. Aber vielleicht braucht der leidgeprüfte St. Pauli-Masochist genau das.
Es stellt sich allerdings die Frage, warum es eigentlich so leicht ist, an diese Tickets zu kommen, bzw. überhaupt diskutiert wird, Karten ausgerechnet an uns abzugeben?
Nun, das liegt zum Einen mit Sicherheit an den gepfefferten Preisen, zum Anderen ist aber bestimmt auch der neue Modus im ehemaligen UEFA-Cup mit einer Gruppenphase wie in der Champions League schuld.
Was den Vereinen die TV-Einnahmen aus mindestens sechs Partien garantiert, geht den Fans gewaltig auf die Eierstöcke. Spiele, die von taktischem Geplänkel dominiert werden, lassen nun mal kein Europapokal-Feeling aufkommen. Somit geht die interessante internationale Saisonphase leider erst nach Weihnachten los.
Deshalb freue ich mich in diesem Fall auch weniger auf das sportliche Kräftemessen, als auf ein Wiedersehen mit vielen schottischen Freunden und eine geile Party, die mindestens von Mittwoch bis Sonntag währt.
Welch skurrile Blüten die Verwässerung der Europapokal-Wettbewerbe mit Netz und doppelten Boden bei den Fans hervorruft, zeigt die Reaktion der Schickeria. Gerüchten zu Folge haben sich einige Mitglieder der Münchener Ultras anno 2007 diebisch gefreut, dass ihr Team nur Vierter geworden ist. Dadurch standen endlich mal andere Reiseziele als Manchester, Mailand oder Madrid auf dem Fahrplan.
Man mag so ein Gebaren als dekadent abtun, eines zeigt es gewiss:
Die Fans haben die Schnauze gestrichen voll von der Geldvermehrungsmaschinerie der UEFA, die neben fetter Kohle nur gähnende Langeweile garantiert.
Und wo ich schon mal in München bin, noch ein paar Worte zu unserem heutigen Gegner. Anfang der neunziger Jahre gab es ja wohl mal so etwas, wie eine Fanfreundschaft zwischen den 60ern und uns. Prima Medienkampagne war das damals, passten doch die beiden herrlich verrückten Underdogs vorzüglich zueinander. Mittlerweile habe ich für die Löwen-Fans nicht mal mehr Verachtung übrig. Wer so widerstands-
los seine Heimat, seinen Glauben, seine Kultur, ja eigentlich seine ganze Identität von geldgeilen Dilettanten massakrieren lässt, der ist wahrlich schon reif für die Champions-League.
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Meine ursprünglichen Zweifel, an Karten für das Glasgower Spektakel im Volkspark zu kommen, lösten sich sofort in Wohlgefallen auf, nachdem ich das folgende Telefonat mit der Ticket-Hotline der St. Ellinger geführt hatte.
Netter Herr von der Vorstädter Ticket Hotline (NHvdVTH):
HSV-Ticket-Hotline, schönen guten Tag, was kann ich für Sie tun?
Olli: (in Erwartung, in den nächsten paar Sekunden schallend ausgelacht zu werden) Moin, ich hätte gerne vier Karten für das Spiel gegen Celtic.
(NHvdVTH): Sehr gerne, wo bitte möchten Sie sitzen?
Olli: Block 17, bitte.
(NHvdVTH): Da habe ich noch freie Plätze auf allen drei Rängen.
Olli: Dann die Günstigsten, C-Rang vermute ich?
(NHvdVTH): Richtig, macht mit Porto dann 164,- €. Möchten Sie mit Kreditkarte oder per Lastschrift zahlen?
Olli: Mir egal, machen wir meinetwegen Lastschriftverfahren.
Also gab ich meine Kontodaten durch.
(NHvdVTH): Wunderbar, die Karten schicken wir Ihnen in den nächsten Tagen zu. Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?
Olli: Danke nein, das war’s!
(NHvdVTH): Dann wünsche ich viel Spaß, Wiederhören!
Klick!
Mit heruntergelassener Kinnlade war ich noch völlig baff, wie schnell und unkompliziert das geklappt hatte, als mich der Besetztton wieder in die Gegenwart zurück holte.
Bei der Online-Bestellung soll das übrigens ähnlich reibungslos von Statten gehen. Aber Achtung! Wie mir berichtet wurde, muss man in diesem Fall die Kröte schlucken, an seinem Geburtstag um spätestens 00:02 Uhr eine Email mit den folgenden Worten zu empfangen:
Lieber HSV-Fan,
(…)
Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Geburtstag!
(…)
Wer genug Größe hat, darüber hinwegzusehen, dass der Klub von der MVA zu den ersten Gratulanten zählt, kann also auch diesen Weg wählen. Aber sagt hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Gerade, weil das bei unseren Nachbarn alles so schön und einfach klappt, frage ich mich, was jetzt die Diskussion soll, Tickets für dieses Spiel an den FC St. Pauli abzugeben. Wie kompliziert und nervig es dann wird, Karten zu ergattern, weiß noch Jeder, der in der Schlange für das Pokalspiel bei Werder anstand. Aber vielleicht braucht der leidgeprüfte St. Pauli-Masochist genau das.
Es stellt sich allerdings die Frage, warum es eigentlich so leicht ist, an diese Tickets zu kommen, bzw. überhaupt diskutiert wird, Karten ausgerechnet an uns abzugeben?
Nun, das liegt zum Einen mit Sicherheit an den gepfefferten Preisen, zum Anderen ist aber bestimmt auch der neue Modus im ehemaligen UEFA-Cup mit einer Gruppenphase wie in der Champions League schuld.
Was den Vereinen die TV-Einnahmen aus mindestens sechs Partien garantiert, geht den Fans gewaltig auf die Eierstöcke. Spiele, die von taktischem Geplänkel dominiert werden, lassen nun mal kein Europapokal-Feeling aufkommen. Somit geht die interessante internationale Saisonphase leider erst nach Weihnachten los.
Deshalb freue ich mich in diesem Fall auch weniger auf das sportliche Kräftemessen, als auf ein Wiedersehen mit vielen schottischen Freunden und eine geile Party, die mindestens von Mittwoch bis Sonntag währt.
Welch skurrile Blüten die Verwässerung der Europapokal-Wettbewerbe mit Netz und doppelten Boden bei den Fans hervorruft, zeigt die Reaktion der Schickeria. Gerüchten zu Folge haben sich einige Mitglieder der Münchener Ultras anno 2007 diebisch gefreut, dass ihr Team nur Vierter geworden ist. Dadurch standen endlich mal andere Reiseziele als Manchester, Mailand oder Madrid auf dem Fahrplan.
Man mag so ein Gebaren als dekadent abtun, eines zeigt es gewiss:
Die Fans haben die Schnauze gestrichen voll von der Geldvermehrungsmaschinerie der UEFA, die neben fetter Kohle nur gähnende Langeweile garantiert.
Und wo ich schon mal in München bin, noch ein paar Worte zu unserem heutigen Gegner. Anfang der neunziger Jahre gab es ja wohl mal so etwas, wie eine Fanfreundschaft zwischen den 60ern und uns. Prima Medienkampagne war das damals, passten doch die beiden herrlich verrückten Underdogs vorzüglich zueinander. Mittlerweile habe ich für die Löwen-Fans nicht mal mehr Verachtung übrig. Wer so widerstands-
los seine Heimat, seinen Glauben, seine Kultur, ja eigentlich seine ganze Identität von geldgeilen Dilettanten massakrieren lässt, der ist wahrlich schon reif für die Champions-League.
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Sonntag, 27. September 2009
Fußballhauptstadt
Hamburg
ollis-tresen-thesen, 02:53h
Puuuuh…, das war sie also, die sagenumwobene Woche der Wahrheit! Was hat sie gebracht, außer dem nüchternen Faktum, dreimal knapp verloren zu haben? Auch wenn jedes Spiel für sich genommen kein Offenbarungseid war, wissen jetzt doch alle, wie man gegen das intergalaktische Kiezensemble zu spielen hat.
Lautern hat das am letzten Sonntag am eindrucksvollsten bewiesen. Die Pfälzer gaben eindeutig den Ton an, indem sie defensiv diszipliniert die Räume eng hielten, was bei unseren Jungs zu einem kaum noch gekannten Fehlpassfestival führte. Die daraus resultierenden Konter wurden dann vorzugsweise über unsere linke Abwehrseite gefahren, weil der hochtalentierte, aber eben noch junge und damit inkonstante Drobo als schwächstes Glied in der Abwehrkette identifiziert wurde. Bezeichnend, dass vier von fünf Gegentreffer der letzten Woche über seine Seite fielen. Tja, so fies kann des Gegners Taktik sein…
Des Weiteren bleibt aus allen drei Spielen die Erkenntnis, dass es weder gegen ein Spitzenteam aus der zweiten, geschweige denn gegen einen Erstligisten, langt, nur eine gute Halbzeit abzuliefern.
Im Heimspiel gegen Kaiserslautern war dies bezeichnenderweise auch noch die erste Hälfte. Schon bitter, wenn man zur Pause zurück liegt und dann im zweiten Durchgang nicht mehr in der Lage ist, zu einer einzigen nennenswerten Torchance zu gelangen. Eigentlich rätselhaft, wie da noch der Anschlusstreffer gelingen konnte.
In Bremen genauso, wie in der Stadt, die es nicht gibt, war es dann die jeweils erste Halbzeit, die mit unterirdisch noch geschönt beschrieben ist.
Gestern gegen die Arminia war das Spiel über weite Strecken sogar so unattraktiv, dass Moderatoren-Urgestein Uli Potofski den bundesweit über 18 Mio St. Pauli-Sympathisanten sein Mitleid zollte. Was im Jolly jemanden dazu verleitete ein leises
zu summen.
Meine Güte, dachte ich, dabei sind ja schon tausend kein Pappenstiel mehr. Und selbst wenn, würde das 18.000 Pappenstiele bedeuten, da würde der Choreogruppe doch bestimmt was Gutes zu einfallen.
Ihr seht, die geistige Reduktion schritt rasant voran und glich sich unweigerlich dem sportlichen Niveau an. Aber ich merke schon, dass ich abschweife, wenn ich mich dem ersten Durchgang von gestern entsinne.
Was ist also mit dem Scherbenhaufen zu tun, den die letzte Woche hinterlassen hat?
Hier sollte sich gefälligst jeder einmal selbst hinterfragen. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich alle meine Rituale strikt eingehalten habe. Wie immer habe ich morgens an den Spieltagen meinen Kaffee aus meiner Liverpool-Tasse getrunken und beim Heimspiel genoss ich mein erstes Bier wie gewohnt, pünktlich eine Stunde vor dem Anpfiff im Jolly Roger.
Die ersten Anzeichen für einen schlechten Tag zogen dann am Einlass auf. Mein Stammordner hatte keine Armbändchen mehr, die zum Betreten der Singing Area berechtigen. So musste ich zwangsläufig auf die andere Ordnerin ausweichen.
Bei Auswärtsfahrten gen Süden ist es bei uns ein ungeschriebenes Gesetz, das erste Bier nicht vor dem passieren der Elbe zu öffnen. Am Mittwoch wurde dieses Ritual durch die temporäre Abstinenz eines Mitglieds meiner Reisegruppe quasi ad absurdum geführt.
Die drei Auswärtssiege dieser Saison habe ich übrigens allesamt mit einem Kumpel hinterm Tresen verfolgt. Gestern ist er Gerüchten zufolge mir nichts, dir nichts in die Stadt, die es nicht gibt, gefahren.
Sind wir hier jetzt im Tollhaus der Liga, oder was?
Reißt euch für den Erfolg gefälligst alle mal zusammen. Wo kommen wir denn hin, wenn auf einmal jeder macht, was er will? Der Eine reist unmotiviert durch die Republik, der Nächste stellt unvermittelt das Saufen ein und die für Block1 zuständigen Ordner sind nicht in der Lage, ihre Bändchen so gleichmäßig zu verteilen, dass ich meines von der mir vertrauten Person erhalte.
Eines kann ich euch da mit Sicherheit versprechen: So ist’sleider bald vorbei mit der
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Lautern hat das am letzten Sonntag am eindrucksvollsten bewiesen. Die Pfälzer gaben eindeutig den Ton an, indem sie defensiv diszipliniert die Räume eng hielten, was bei unseren Jungs zu einem kaum noch gekannten Fehlpassfestival führte. Die daraus resultierenden Konter wurden dann vorzugsweise über unsere linke Abwehrseite gefahren, weil der hochtalentierte, aber eben noch junge und damit inkonstante Drobo als schwächstes Glied in der Abwehrkette identifiziert wurde. Bezeichnend, dass vier von fünf Gegentreffer der letzten Woche über seine Seite fielen. Tja, so fies kann des Gegners Taktik sein…
Des Weiteren bleibt aus allen drei Spielen die Erkenntnis, dass es weder gegen ein Spitzenteam aus der zweiten, geschweige denn gegen einen Erstligisten, langt, nur eine gute Halbzeit abzuliefern.
Im Heimspiel gegen Kaiserslautern war dies bezeichnenderweise auch noch die erste Hälfte. Schon bitter, wenn man zur Pause zurück liegt und dann im zweiten Durchgang nicht mehr in der Lage ist, zu einer einzigen nennenswerten Torchance zu gelangen. Eigentlich rätselhaft, wie da noch der Anschlusstreffer gelingen konnte.
In Bremen genauso, wie in der Stadt, die es nicht gibt, war es dann die jeweils erste Halbzeit, die mit unterirdisch noch geschönt beschrieben ist.
Gestern gegen die Arminia war das Spiel über weite Strecken sogar so unattraktiv, dass Moderatoren-Urgestein Uli Potofski den bundesweit über 18 Mio St. Pauli-Sympathisanten sein Mitleid zollte. Was im Jolly jemanden dazu verleitete ein leises
„In dem Land, in dem wir wohnen,
sind aber 'n paar Millionen“
sind aber 'n paar Millionen“
zu summen.
Meine Güte, dachte ich, dabei sind ja schon tausend kein Pappenstiel mehr. Und selbst wenn, würde das 18.000 Pappenstiele bedeuten, da würde der Choreogruppe doch bestimmt was Gutes zu einfallen.
Ihr seht, die geistige Reduktion schritt rasant voran und glich sich unweigerlich dem sportlichen Niveau an. Aber ich merke schon, dass ich abschweife, wenn ich mich dem ersten Durchgang von gestern entsinne.
Was ist also mit dem Scherbenhaufen zu tun, den die letzte Woche hinterlassen hat?
Hier sollte sich gefälligst jeder einmal selbst hinterfragen. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich alle meine Rituale strikt eingehalten habe. Wie immer habe ich morgens an den Spieltagen meinen Kaffee aus meiner Liverpool-Tasse getrunken und beim Heimspiel genoss ich mein erstes Bier wie gewohnt, pünktlich eine Stunde vor dem Anpfiff im Jolly Roger.
Die ersten Anzeichen für einen schlechten Tag zogen dann am Einlass auf. Mein Stammordner hatte keine Armbändchen mehr, die zum Betreten der Singing Area berechtigen. So musste ich zwangsläufig auf die andere Ordnerin ausweichen.
Bei Auswärtsfahrten gen Süden ist es bei uns ein ungeschriebenes Gesetz, das erste Bier nicht vor dem passieren der Elbe zu öffnen. Am Mittwoch wurde dieses Ritual durch die temporäre Abstinenz eines Mitglieds meiner Reisegruppe quasi ad absurdum geführt.
Die drei Auswärtssiege dieser Saison habe ich übrigens allesamt mit einem Kumpel hinterm Tresen verfolgt. Gestern ist er Gerüchten zufolge mir nichts, dir nichts in die Stadt, die es nicht gibt, gefahren.
Sind wir hier jetzt im Tollhaus der Liga, oder was?
Reißt euch für den Erfolg gefälligst alle mal zusammen. Wo kommen wir denn hin, wenn auf einmal jeder macht, was er will? Der Eine reist unmotiviert durch die Republik, der Nächste stellt unvermittelt das Saufen ein und die für Block1 zuständigen Ordner sind nicht in der Lage, ihre Bändchen so gleichmäßig zu verteilen, dass ich meines von der mir vertrauten Person erhalte.
Eines kann ich euch da mit Sicherheit versprechen: So ist’s

Quelle: magischerfc.de
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Donnerstag, 17. September 2009
Schanzenfest Reloaded
Warum man beim Eisessen nicht
in ein Wespennest stechen sollte
ollis-tresen-thesen, 14:40h
Eigentlich war ich am vergangenen Sonnabend aufgrund des friedlichen Ablaufes der zweiten Auflage des Schanzenfestes 2009 total happy.
Zum einen, weil die Staatsmacht diesmal, auch wenn Käpt‘n Ahlhab Gegenteiliges behauptet, eine komplett andere Taktik fuhr und somit bis in die späten Abendstunden weit und breit kein Bulle in angstein-
flößender Kampfmontur zu sehen war. Zum anderen freute mich das besonnene und deeskalierende Verhalten der Anwohner, die Feuer löschten oder ein paar über die Stränge schlagende Besucher zur Räson riefen.
So holte sich beispielsweise eine kleine Gruppe Halbwüchsiger, die als eine Art Mutprobe fremden Frauen an den Arsch griff, einen gehörigen verbalen Einlauf ab.
Infolgedessen gab es, abgesehen von ein paar alkoholbedingten Ausfällen, eigentlich auch nichts zu beklagen.
Am Abend genoss ich mit einigen Freunden die Party im Flora-Park und später dann noch in der Rosenhofstraße.
Dabei war auch Moische, einer meiner besten Kumpel, der sich un-
vermittelt einer Laberattacke erwehren musste, weil er seinen leeren Pappbecher (!) auf die Straße geworfen hatte.
Da habe ich mich schon gefragt, wie man auf der einen Seite mehr rechtsfreie Räume fordern kann, um sich dann aber im selben Atemzug über eine lächerliche Ordnungswidrigkeit aufzuregen. Wohlgemerkt spreche ich hier von einem weggeworfenen Pappbecher auf einem Straßenfest, an dem sich mehrere tausend Leute beteiligten!
Nun, mein lieber Freund Moische hat einen klitzekleinen Fehler, den ich euch bisher verschwiegen habe. Unglücklicherweise unterstützt er den Verein aus der Vorstadt. Und da die St. Ellinger an diesem Abend gegen den VfB Stuttgart spielten, trug Moische noch sein Rauten-Jersey. Da behaupte ich jetzt mal kackfrech, dass dies der eigentliche Grund war, ihn wegen des Bechers anzumachen.
Soviel nur zum Thema „Eine Stadt für Alle“.
Sofern ihr schon mal die eine oder andere meiner Kolumnen gelesen habt, werdet ihr wissen, dass ich der Letzte bin, der sich ziert, die Rothosen zu provozieren oder sie beim geringsten Anlass mit Hohn und Spott zu überschütten. Daraus aber ein Politikum zu machen ist einfach nur arm!
Spätestens die Demo gegen Polizeigewalt nach dem Überfall auf das Jolly Roger beim letzten Schanzenfest, an der sich auch mehr als 50 Leute aus der Supporters-Szene beteiligten, hat gezeigt, dass es bei den Rautenträgern eben nicht nur Idioten gibt. Das verdient höchsten Respekt. Zugegebenermaßen weiß ich nicht, ob ich mich umgekehrt an einem HSV-Protestmarsch beteiligt hätte.
Auch wenn es ein wenig abgedroschen klingt, aber es kann nun mal nicht jeder St. Pauli Fan sein, und wer frei von Fehlern ist, der werfe den ersten Stein.
Aber auch von dieser Sorte scheint es ja ein paarLeute Kiddies zu geben. Anders jedenfalls kann ich mir nicht erklären, wie man im Verlaufe eines absolut friedlichen Straßenfestes, das wahrlich zu einem großen politischen Erfolg hätte werden können, auf die abstruse Idee kommen kann, eine Bullenwache anzugreifen. Damit zwang man die Staatsmacht förmlich, aktiv zu werden. Oder ist tatsächlich jemand ernsthaft der Meinung, dass die Polizei diese Provokation hätte ignorieren können?
Ob die Attacke gegen das PK16 die Bullen nun dazu berechtigt, kategorisch das ganze Viertel zu räumen, weil die Angreifer angeblich in der Menge untergetaucht oder, wie andere Quellen behaupten, ins Karo-Viertel geflüchtet seien, ist eine völlig andere Frage.
Mir ist die Intention der Provokateure bis dato jedenfalls absolut schleierhaft. Es ist, als würde man im Sommer beim Eisessen über die vielen Wespen klagen und wenn auf einmal keine da sind, dann sticht man halt ins Wespennest. Alles nur, umseine Klischees bewahrheitet zu sehen ein bisschen Action zu haben.
Nur noch Kopfschütteln rief bei mir dann die Meldung hervor, dass später in der Nacht irgendwelche Vollpfosten den Container des „Jesus Centers“ im Flora-Park aufbrachen und das dort für die Kinder des Viertels gelagerte Spielzeug zum Barrikadenbau missbrauchten und es anschließend anzündeten.
Da muss man kein gläubiger Atheist sein, um sowas scheiße zu finden.
So, jetzt kratzt gefälligst euer Taschengeld zusammen, damit ihr wenigstens diesen materiellen Schaden ersetzen könnt!
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Zum einen, weil die Staatsmacht diesmal, auch wenn Käpt‘n Ahlhab Gegenteiliges behauptet, eine komplett andere Taktik fuhr und somit bis in die späten Abendstunden weit und breit kein Bulle in angstein-
flößender Kampfmontur zu sehen war. Zum anderen freute mich das besonnene und deeskalierende Verhalten der Anwohner, die Feuer löschten oder ein paar über die Stränge schlagende Besucher zur Räson riefen.
So holte sich beispielsweise eine kleine Gruppe Halbwüchsiger, die als eine Art Mutprobe fremden Frauen an den Arsch griff, einen gehörigen verbalen Einlauf ab.
Infolgedessen gab es, abgesehen von ein paar alkoholbedingten Ausfällen, eigentlich auch nichts zu beklagen.
Am Abend genoss ich mit einigen Freunden die Party im Flora-Park und später dann noch in der Rosenhofstraße.
Dabei war auch Moische, einer meiner besten Kumpel, der sich un-
vermittelt einer Laberattacke erwehren musste, weil er seinen leeren Pappbecher (!) auf die Straße geworfen hatte.
Da habe ich mich schon gefragt, wie man auf der einen Seite mehr rechtsfreie Räume fordern kann, um sich dann aber im selben Atemzug über eine lächerliche Ordnungswidrigkeit aufzuregen. Wohlgemerkt spreche ich hier von einem weggeworfenen Pappbecher auf einem Straßenfest, an dem sich mehrere tausend Leute beteiligten!
Nun, mein lieber Freund Moische hat einen klitzekleinen Fehler, den ich euch bisher verschwiegen habe. Unglücklicherweise unterstützt er den Verein aus der Vorstadt. Und da die St. Ellinger an diesem Abend gegen den VfB Stuttgart spielten, trug Moische noch sein Rauten-Jersey. Da behaupte ich jetzt mal kackfrech, dass dies der eigentliche Grund war, ihn wegen des Bechers anzumachen.
Soviel nur zum Thema „Eine Stadt für Alle“.
Sofern ihr schon mal die eine oder andere meiner Kolumnen gelesen habt, werdet ihr wissen, dass ich der Letzte bin, der sich ziert, die Rothosen zu provozieren oder sie beim geringsten Anlass mit Hohn und Spott zu überschütten. Daraus aber ein Politikum zu machen ist einfach nur arm!
Spätestens die Demo gegen Polizeigewalt nach dem Überfall auf das Jolly Roger beim letzten Schanzenfest, an der sich auch mehr als 50 Leute aus der Supporters-Szene beteiligten, hat gezeigt, dass es bei den Rautenträgern eben nicht nur Idioten gibt. Das verdient höchsten Respekt. Zugegebenermaßen weiß ich nicht, ob ich mich umgekehrt an einem HSV-Protestmarsch beteiligt hätte.
Auch wenn es ein wenig abgedroschen klingt, aber es kann nun mal nicht jeder St. Pauli Fan sein, und wer frei von Fehlern ist, der werfe den ersten Stein.
Aber auch von dieser Sorte scheint es ja ein paar
Ob die Attacke gegen das PK16 die Bullen nun dazu berechtigt, kategorisch das ganze Viertel zu räumen, weil die Angreifer angeblich in der Menge untergetaucht oder, wie andere Quellen behaupten, ins Karo-Viertel geflüchtet seien, ist eine völlig andere Frage.
Mir ist die Intention der Provokateure bis dato jedenfalls absolut schleierhaft. Es ist, als würde man im Sommer beim Eisessen über die vielen Wespen klagen und wenn auf einmal keine da sind, dann sticht man halt ins Wespennest. Alles nur, um
Ohne Worte…
Nur noch Kopfschütteln rief bei mir dann die Meldung hervor, dass später in der Nacht irgendwelche Vollpfosten den Container des „Jesus Centers“ im Flora-Park aufbrachen und das dort für die Kinder des Viertels gelagerte Spielzeug zum Barrikadenbau missbrauchten und es anschließend anzündeten.
Da muss man kein gläubiger Atheist sein, um sowas scheiße zu finden.
So, jetzt kratzt gefälligst euer Taschengeld zusammen, damit ihr wenigstens diesen materiellen Schaden ersetzen könnt!
I’m a better anarchist than you!
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