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Montag, 15. November 2010
Support ist Interaktion
ollis-tresen-thesen, 22:47h
Mindestens drei umstrittene Szenen in den letzten zehn Minuten, die Diskussionen um einen möglichen Strafstoß entfachten, ein Ball der beim Stande von 0-0 in der 69. Spielminute an den Pfosten klatscht, ich könnte mich maßlos über das Spiel am Sonnabend ärgern! Tue ich aber nicht. Warum das so ist? Nun bevor ich hier ellenlang aushole, lest einfach mal die Auszüge der bislang schlechtesten ersten Hälfte des Live-Tickers der Mopo, den ich an dieser Stelle ausnahmsweise mal zitiere, ganz einfach, weil es auf die Schnelle der Einzige war, den ich nachträglich gefunden habe. Da Ticker prinzipiell aber alle gleich funktionieren, nämlich spontan und chronistisch, spielt es keine Rolle, woher er stammt.
1. Minute: Erster Angriffsversuch der Gäste. Barnetta flankt aus dem Halbfeld in den leeren 16er.
8. Minute:Sam zieht in den Strafraum und zieht ab. Überweg.
15. Minute: Gefahr für das Tor von Kessler. Barnettas Freistoß findet Friedrich. Aus wenigen Metern setzt der Innenverteiger den Ball am Tor vorbei.
19. Minute: Barnetta mit Fernschuss! Aus der Drehung setzt der Schweizer den Ball knapp über die Latte. Kessler wäre aber mit der Hand dagewesen!
27. Minute: Da blitzte mal kurz eine Idee auf. Asamoah verliert den Ball im Mittelfeld, Rolfes marschiert zentral und versucht mit einem Lupfer Barnetta im Strafraum anzuspielen - Kessler ist da und stört den Leverkusener! Gut mitgespielt vom Keeper!
30. Minute:Oha! Thorandt mit Aussetzer am eigenen Strafraum gegen Helmes. Nur mit vereinten Kräften kann die Abwehr Schlimmeres verhindern.
31. Minute: Leverkusen dreht nun auf. Sam geht allein auf's Tor zu, ist schneller als Thorandt... und findet in Kessler seinen Meister. Eckball.
35. Minute: Leverkusen wird immer gefährlicher. Kadlec legt im Strafraum quer - einzig Zambrano verhindert Schlimmeres.
36. Minute: "Einfach mal rauf" muss sich Helmes da gedacht haben und setzte den Freistoß hart und herzlich über die Latte.
37. Minute: Der direkte Gegenzug: Oczipka ist aufgerückt, die linke Abwehrseite frei und Sam hat Platz. Aus 17 Metern gönnt sich der Angreifer mal einen Schussversuch - wie ein Strich über die Latte.
39. Minute: Autsch! Barnetta bringt den Freistoß rein, St. Pauli spielt auf Abseits. Stefan Reinartz springt mit gestrecktem Bein in den Ball und trifft vor Allem Kessler. Gelb für den Leverkusener, der zum Glück im letzten Moment noch zurückzog.
41. Minute: Nächster Torschuss der Werkself. Kessler hält gegen Barnetta. Der Schweizer dreht mehr und mehr auf. Thomas Kessler zum Glück ebenso!
45. Minute: Barnetta wird von Zambrano im Strafraum zu Fall gebracht. Zum Glück war die Berühung zu leicht und es gibt keinen Elfmeter.
Somit denke ich, dass mir wohl jeder Recht zollt, wenn ich behaupte, mit einem 0-4 zur Halbzeit wären wir mehr als gut bedient gewesen. Deshalb muss man eigentlich noch dankbar sein, dass die anfangs geschilderten Szenen überhaupt noch zu solch einer Spannung in der Schlussphase führten.
Demzufolge war es auch mehr als logisch, dass die Stimmung nach fünf Minuten in der ersten Halbzeit rapide abnahm. Da hatte ich einen richtigen Hals, das werden alle Leute, die um mich herumstanden wahrlich bestätigen können. Einige Male war ich gar kurz davor ein lautes „Aufwachen! Aufwachen!“ zu intonieren. Aber was verkneift man sich nicht alles, nur um der lebende Trainerlegende nicht eventuell auf die Nerven zu fallen. Deshalb empfand ich die abgewandelte Variante „Aufessen! Aufessen!“ zur Begrüßung der zweiten Hälfte der Haupttribüne dann als sachte Ironie des Schicksals. Aber über dieses Thema habe ich mich ja schon hinreichend geäußert.
Demzufolge war es auch mehr als logisch, dass die Stimmung nach fünf Minuten in der ersten Halbzeit rapide abnahm. Da hatte ich einen richtigen Hals, das werden alle Leute, die um mich herumstanden wahrlich bestätigen können. Einige Male war ich gar kurz davor ein lautes „Aufwachen! Aufwachen!“ zu intonieren. Aber was verkneift man sich nicht alles, nur um der lebende Trainerlegende nicht eventuell auf die Nerven zu fallen. Deshalb empfand ich die abgewandelte Variante „Aufessen! Aufessen!“ zur Begrüßung der zweiten Hälfte der Haupttribüne dann als sachte Ironie des Schicksals. Aber über dieses Thema habe ich mich ja schon hinreichend geäußert.
Und täglich grüßt das Murmeltier…
Foto: Stefan Groenfeld
Mit Beginn der zweiten Hälfte, leere Westtribüne hin oder her, trat dann aber überaschenderweise eine ganz andere braun-weiße Mannschaft auf den heiligen Rasen. Gut, der Ball lief immer noch nicht wie am viel zitierten Schnürchen, so wie man es aus der letzten Saison oder auch den ersten Spielen dieser Spielzeit gewohnt war. Woran dies liegt sollen aber andere herausfinden und gegebenenfalls schleunigst beheben. Aber wenigstens war der Wille erkennbar. Die Zweikämpfe wurden angenommen und dadurch ergab sich dann eben auch die ein oder andere Chance wie eben Asas Aluminiumtreffer. Und plötzlich wurde auch die Unterstützung von den Rängen schlagartig besser. Genau deshalb halte ich die von USP in der letzten Ausgabe der „Südkurve“ entfachte Diskussion, ob der Funke nun von den Rängen auf das Feld oder umgekehrt überspringen muss, für ausgemachten Quatsch. Vielmehr sehe ich das Ganze als Interaktion. Das Publikum am Millerntor verfügt nämlich über ein sehr sicheres Gespür dafür, ob die Mannschaft gerade Unterstützung nötig hat. Es bedarf lediglich der entsprechenden Signale auf dem Platz. Wenn diese nicht kommen und die Zuschauer das Gefühl haben, dass da elf blutleere Akteure ihren Stiefel runter spielen, dann verlieren Einige vielleicht auch mal die Partylaune.
Jetzt hoffe ich, dass sich alle mal am Riemen reißen und wir das Ding gegen Volkswagen Wolfsburg endlich mal wieder fertig machen. Alle gemeinsam – von der ersten bis zur letzten Minute – auf dem Platz und auf den Tribünen!
Jetzt hoffe ich, dass sich alle mal am Riemen reißen und wir das Ding gegen Volkswagen Wolfsburg endlich mal wieder fertig machen. Alle gemeinsam – von der ersten bis zur letzten Minute – auf dem Platz und auf den Tribünen!
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