Mittwoch, 24. März 2010

1, 2, 3 – Letzte
Chance vorbei!

Nun ist es also amtlich! Das Präsidium um unseren Sonnenkönig weigert sich mit Vehemenz, der Forderung der aktiven Fan-Szene zu folgen und gegen die Verfügung der Polizei, das Gästekartenkontingent auf 500 Tickets zu limitieren, zu klagen. Ob eine Klage nun aussichtslos erscheint oder sogar den viel zitierten Präzedenzfall schaffen würde, der der Staatsmacht für die Zukunft Tür und Tor öffnen würde, darüber lässt sich wahrlich streiten.

Allerdings haben wir jetzt mit der sogenannten 500er-Lösung die denkbar schlechteste aller Varianten an der Backe. Verlieren können dabei nur die Fußballfans. Verläuft am Sonntag wider erwarten alles friedlich, fühlt sich die Polizei in ihrem Vorgehen bestätigt, knallt es dennoch, dann waren selbst die 500 Gäste noch zu viel.

Aber noch einmal der Reihe nach. Am 9. März gab es ein Treffen zwischen den Präsidien und den Fanvertretern beider Vereine. Dabei kam von Rostocker Seite der Vorschlag, das Gästekontingent von 1900 auf 1400 zu reduzieren. Dieser Vorschlag wurde von allen beteiligten Seiten für akzeptabel befunden und anschließend der Polizei vorgetragen. Statt nun aber auf der verabredeten Zahl von 1400 zu beharren, ließ sich unser allseits geliebter Fanpräsident auf schlappe 500 Gästekarten runterhandeln und verkaufte diesen faulen und vor allem nicht abgestimmten Kompromiss auch noch als einvernehmlichen Lösung, zur bestmöglichen Wahrung der Interessen und Rechte der Fans.
Nur nebenbei bemerkt biss Corny vorab selbst bei der DFL auf Granit, als er versuchte, alle Rostocker Fans vom Spiel auszuschließen. Das war jedoch selbst der DFL zu heiß, denn die wollten sich logischerweise nicht zum Feindbild sämtlicher Fußballfans in Deutschland machen. Aber das sei nur mal so am Rande erwähnt.

Jetzt haben die Rostocker ihre eigenen Konsequenzen gezogen und beschlossen, das Spiel komplett zu boykottieren und fügen somit dem FC St. Pauli wenigstens noch den größtmöglichen wirtschaftlichen Schaden zu. Und ganz ehrlich: Ich kann sie sogar verstehen! Das Statement des FCH findet ihr hier.

Da wäre mir eine vom Team Green verfügte „Nulllösung“ ungleich lieber gewesen. Zwar ist der Ausschluss von Gästefans eine Zumutung am Rande des Hinnehmbaren, aber immerhin hätte der FC St. Pauli solch eine Verfügung der Polizei – eine anschließende gerichtliche Klage hin oder her – aufs Schärfste verurteilen können. Fans und Präsidium hätten Schulter an Schulter gestanden und es hätte eine gemeinsame, klare Aussage geben können:

„Not in our name!“

Diese Chance hat Herr Littmann durch seinen erneuten Alleingang wieder einmal leichtfertig vertan. Schade! So bleibt den kritischen Fans nichts anderes übrig, als am Sonntag mit verschiedenen Aktionen auf die unerträglichen Zustände hinzuweisen. Im schlimmsten Fall verliert das Spiel durch die Uneinsichtigkeit des Präsidiums den Heimspielcharakter und womöglich geht das Spiel deshalb verloren. Dann haben wir in der kommenden Spielzeit wieder zwei Derbys gegen Hansa im Terminkalender stehen. Und jetzt glaubt wohl keiner ernsthaft, dass wir für die Partie an der Ostsee mehr als 500 Karten bekommen werden.

Also Leute, verfolgt die einschlägigen Kanäle und informiert euch über etwaige geplante Protestaktionen und lest das Flugblatt, das am Sonntag in großer Auflage verteilt werden wird.

Beteiligt euch rege, denn hier geht es um mehr, als ein bloßes Fußballspiel. Es geht um mehr, als den Aufstieg. Es geht um unsere ureigenen Interessen und Freiheiten als Fußballfans!

Dafür lasst uns gemeinsam mit allen erdenklichen, friedlichen Mitteln kämpfen!





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