Montag, 1. März 2010

Der Traum ist aus!?


Bereits am vergangenen Spieltag in Kaiserslautern habe ich es diffus wahrgenommen, was sich gestern in gnadenloser Klarheit einstellte: das fast schon vergessene Gefühl der Resignation. Spätestens seit gestern ist klar, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

Mit Sicherheit gehöre ich nicht zu den Menschen, die nach nur zwei Niederlagen alles in Frage stellen und den Weltuntergang heraufbeschwören. Zumal wir mit 13 Punkten aus sieben Spielen exakt so gut wie in der Hinrunde dastehen.

Nachdem sich der Ärger aber ein wenig verflüchtigt hatte, musste ich nüchtern feststellen, dass sich die Niederlage von gestern (und auch die vor Wochenfrist in der Region) gravierend von den bisherigen Punktverlusten dieser Saison unterscheidet.

Während man die Spiele der Hinrunde gegen Duisburg, Bielefeld, Cottbus, Augsburg, Fürth und Paderborn noch getrost mit den Attributen „ärgerlich“, „tragisch“, „bitter“ oder „unglücklich“ belegen konnte, hatte ich gestern nicht das Gefühl, dass wir trotz Pech im Abschluss und der einen oder anderen diskussionswürdigen Schiedsrichterentscheidung das Spiel unbedingt gewinnen hätten müssen. Gleiches gilt zwar auch für die Spiele gegen den Satans-Klub aus der Pfalz, aber bei diesen beiden Partien waren wir zweifelsfrei das in allen Belangen unterlegene Team.

Dass die Mannschaft aber gegen eine äußerst durchschnittlich agierende Mannschaft aus der Stadt, die es nicht gibt, nicht in der Lage ist, auch nur ein mageres Törchen zu erzielen, ist weder ärgerlich, tragisch, bitter oder unglücklich, sondern schlichtweg desillusionierend.

Eine kleine Zahlenspielerei verdeutlicht das aktuelle Dilemma wohl am besten:

Während wir seit nunmehr 316 Minuten die Kugel nicht mehr regelkonform über die Torlinie bugsieren konnten, sind die Augsburger seit unglaublichen 397 Minuten ohne Gegentor.

Um halbwegs erfolgreich Fußball zu spielen, muss aber wenigsten einer von zwei Umständen, im Idealfall sogar beide, erfüllt sein. Im Klartext heißt das, man muss entweder vorne ein paar Dinger machen oder hinten wenigstens keine Treffer zulassen, sonst wird’s relativ kompliziert mit dem Punkte sammeln.


Es wird also spätestens am kommenden Sonntag in der Münchener Schlauchboot-Arena Zeit, dass die Mannschaft der Aufforderung

“Fußball Club Sankt Pauli, schieß ein Tor!“

nachkommt. Denn sonst ist der Traum vom Aufstieg im Jubiläumsjahr schneller aus, als dass die ersten Schneeglöckchen auf dem neuen Rasen, der unserem traumhaften Kombinationsfußball so sehr entgegenkommt, blühen.



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