Mittwoch, 20. Januar 2010

Geduld

Freunde des gepflegten braun-weißen Rasenschachs, ich gebe zu, ihr musstet euch diese Woche sehr in Geduld üben, bevor an dieser Stelle endlich mein neuer Beitrag erscheint. Wenn es Trost spendet, möchte ich aber erwähnen, dass Geduld die Tugend der Stunde zu sein scheint. Zumindest, wenn man Stanis Worten Glauben schenken darf.

Würde mich jemand nach meiner laienhaften Einschätzung zur Leistung unserer Mannschaft am Sonnabend befragen, ich würde entgegnen, dass ich mich stark an die Partie in Rostock erinnert fühlte. Damals schrieb ich zum Geschehen auf dem grünen Geläuf ungefähr das Folgende:

„Zum sportlichen Teil auf dem Rasen gibt es in der ersten Halbzeit eigentlich nicht viel zu sagen. In einer zerfahrenen Partie, musste man einen Einwurf in der gegnerischen Hälfte schon als Erfolg werten. (…) Und so hätte man sich nicht beschweren können, hätte es zur Halbzeit bereits 2-0 für die Gastgeber gestanden.“

So in etwa empfand ich’s am Wochenende auch, außer dass uns mit Ahlen ein weitaus weniger brisante Gegner gegenüberstand, der als Tabellenletzter in 17 Spielen sagenumwobene 8 (in Worten: Acht!) Punkte eingeheimst hatte. Weil das Spiel nochmal um gefühlte zwei Klassen niveauärmer war, als der Auftritt an der Ostsee, muss man ehrlicherweise sagen: Wir hatten schlichtweg tierisch Schwein und Hain!

0-10 Ecken sprechen da eine deutliche Sprache. Und nüchtern betrachtet wäre auch das 1-0 durch Ebbers nicht gefallen, hätte der Ahlener Verteidiger Marcel Busch zuvor nicht diesen ungeheuerlichen, kapitalen Bock geschossen. Da musste ich mich vor dem Fernseher im Jolly einige Male arg zusammenreißen, damit mir nicht der Geduldsfaden riss und ich unangenehm aufgefallen wäre.

Umso erstaunter war ich nach dem Spiel über des Trainers Resümee. Ihm sei nie bange gewesen und er sei während des glücklichen geduldigen Auftritts stets sicher gewesen, dass seine Mannschaft aufgrund der offensiven Klasse irgendwann ein Tor schösse.

Nanu? Ist da jemand dem Größenwahn verfallen oder empfangen meine sensiblen Antennen etwa feine Ironie?

Wie dem auch sei, ich werde das Ganze mit tugendhafter Geduld weiter beobachten - sowohl die sportliche Entwicklung des Teams, als auch die analytische des Trainers.


P.S.: Da sich die Tagespresse mittlerweile den dritten Tag in Folge am mittellustigen Kuriosum um die „19“ ergötzt, muss dieses Döntje hier leider entfallen.


Scheiße, ich glaub’, ich muss kotzen!



_______________________________________________

Teilen


... link (0 Kommentare)   ... comment