Samstag, 8. August 2009
Bene gut – Alles gut
ollis-tresen-thesen, 16:22h
Als ich mir unter der Woche mal in aller Ruhe die neuen Anstoßzeiten der ersten und zweiten Bundesliga zu Gemüte führte, da sah ich vor meinem geistigen Auge schon die fettleibigen Vollassis mit Vereinstrikot inklusive eingetrockneter Mayonaiseflecken und labbriger Unterhose auf der heimischen Couch vor dem Fernseher abhängen und sich die volle Fußballdröhnung verpassen. Geiles Ding! Leider hat das irgendwie so gar nichts mit den fröhlichen Fans aus der Werbung zu tun.
Egal, Freitagnachmittag wird erstmal 'ne Tonne Chips und 'n Kasten Bier neben dem Sofa platziert und sich via überteuertem Sky-Abo um 18:00 das erste Zweitligaspiel des Wochenendes reingezogen. Gleich im Anschluss gibt es dann um 20:30 noch eine Bundesligapartie. Dann folgt die wohlverdiente Pause zum Pennen, Frühstücken und Kacken – und zwar in dieser Reihenfolge – um um 13:00 am Sonnabend wiederum mit einem Spiel der zweiten Liga einzusteigen. Hinterher laufen um 15:30 und 18:30 noch zwei Spiele der Boom-Liga über die Mattscheibe.
Sonntag hat der Fußballvollkonsument dann für das Vormittagsprogramm eine halbe Stunde länger Zeit. Aber ab Punkt 13:30 rollt die Kugel wieder. Los geht’s wie gewohnt mit der zweiten Bundesliga. Um jeweils 15:30 und 17:30 kann man sich dann die Erstligapartien Numero Vier und Fünf reinziehen.
Zum Runterkommen läuft am Montagabend natürlich, wie seit Jahren gewohnt, noch das Topspiel der zweiten Bundesliga. Dazu wir der Spieltag zwischendrin neben der Sportschau und dem Sportstudio noch diverse Male von einem Spartensender resümiert. Von nationalen und internationalen Pokalwettbewerben möchte ich hier gar nicht erst anfangen.
Scheiß der Hund drauf, selbst Sport zu treiben, Zeit mit der Familie zu verbringen oder sonstige soziale Kontakte zu pflegen! Ist meines Erachtens sowieso völlig überbewertet.
Allerdings war ich in meinem Urlaubsexil an der deutsch-dänischen Grenze am Freitagabend eben auf so eine Spartensenderspieltagszusammenfassung angewiesen.
Und was musste ich mich trotz des verdienten Sieges über das Gegentor ärgern! Nun ist es nicht so, dass ich mich in der Vergangenheit nicht schon an reichlich überflüssige Gegentreffer gewöhnt habe. Sicher, es war mal wieder ein Stellungsfehler bei einer Standardsituation. Aber die allererste Grundregel im Torwartspiel lautet nunmal:
„Wenn der Keeper rauskommt, dann muss er den Ball haben!“
An und für sich eigentlich alles nicht erwähnenswert, wenn dieser selbst ernannte Führungsspieler im Kasten nicht ständig das gesammte Defensivverhalten rügen würde und dabei in schöner Regelmäßigkeit einen mehr oder minder folgenschweren Bock nach dem anderen schösse. Das verleiht der Abwehr natürlich auch nicht zwingend Stabilität.
Wenn diese dauernden Schnitzer mit dem einhergehenden Gelaber nicht bald aufhören, dann wird es allmählich Zeit für einen Wachwechsel auf dem Posten zwischen den Pfosten.
Bene gut – Alles gut!
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Egal, Freitagnachmittag wird erstmal 'ne Tonne Chips und 'n Kasten Bier neben dem Sofa platziert und sich via überteuertem Sky-Abo um 18:00 das erste Zweitligaspiel des Wochenendes reingezogen. Gleich im Anschluss gibt es dann um 20:30 noch eine Bundesligapartie. Dann folgt die wohlverdiente Pause zum Pennen, Frühstücken und Kacken – und zwar in dieser Reihenfolge – um um 13:00 am Sonnabend wiederum mit einem Spiel der zweiten Liga einzusteigen. Hinterher laufen um 15:30 und 18:30 noch zwei Spiele der Boom-Liga über die Mattscheibe.
Sonntag hat der Fußballvollkonsument dann für das Vormittagsprogramm eine halbe Stunde länger Zeit. Aber ab Punkt 13:30 rollt die Kugel wieder. Los geht’s wie gewohnt mit der zweiten Bundesliga. Um jeweils 15:30 und 17:30 kann man sich dann die Erstligapartien Numero Vier und Fünf reinziehen.
Zum Runterkommen läuft am Montagabend natürlich, wie seit Jahren gewohnt, noch das Topspiel der zweiten Bundesliga. Dazu wir der Spieltag zwischendrin neben der Sportschau und dem Sportstudio noch diverse Male von einem Spartensender resümiert. Von nationalen und internationalen Pokalwettbewerben möchte ich hier gar nicht erst anfangen.
Scheiß der Hund drauf, selbst Sport zu treiben, Zeit mit der Familie zu verbringen oder sonstige soziale Kontakte zu pflegen! Ist meines Erachtens sowieso völlig überbewertet.
Allerdings war ich in meinem Urlaubsexil an der deutsch-dänischen Grenze am Freitagabend eben auf so eine Spartensenderspieltagszusammenfassung angewiesen.
Und was musste ich mich trotz des verdienten Sieges über das Gegentor ärgern! Nun ist es nicht so, dass ich mich in der Vergangenheit nicht schon an reichlich überflüssige Gegentreffer gewöhnt habe. Sicher, es war mal wieder ein Stellungsfehler bei einer Standardsituation. Aber die allererste Grundregel im Torwartspiel lautet nunmal:
„Wenn der Keeper rauskommt, dann muss er den Ball haben!“
An und für sich eigentlich alles nicht erwähnenswert, wenn dieser selbst ernannte Führungsspieler im Kasten nicht ständig das gesammte Defensivverhalten rügen würde und dabei in schöner Regelmäßigkeit einen mehr oder minder folgenschweren Bock nach dem anderen schösse. Das verleiht der Abwehr natürlich auch nicht zwingend Stabilität.
Wenn diese dauernden Schnitzer mit dem einhergehenden Gelaber nicht bald aufhören, dann wird es allmählich Zeit für einen Wachwechsel auf dem Posten zwischen den Pfosten.
Bene gut – Alles gut!
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Donnerstag, 11. Juni 2009
Grund zur Sorge?
ollis-tresen-thesen, 22:11h
Da sitze ich also in der sogenannten Sommerpause in meinen vier Wänden und draußen plätschert leise der Dauerregen vor sich hin. Dabei erwische ich mich, wie ich mir bereits jetzt Gedanken um den Kader für die neue Saison mache.
Da am Millerntor auf der Seite der Haupttribüne offensichtlich auf unabsehbare Zeit keine Baustelle eingerichtet wird, überlege ich, ob wir wenigstens die Baustellen innerhalb der Mannschaft in den Griff bekommen.
Schauen wir doch einfach mal auf die einzelnen Mannschaftsteile.
Auf der Torwartposition muss sich wohl niemand ernsthaft sorgen. Mit Mathias Hain steht auch in der kommenden Saison ein erfahrener Ballfänger zwischen den Pfosten. Als Keeper der Zukunft lauert mit Bene eine absolute Identifikationsfigur auf seine Chance. Zugegeben, ich würde ihn aus Sympathiegründen lieber heute als morgen im Kasten sehen, realistisch betrachtet scheint es aber wohl sinnvoller, wenn er sich noch ein bis zwei Jahre in Geduld übt und von Hains Erfahrung profitiert.
In der Viererkette sehe ich zur Zeit überhaupt keine Probleme. Mit Eger, Porno-Ralle, Morena und Thorandt haben wir vier absolut zweitligataugliche Leute für die Innenverteidigung.
Weigelt ist weg, Biermann hoffentlich auch bald. Die Abgänge der Beiden, die nie eine echte Alternative auf der linken Seite waren, können durch unsere Entdeckungen der letzten Spielzeit, Drobo-Ampem und „Schnecke“ Kalla, die zudem auch Innen spielen können, locker kompensiert werden.
Damit wäre ich in der größten Problemzone angelangt. Im Mittelfeld bricht mit den Abgängen von Trojan, Lude und hoher Wahrscheinlichkeit auch Hoilett scheinbar die komplette Kreativabteilung weg. Aber ist das wirklich alles so dramatisch, wie es momentan scheint? Sicher, Hoilett ist für sein Alter schon sehr weit und es steckt garantiert noch ein gewaltiges Potenzial in ihm. Aber gerade deshalb kann doch keiner ernsthaft hoffen, dass er langfristig bei uns bleibt. Filipo hat besonders in den Heimspielen mehrfach seine Klasse aufblitzen lassen. Konstant war seine Leistung, nicht zuletzt aufgrund seiner ständigen Verletzungen, indes nie. Gerade auswärts ist er oft genug in der Versenkung verschwunden und mit untergegangen.
Keine Träne weine ich Lude nach. Wer zu seiner Berliner Zeit auf die Frage, zu welchem Klub er denn unter keinen Umständen wechseln würde, den FC St. Pauli nannte, den kann wohl niemand ernst nehmen, wenn er behauptet, er würde bei einem Verein, der spätestens mit dem gescheiterten Versuch als ebenbürtiger Partner der Bayern beim Bau der Arroganz-Arena aufzutreten, seine Seele endgültig an den Kommerz verkauft hat, die bessere sportliche Perspektive sehen. Hatten wir nicht mal einen hübschen Stürmer, der einst ähnlich argumentierte, um dann in den Tiefen der Augsburger Puppenkiste zu verschwinden?
Als Rätsel stellt sich nach wie vor der Abgang von Brunne dar. Wieso um alles in der Welt lässt man so einen Spieler ziehen? Auch wenn er nicht zwingend ein Mann für die erste Elf war, konnte man sich bei Brunne immer sicher sein, dass er garantiert Schaum vorm Mund hatte, wenn man ihn in die Schlacht warf. Da möchte ich nur mal an das Spiel gegen Rostock erinnern. Wo Lude und Filipo sich in der ersten Halbzeit gekonnt versteckt haben, hat Brunne nach seiner Einwechslung sofort Vollgas gegeben und mitentscheidend dafür gesorgt, dass diese Partie zum absoluten Höhepunkt der letzten Saison avancierte.
Dem gegenüber stehen aktuell die Verpflichtungen von Max Kruse, Charles Takyi und Matthias Lehmann. Ob Kruse ein ähnlich großes Talent wie Hoilett besitzt und ob er, nicht zuletzt aufgrund seiner langen und schweren Verletzung, in der Lage sein wird ihn gleichwertig zu ersetzten, bleibt abzuwarten. In jedem Fall aber werden sowohl Lehmann als auch Rückkehrer „Sir“ Charles weniger verletzungsanfällig als Trojan sein und in jedem Fall mehr Motivation als Lude zeigen. Die Zwei, da bin ich mir sicher, werden uns weiter bringen.
Sorgen mache ich mir noch auf der Sechserposition. Mit Boll, Schultz, Gouiffe à Goufan und Meggle haben wir zwar ausreichend Alternativen und alle vier haben ihre Qualitäten, auch wenn es bei Schulle zugegebenermaßen keine fußballerischen sind, aber ein Blick auf die Statistik verrät Anderes. Meggie ist der Einzige, der einen Ball auch mal ruhig machen kann. In den fünf Partien in denen er in der letzten Saison auf dem Platz stand, haben wir im Schnitt lediglich 0,6 Treffer gefangen, ohne ihn dagegen waren es durchschnittlich satte 1,9.
Besteht hier eventuell noch Nachbesserungsbedarf?
Da wären wir im Sturm. Gott sei Dank haben wir Schnitzel nicht mehr auf unserer Gehaltsliste. Wo geht der eigentlich hin? Cordi spielt doch jetzt in der Pokal-Hauptrunde, die können bestimmt noch einen Knipser mit Zweitligaerfahrung brauchen!
Ich will es nicht verhehlen, auch wenn wir, wie es immer so schön heißt, durch die Vielzahl unserer Torschützen schwerer ausrechenbar sind, auf einen echten Torminator mit eingebauter 15+x Tore-Garantie hätte ich schon noch Bock. Ligue 1-Absteiger Klasnic wäre einer...
Gibt es also Grund zur Sorge? Nun, die Transferperiode ist noch lang. Im Idealfall kommt noch ein erfahrener „Sechser“ sowie ein skrupelloser Vollstrecker.
Und ganz vielleicht schwingt sich zu Weihnachten ja sogar der Sonnenkönig auf seinen Bagger und fährt zu den Klängen von „Hells Bells“ die Haupttribüne um.

So könnte ich mir das schon ganz gut vorstellen…
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Da am Millerntor auf der Seite der Haupttribüne offensichtlich auf unabsehbare Zeit keine Baustelle eingerichtet wird, überlege ich, ob wir wenigstens die Baustellen innerhalb der Mannschaft in den Griff bekommen.
Schauen wir doch einfach mal auf die einzelnen Mannschaftsteile.
Auf der Torwartposition muss sich wohl niemand ernsthaft sorgen. Mit Mathias Hain steht auch in der kommenden Saison ein erfahrener Ballfänger zwischen den Pfosten. Als Keeper der Zukunft lauert mit Bene eine absolute Identifikationsfigur auf seine Chance. Zugegeben, ich würde ihn aus Sympathiegründen lieber heute als morgen im Kasten sehen, realistisch betrachtet scheint es aber wohl sinnvoller, wenn er sich noch ein bis zwei Jahre in Geduld übt und von Hains Erfahrung profitiert.
In der Viererkette sehe ich zur Zeit überhaupt keine Probleme. Mit Eger, Porno-Ralle, Morena und Thorandt haben wir vier absolut zweitligataugliche Leute für die Innenverteidigung.
Weigelt ist weg, Biermann hoffentlich auch bald. Die Abgänge der Beiden, die nie eine echte Alternative auf der linken Seite waren, können durch unsere Entdeckungen der letzten Spielzeit, Drobo-Ampem und „Schnecke“ Kalla, die zudem auch Innen spielen können, locker kompensiert werden.
Damit wäre ich in der größten Problemzone angelangt. Im Mittelfeld bricht mit den Abgängen von Trojan, Lude und hoher Wahrscheinlichkeit auch Hoilett scheinbar die komplette Kreativabteilung weg. Aber ist das wirklich alles so dramatisch, wie es momentan scheint? Sicher, Hoilett ist für sein Alter schon sehr weit und es steckt garantiert noch ein gewaltiges Potenzial in ihm. Aber gerade deshalb kann doch keiner ernsthaft hoffen, dass er langfristig bei uns bleibt. Filipo hat besonders in den Heimspielen mehrfach seine Klasse aufblitzen lassen. Konstant war seine Leistung, nicht zuletzt aufgrund seiner ständigen Verletzungen, indes nie. Gerade auswärts ist er oft genug in der Versenkung verschwunden und mit untergegangen.
Keine Träne weine ich Lude nach. Wer zu seiner Berliner Zeit auf die Frage, zu welchem Klub er denn unter keinen Umständen wechseln würde, den FC St. Pauli nannte, den kann wohl niemand ernst nehmen, wenn er behauptet, er würde bei einem Verein, der spätestens mit dem gescheiterten Versuch als ebenbürtiger Partner der Bayern beim Bau der Arroganz-Arena aufzutreten, seine Seele endgültig an den Kommerz verkauft hat, die bessere sportliche Perspektive sehen. Hatten wir nicht mal einen hübschen Stürmer, der einst ähnlich argumentierte, um dann in den Tiefen der Augsburger Puppenkiste zu verschwinden?
Als Rätsel stellt sich nach wie vor der Abgang von Brunne dar. Wieso um alles in der Welt lässt man so einen Spieler ziehen? Auch wenn er nicht zwingend ein Mann für die erste Elf war, konnte man sich bei Brunne immer sicher sein, dass er garantiert Schaum vorm Mund hatte, wenn man ihn in die Schlacht warf. Da möchte ich nur mal an das Spiel gegen Rostock erinnern. Wo Lude und Filipo sich in der ersten Halbzeit gekonnt versteckt haben, hat Brunne nach seiner Einwechslung sofort Vollgas gegeben und mitentscheidend dafür gesorgt, dass diese Partie zum absoluten Höhepunkt der letzten Saison avancierte.
Dem gegenüber stehen aktuell die Verpflichtungen von Max Kruse, Charles Takyi und Matthias Lehmann. Ob Kruse ein ähnlich großes Talent wie Hoilett besitzt und ob er, nicht zuletzt aufgrund seiner langen und schweren Verletzung, in der Lage sein wird ihn gleichwertig zu ersetzten, bleibt abzuwarten. In jedem Fall aber werden sowohl Lehmann als auch Rückkehrer „Sir“ Charles weniger verletzungsanfällig als Trojan sein und in jedem Fall mehr Motivation als Lude zeigen. Die Zwei, da bin ich mir sicher, werden uns weiter bringen.
Sorgen mache ich mir noch auf der Sechserposition. Mit Boll, Schultz, Gouiffe à Goufan und Meggle haben wir zwar ausreichend Alternativen und alle vier haben ihre Qualitäten, auch wenn es bei Schulle zugegebenermaßen keine fußballerischen sind, aber ein Blick auf die Statistik verrät Anderes. Meggie ist der Einzige, der einen Ball auch mal ruhig machen kann. In den fünf Partien in denen er in der letzten Saison auf dem Platz stand, haben wir im Schnitt lediglich 0,6 Treffer gefangen, ohne ihn dagegen waren es durchschnittlich satte 1,9.
Besteht hier eventuell noch Nachbesserungsbedarf?
Da wären wir im Sturm. Gott sei Dank haben wir Schnitzel nicht mehr auf unserer Gehaltsliste. Wo geht der eigentlich hin? Cordi spielt doch jetzt in der Pokal-Hauptrunde, die können bestimmt noch einen Knipser mit Zweitligaerfahrung brauchen!
Ich will es nicht verhehlen, auch wenn wir, wie es immer so schön heißt, durch die Vielzahl unserer Torschützen schwerer ausrechenbar sind, auf einen echten Torminator mit eingebauter 15+x Tore-Garantie hätte ich schon noch Bock. Ligue 1-Absteiger Klasnic wäre einer...
Gibt es also Grund zur Sorge? Nun, die Transferperiode ist noch lang. Im Idealfall kommt noch ein erfahrener „Sechser“ sowie ein skrupelloser Vollstrecker.
Und ganz vielleicht schwingt sich zu Weihnachten ja sogar der Sonnenkönig auf seinen Bagger und fährt zu den Klängen von „Hells Bells“ die Haupttribüne um.

So könnte ich mir das schon ganz gut vorstellen…
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Freitag, 29. Mai 2009
Ich bin dann mal wech!
ollis-tresen-thesen, 00:34h
Na, das war doch noch mal eine ganz gefällige Vorstellung am letzten Sonntag.
Bei angenehmen Temperaturen und leckerem Bierchen vor ausverkauftem Haus einem Pflichtspiel beizuwohnen, indem es sportlich um rein gar nichts mehr ging und sich die Mannschaft trotzdem nicht hängen ließ, ist eigentlich schon mehr, als man erwarten durfte. Zumindest wenn man den Saisonausklang vom letzten Jahr noch vor Augen hat... Aber lassen wir das!
Gut, wegen der Belanglosigkeit der Partie ging mit zunehmender Spieldauer auf den Rängen mehr und mehr die Ernsthaftigkeit verloren. Völlig Latte, mir jedenfalls hat die Schuh-Choreo ganz ausgezeichnet gefallen.
Respekt gebührt all jenen Leuten in der Südkurve, die offensichtlich zu allem gewillt sind und unmittelbar dem anschließenden Aufruf der Gegengeraden „Hosen aus! Hosen aus!“ nachkamen. Leider folgte selbiger Aufforderung nach dem Abpfiff keiner der Akteure auf dem Rasen. Nein, nicht einmal Porno-Ralle ließ die Büchs’ runter!
Ihr Spießer, an dieser Stelle hättet ihr (euch) mal ganz ungeniert hängen lassen können, ohne euch unseren Groll zuzuziehen!
Bevor ich mich nun endgültig in die Sommerpause verabschiede, muss ich einfach nochmal auf mein Lieblingsthema der letzten Wochen zurückkommen. Tut mir Leid, ich kann einfach nicht anders. Aber ist es nicht die Mutter aller Schmach, dass ausgerechnet „Euch Uwe“ den Bremern den Pokal übereichen durfte?

So, damit bin ich dann mal wech!
Was auf meinem Ferientrainingsplan steht, seht ihr hier:

Sollte allerdings die aus der fußballfreien Zeit resultierende aufsteigende Leere vollständig von mir Besitz ergreifen, irgendetwas gänzlich Sensationelles oder total Skandalöses passieren oder es mir schlichtweg in den Fingerchen kribbeln, dann werde ich natürlich auch zwischendrin ein ums andere Mal meinen Senf zum Besten geben.
Klickt einfach ab und an mal rein!
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Bei angenehmen Temperaturen und leckerem Bierchen vor ausverkauftem Haus einem Pflichtspiel beizuwohnen, indem es sportlich um rein gar nichts mehr ging und sich die Mannschaft trotzdem nicht hängen ließ, ist eigentlich schon mehr, als man erwarten durfte. Zumindest wenn man den Saisonausklang vom letzten Jahr noch vor Augen hat... Aber lassen wir das!
Gut, wegen der Belanglosigkeit der Partie ging mit zunehmender Spieldauer auf den Rängen mehr und mehr die Ernsthaftigkeit verloren. Völlig Latte, mir jedenfalls hat die Schuh-Choreo ganz ausgezeichnet gefallen.
Respekt gebührt all jenen Leuten in der Südkurve, die offensichtlich zu allem gewillt sind und unmittelbar dem anschließenden Aufruf der Gegengeraden „Hosen aus! Hosen aus!“ nachkamen. Leider folgte selbiger Aufforderung nach dem Abpfiff keiner der Akteure auf dem Rasen. Nein, nicht einmal Porno-Ralle ließ die Büchs’ runter!
Ihr Spießer, an dieser Stelle hättet ihr (euch) mal ganz ungeniert hängen lassen können, ohne euch unseren Groll zuzuziehen!
Bevor ich mich nun endgültig in die Sommerpause verabschiede, muss ich einfach nochmal auf mein Lieblingsthema der letzten Wochen zurückkommen. Tut mir Leid, ich kann einfach nicht anders. Aber ist es nicht die Mutter aller Schmach, dass ausgerechnet „Euch Uwe“ den Bremern den Pokal übereichen durfte?

So, damit bin ich dann mal wech!
Was auf meinem Ferientrainingsplan steht, seht ihr hier:

Sollte allerdings die aus der fußballfreien Zeit resultierende aufsteigende Leere vollständig von mir Besitz ergreifen, irgendetwas gänzlich Sensationelles oder total Skandalöses passieren oder es mir schlichtweg in den Fingerchen kribbeln, dann werde ich natürlich auch zwischendrin ein ums andere Mal meinen Senf zum Besten geben.
Klickt einfach ab und an mal rein!
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Samstag, 23. Mai 2009
Magische Momente
ollis-tresen-thesen, 23:38h
Der TuS Koblenz ist am Montag mit einer milden Geldstrafe davon gekommen. Ganz ehrlich, ich bin heilfroh darüber. Der Wechselfehler der Koblenzer bei ihrem 2-1 Sieg gegen uns war ganz sicher nicht spielentscheidend. Umso fader wäre der Nachgeschmack gewesen, hätte man die Pfälzer erneut mit einem Punktabzug abgestraft.
Wir erinnern uns: Letzte Saison wurden Koblenz während des laufenden Spielbetriebs sechs Zähler abduziert und ihnen obendrein noch ein saftiges Bußgeld aufgebrummt. Das Alles angeblich wegen eines lächerlichen Formfehlers im Lizenzierungsverfahren. Oder wollte man damals doch nur den großen 1.FC Kaiserslautern retten? Wie auch immer, wenigstens diesmal ist es fair abgelaufen. Dazu bringt der Koblenzer Sieg unsere Freunde von der Ostsee weiter in die Bredouille. Tja, die Hansa-Kogge hält weiterhin Kurs auf den Relegationsplatz.
Wenn ich aber mal in Ruhe nachdenke, dann bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich will, dass Rostock absteigt. Wir sind uns, so denke ich, alle einig, dass niemand den rechten Abschaum, den die Rostocker so allgemein im Schlepptau haben, in den Straßen und Kneipen unseres Viertels sehen will.
Dennoch zähle ich unseren 3-2 Erfolg im Rückspiel zweifelsohne zu den „Top-Five“ meiner persönlichen Rangliste, welche ich nachfolgend zum Besten geben möchte.
Vorab, die rezensierten Spiele waren alle geil, deshalb verzichte ich auf ein echtes Ranking und erzähle in chronologischer Reihenfolge von meinen ganz eigenen magischen Momenten mit dem FC St. Pauli.
FC St. Pauli – RW Oberhausen 1–1
(26. Mai 2000, 2.BL, 34. Spieltag 99/00)
Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag war klar. Wir lagen punktgleich mit dem Tabellen-Sechszehnten, den Kickers aus Stuttgart auf Rang 15. Getrennt lediglich durch einen mageren Treffer in der Tordifferenz. Die Kickers spielten in Karlsruhe und wir zu Hause gegen RWO. Also mussten wir mindestens das gleiche Ergebnis wie die Stuttgarter erzielen. Besonders brisant, da seinerzeit sowohl der KSC als auch die Kickers der Gunst desselben Mäzens unterlagen.
Irgendwann in der ersten Halbzeit fingen wir uns das 0-1. Dann schwappte die Meldung durchs Stadion, Stuttgart führe 1-0.
Da begann der Puls zum ersten Mal richtig an zu pochen. Langsam realisierte ich, dass es überhaupt nicht gut aussah. „Verdammt, diesmal erwischt es uns!“, setzte sich die ansteigende Bedrohung der Drittklassigkeit mit zunehmender Spieldauer in meinem Kopf fest. Mein Blick wurde fortwährend starrer, ich wollte mit Niemandem mehr sprechen. Dann, so Mitte der zweiten Halbzeit, der neue Zwischenstand aus Karlsruhe: 1-1! Aufkeimende Hoffnung! „Ein verschissenes Tor“, lief es wie der Nachrichtenticker auf N24 als Endlosschleife durch meinen Kopf. Abpfiff in Karlsruhe, ich musste mich am Zaun festhalten, um der Last, die auf mir ruhte, widerstehen zu können. Und dann brach die vierte Minute der Nachspielzeit an. Und dann rutschte Marin in die Hereingabe von Ivan… Jaaaaaaaaaaaaaaa!!! Ich lag mit ekstatisch zuckenden Gliedmaßen auf den Stufen der Nordkurve, den Mund zu einem undefinierbaren Schrei geformt und der Himmel über mir drehte sich!
Noch Monate später konnte jeder, der mich in meiner Abwesenheit anrief, von meinem Anrufbeantworter den DSF-Kommentator überschwänglich von der „wohl glücklichsten Rettung in der Geschichte des deutschen Fußballs“ schwadronieren hören.
1.FC Nürnberg – FC St. Pauli 1–2
(20. Mai 2001, 2.BL, 34. Spieltag 00/01)
Vor der Saison waren wir Absteiger Nr.1! Aber dann lief der braun-weiße Motor zu Hochtouren auf. 6:3 am ersten Spieltag in Ahlen, dann ein 5-0 gegen Waldhof Mannheim! So zog sich das durch, wir waren die ganze Saison oben dabei. Am vorletzten Spieltag, ausgerechnet Muttertag, hätten wir mit einem Sieg zu Hause gegen Hannover alles klar machen können. Da ich den möglichen Aufstieg logischerweise nicht verpassen wollte, bat ich also meine Mutter, meinen Besuch um eine Woche auf den nächsten Sonntag verschieben zu dürfen.
Zwei individuelle Fehler von Simon Henzler ließen uns 0-2 in Rückstand geraten, so dass es am Ende nur zu einem 2-2 reichte. Also mussten wir im letzten Spiel beim feststehenden Meister in Nürnberg gewinnen! Keine leichte Aufgabe! Dann kam der Sonntag. Über 4000 St. Paulianer im Frankenstadion und Zehntausende auf dem Heiligengeistfeld fieberten vor der Großbildleinwand mit. Ich nicht...
Ich saß, gebannt auf die Videotext-Tafel starrend, auf Mutterns Couch und lauschte dem Radio. Und so bekam ich Deniz Baris’ Kopfballbogenlampe zum entscheidenden 2-1 erst sehr viel später zu sehen. Nach dem Abpfiff tanzte ich laut krakeelend durchs Wohnzimmer, sodass ich mich heute noch wundere, dass kein Nachbar die Bullen gerufen hat.
„Fahr’ du jetzt mal bloß schnell auf den Kiez!“, nickte mir meine Mutter verständnisvoll zu: „Du bist ja heute überhaupt nicht ansprechbar!“
Gut erkannt, Mama!
FC St. Pauli – FC Bayern München 2–1
(06. Februar 2002, 1.BL, 21. Spieltag 01/02)
Dieses Spiel darf natürlich nicht fehlen, schließlich bescherte es uns in der Folge mit dem legendären „Weltpokalsiegerbesieger“ T-Shirt einen echten Verkaufsschlager.
Von der ersten Minute an ist den Bajuwaren Hören und Sehen vergangen, denen haben wir buchstäblich den Schneid abgekauft. Unbändiger Einsatz und aggressives Zweikampfverhalten ließen nicht mal ansatzweise so etwas wie Kombinationsfußball beim Weltpokalsieger entstehen. Ganz objektiv betrachtet waren Effenberg & Co mit dem 2-0 zur Pause noch sehr gut bedient. Und beinahe hätte sich die desolate Chancenauswertung noch gerächt. Nachdem wir drei Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer bekamen, musste Stani nochmal in höchster Not Auf der Linie klären. Das Millerntor kochte!
Dieser glanzvolle Sieg kostete die Bayern die Meisterschaft. Für uns aber folgte auf diesen grandiosen Höhepunkt der freie Fall, dessen betonharter Aufprall in der Regionalliga uns fast das Genick gebrochen hätte! Immerhin konnten wir dann gleich den nächsten textilen Klassiker, das „Retter“ T-Shirt auf den Markt werfen.
FC St. Pauli – Hertha BSC Berlin 4–3 n.V.
(21. Dezember 2005, DFB-Pokal Achtelfinale)
Eigentlich sollte man keines der Pokalspiele aus dieser Saison hervorheben. Genau genommen hätte jedes für sich einen Platz in dieser Rangliste verdient. Ob nun Burghausen, Bochum, Berlin, Bremen oder Bayern, diese Spiele waren alle hammergeil! Für mich hat die Dramaturgie des Spielverlaufs den Ausschlag gegeben, über das Achtelfinale gegen Hertha zu referieren.
Ein Großteil dieser Saison verbrachte ich von Job wegen in England. Wie zu jedem Heimspiel war ich eigens eingeflogen, um die Boys in Brown auf ihrem Weg nach Berlin zu unterstützen.
Schnell stand es 0-2. „Aus der Traum!“, so dachte ich zumindest, bis kurz vor dem Halbzeitpfiff der Anschlusstreffer durch Mazingu fiel.
Wie verabredet kam die Mannschaft dann tatsächlich fünf Minuten früher aus der Kabine. 20.000 Kehlen sangen mit 20.000 empor gereckten Schals in den Händen „You’ll never walk alone“ – Mehr Gänsehaut geht nicht!
In der zweiten Halbzeit bekamen wir die Herthaner zunehmend besser im Griff, allerdings lief die Uhr ohne Erbarmen gegen uns. Dann war es wiederum kurz vor Abpfiff der zweiten Halbzeit, als Beau Felix zum 2-2 einnetzte. In der ersten Hälfte der Verlängerung kam dann der große Auftritt von Marcelhino. Genauso, wie man es Sonnabend für Sonnabend in der Sportschau bewundern konnte, hämmerte der Brasilianer einen Freistoß aus gut 30 Metern in die Maschen. Das war’s dann wohl endgültig, schön gefightet Jungs! Und schon wieder lag ich falsch. Abermals kurz vor dem Halbzeitpfiff, diesmal der Verlängerung, schepperte es erneut im Kasten der Hauptstädter, Lelle mit einem Gewaltschuss zum 3-3! Wahnsinn! Als sich Alle bereits mental auf das anstehende Elfer-Pieken vorbereiteten, schädelte, natürlich wieder kurz vor Ultimo, Robert Palikuca zum 4-3 ein.
Der Rest war ein ungezügelter Jubelsturm.
„Pokalfinale, Pokalfinale, wir fahren jedes Jahr zum Pokalfinale!“
FC St. Pauli – FC Hansa Rostock 3–2
(06. März 2009, 2.BL, 23. Spieltag 08/09)
An diesem denkwürdigen Freitag hatte ich vorsorglich Urlaub eingereicht. Auf der Arbeit wäre ich sowieso zu Nichts zu gebrauchen gewesen.
Was ist im Vorfeld nicht alles an Panik gemacht worden? Von ostweiter Mobilmachung inklusive der Anreise polnischer Nazi-Hooligans war die Rede. Am Spieltag war die Spannung im ganzen Viertel spürbar. Die Luft brannte, der Körper war schon Stunden vor dem Anpfiff bis zum Anschlag mit Adrenalin vollgepumpt. Möget ihr mir „Political Incorrectness“ vorwerfen, aber ich liebe diese aggressive Stimmung im Vorwege von Fußballspielen!
Die geile Choreo im Stadion gab mir dann noch mal einen Extra-Kick! Spätestens nach acht Minuten stellte sich dann allerdings abrupt Ernüchterung ein. 0-2! Aufgrund des Feuerwerks im Rostocker Block habe ich in der Halbzeit insgeheim sogar auf einen Spielabbruch gehofft. Ein Sieg am grünen Tisch gegen den braunen Pöbel war zu diesem Zeitpunkt das Größte, was ich mir hätte vorstellen konnte. Tja, und dann kam diese fulminante zweite Spielhälfte mit dem fantastischen Tor von Sako und Hoiletts Doppelpack! Dann war Schluss! Die Emotionen auf das niedrigste menschliche Niveau reduziert, wurden die Rosrocker säckeweise mit Häme überschüttet. Was für ein erhabenes Gefühl!
Mal Hand aufs Herz, sind es nicht eben diese Spiele, die den Fußball zu dem machen, was er ist? Die Begegnungen, die man schon Ewigkeiten im Voraus herbeisehnt und bei denen sich die Anspannung Tag für Tag kontinuierlich steigert? Spiele, vor denen man an nichts Anderes mehr denken kann, vor denen man vor lauter Aufregung bereits eine Woche vorher kaum noch Etwas isst und trotzdem mindestens dreimal täglich kacken geht?
Sollte Paderborn die Relegationsspiele für sich entscheiden und damit die Kogge wirklich dem Untergang weihen, wage ich zu prophezeien, dass es die Spiele gegen die Ostwestphalen nicht einmal in die „Top-50“ meiner magischen Momente schaffen werden.
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Wir erinnern uns: Letzte Saison wurden Koblenz während des laufenden Spielbetriebs sechs Zähler abduziert und ihnen obendrein noch ein saftiges Bußgeld aufgebrummt. Das Alles angeblich wegen eines lächerlichen Formfehlers im Lizenzierungsverfahren. Oder wollte man damals doch nur den großen 1.FC Kaiserslautern retten? Wie auch immer, wenigstens diesmal ist es fair abgelaufen. Dazu bringt der Koblenzer Sieg unsere Freunde von der Ostsee weiter in die Bredouille. Tja, die Hansa-Kogge hält weiterhin Kurs auf den Relegationsplatz.
Wenn ich aber mal in Ruhe nachdenke, dann bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich will, dass Rostock absteigt. Wir sind uns, so denke ich, alle einig, dass niemand den rechten Abschaum, den die Rostocker so allgemein im Schlepptau haben, in den Straßen und Kneipen unseres Viertels sehen will.
Dennoch zähle ich unseren 3-2 Erfolg im Rückspiel zweifelsohne zu den „Top-Five“ meiner persönlichen Rangliste, welche ich nachfolgend zum Besten geben möchte.
Vorab, die rezensierten Spiele waren alle geil, deshalb verzichte ich auf ein echtes Ranking und erzähle in chronologischer Reihenfolge von meinen ganz eigenen magischen Momenten mit dem FC St. Pauli.
FC St. Pauli – RW Oberhausen 1–1
(26. Mai 2000, 2.BL, 34. Spieltag 99/00)
Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag war klar. Wir lagen punktgleich mit dem Tabellen-Sechszehnten, den Kickers aus Stuttgart auf Rang 15. Getrennt lediglich durch einen mageren Treffer in der Tordifferenz. Die Kickers spielten in Karlsruhe und wir zu Hause gegen RWO. Also mussten wir mindestens das gleiche Ergebnis wie die Stuttgarter erzielen. Besonders brisant, da seinerzeit sowohl der KSC als auch die Kickers der Gunst desselben Mäzens unterlagen.
Irgendwann in der ersten Halbzeit fingen wir uns das 0-1. Dann schwappte die Meldung durchs Stadion, Stuttgart führe 1-0.
Da begann der Puls zum ersten Mal richtig an zu pochen. Langsam realisierte ich, dass es überhaupt nicht gut aussah. „Verdammt, diesmal erwischt es uns!“, setzte sich die ansteigende Bedrohung der Drittklassigkeit mit zunehmender Spieldauer in meinem Kopf fest. Mein Blick wurde fortwährend starrer, ich wollte mit Niemandem mehr sprechen. Dann, so Mitte der zweiten Halbzeit, der neue Zwischenstand aus Karlsruhe: 1-1! Aufkeimende Hoffnung! „Ein verschissenes Tor“, lief es wie der Nachrichtenticker auf N24 als Endlosschleife durch meinen Kopf. Abpfiff in Karlsruhe, ich musste mich am Zaun festhalten, um der Last, die auf mir ruhte, widerstehen zu können. Und dann brach die vierte Minute der Nachspielzeit an. Und dann rutschte Marin in die Hereingabe von Ivan… Jaaaaaaaaaaaaaaa!!! Ich lag mit ekstatisch zuckenden Gliedmaßen auf den Stufen der Nordkurve, den Mund zu einem undefinierbaren Schrei geformt und der Himmel über mir drehte sich!
Noch Monate später konnte jeder, der mich in meiner Abwesenheit anrief, von meinem Anrufbeantworter den DSF-Kommentator überschwänglich von der „wohl glücklichsten Rettung in der Geschichte des deutschen Fußballs“ schwadronieren hören.
1.FC Nürnberg – FC St. Pauli 1–2
(20. Mai 2001, 2.BL, 34. Spieltag 00/01)
Vor der Saison waren wir Absteiger Nr.1! Aber dann lief der braun-weiße Motor zu Hochtouren auf. 6:3 am ersten Spieltag in Ahlen, dann ein 5-0 gegen Waldhof Mannheim! So zog sich das durch, wir waren die ganze Saison oben dabei. Am vorletzten Spieltag, ausgerechnet Muttertag, hätten wir mit einem Sieg zu Hause gegen Hannover alles klar machen können. Da ich den möglichen Aufstieg logischerweise nicht verpassen wollte, bat ich also meine Mutter, meinen Besuch um eine Woche auf den nächsten Sonntag verschieben zu dürfen.
Zwei individuelle Fehler von Simon Henzler ließen uns 0-2 in Rückstand geraten, so dass es am Ende nur zu einem 2-2 reichte. Also mussten wir im letzten Spiel beim feststehenden Meister in Nürnberg gewinnen! Keine leichte Aufgabe! Dann kam der Sonntag. Über 4000 St. Paulianer im Frankenstadion und Zehntausende auf dem Heiligengeistfeld fieberten vor der Großbildleinwand mit. Ich nicht...
Ich saß, gebannt auf die Videotext-Tafel starrend, auf Mutterns Couch und lauschte dem Radio. Und so bekam ich Deniz Baris’ Kopfballbogenlampe zum entscheidenden 2-1 erst sehr viel später zu sehen. Nach dem Abpfiff tanzte ich laut krakeelend durchs Wohnzimmer, sodass ich mich heute noch wundere, dass kein Nachbar die Bullen gerufen hat.
„Fahr’ du jetzt mal bloß schnell auf den Kiez!“, nickte mir meine Mutter verständnisvoll zu: „Du bist ja heute überhaupt nicht ansprechbar!“
Gut erkannt, Mama!
FC St. Pauli – FC Bayern München 2–1
(06. Februar 2002, 1.BL, 21. Spieltag 01/02)
Dieses Spiel darf natürlich nicht fehlen, schließlich bescherte es uns in der Folge mit dem legendären „Weltpokalsiegerbesieger“ T-Shirt einen echten Verkaufsschlager.
Von der ersten Minute an ist den Bajuwaren Hören und Sehen vergangen, denen haben wir buchstäblich den Schneid abgekauft. Unbändiger Einsatz und aggressives Zweikampfverhalten ließen nicht mal ansatzweise so etwas wie Kombinationsfußball beim Weltpokalsieger entstehen. Ganz objektiv betrachtet waren Effenberg & Co mit dem 2-0 zur Pause noch sehr gut bedient. Und beinahe hätte sich die desolate Chancenauswertung noch gerächt. Nachdem wir drei Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer bekamen, musste Stani nochmal in höchster Not Auf der Linie klären. Das Millerntor kochte!
Dieser glanzvolle Sieg kostete die Bayern die Meisterschaft. Für uns aber folgte auf diesen grandiosen Höhepunkt der freie Fall, dessen betonharter Aufprall in der Regionalliga uns fast das Genick gebrochen hätte! Immerhin konnten wir dann gleich den nächsten textilen Klassiker, das „Retter“ T-Shirt auf den Markt werfen.
FC St. Pauli – Hertha BSC Berlin 4–3 n.V.
(21. Dezember 2005, DFB-Pokal Achtelfinale)
Eigentlich sollte man keines der Pokalspiele aus dieser Saison hervorheben. Genau genommen hätte jedes für sich einen Platz in dieser Rangliste verdient. Ob nun Burghausen, Bochum, Berlin, Bremen oder Bayern, diese Spiele waren alle hammergeil! Für mich hat die Dramaturgie des Spielverlaufs den Ausschlag gegeben, über das Achtelfinale gegen Hertha zu referieren.
Ein Großteil dieser Saison verbrachte ich von Job wegen in England. Wie zu jedem Heimspiel war ich eigens eingeflogen, um die Boys in Brown auf ihrem Weg nach Berlin zu unterstützen.
Schnell stand es 0-2. „Aus der Traum!“, so dachte ich zumindest, bis kurz vor dem Halbzeitpfiff der Anschlusstreffer durch Mazingu fiel.
Wie verabredet kam die Mannschaft dann tatsächlich fünf Minuten früher aus der Kabine. 20.000 Kehlen sangen mit 20.000 empor gereckten Schals in den Händen „You’ll never walk alone“ – Mehr Gänsehaut geht nicht!
In der zweiten Halbzeit bekamen wir die Herthaner zunehmend besser im Griff, allerdings lief die Uhr ohne Erbarmen gegen uns. Dann war es wiederum kurz vor Abpfiff der zweiten Halbzeit, als Beau Felix zum 2-2 einnetzte. In der ersten Hälfte der Verlängerung kam dann der große Auftritt von Marcelhino. Genauso, wie man es Sonnabend für Sonnabend in der Sportschau bewundern konnte, hämmerte der Brasilianer einen Freistoß aus gut 30 Metern in die Maschen. Das war’s dann wohl endgültig, schön gefightet Jungs! Und schon wieder lag ich falsch. Abermals kurz vor dem Halbzeitpfiff, diesmal der Verlängerung, schepperte es erneut im Kasten der Hauptstädter, Lelle mit einem Gewaltschuss zum 3-3! Wahnsinn! Als sich Alle bereits mental auf das anstehende Elfer-Pieken vorbereiteten, schädelte, natürlich wieder kurz vor Ultimo, Robert Palikuca zum 4-3 ein.
Der Rest war ein ungezügelter Jubelsturm.
„Pokalfinale, Pokalfinale, wir fahren jedes Jahr zum Pokalfinale!“
FC St. Pauli – FC Hansa Rostock 3–2
(06. März 2009, 2.BL, 23. Spieltag 08/09)
An diesem denkwürdigen Freitag hatte ich vorsorglich Urlaub eingereicht. Auf der Arbeit wäre ich sowieso zu Nichts zu gebrauchen gewesen.
Was ist im Vorfeld nicht alles an Panik gemacht worden? Von ostweiter Mobilmachung inklusive der Anreise polnischer Nazi-Hooligans war die Rede. Am Spieltag war die Spannung im ganzen Viertel spürbar. Die Luft brannte, der Körper war schon Stunden vor dem Anpfiff bis zum Anschlag mit Adrenalin vollgepumpt. Möget ihr mir „Political Incorrectness“ vorwerfen, aber ich liebe diese aggressive Stimmung im Vorwege von Fußballspielen!
Die geile Choreo im Stadion gab mir dann noch mal einen Extra-Kick! Spätestens nach acht Minuten stellte sich dann allerdings abrupt Ernüchterung ein. 0-2! Aufgrund des Feuerwerks im Rostocker Block habe ich in der Halbzeit insgeheim sogar auf einen Spielabbruch gehofft. Ein Sieg am grünen Tisch gegen den braunen Pöbel war zu diesem Zeitpunkt das Größte, was ich mir hätte vorstellen konnte. Tja, und dann kam diese fulminante zweite Spielhälfte mit dem fantastischen Tor von Sako und Hoiletts Doppelpack! Dann war Schluss! Die Emotionen auf das niedrigste menschliche Niveau reduziert, wurden die Rosrocker säckeweise mit Häme überschüttet. Was für ein erhabenes Gefühl!
Mal Hand aufs Herz, sind es nicht eben diese Spiele, die den Fußball zu dem machen, was er ist? Die Begegnungen, die man schon Ewigkeiten im Voraus herbeisehnt und bei denen sich die Anspannung Tag für Tag kontinuierlich steigert? Spiele, vor denen man an nichts Anderes mehr denken kann, vor denen man vor lauter Aufregung bereits eine Woche vorher kaum noch Etwas isst und trotzdem mindestens dreimal täglich kacken geht?
Sollte Paderborn die Relegationsspiele für sich entscheiden und damit die Kogge wirklich dem Untergang weihen, wage ich zu prophezeien, dass es die Spiele gegen die Ostwestphalen nicht einmal in die „Top-50“ meiner magischen Momente schaffen werden.
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Freitag, 15. Mai 2009
Grand mit Vieren
ollis-tresen-thesen, 11:04h
Das war schlichtweg sensationell, was es letzten Sonntag am Millerntor zu bestaunen gab. Eine aggressive und couragierte Mannschaftsleistung führte dazu, dass der selbsternannte Aufstiegsaspirant aus Mainz völlig chancenlos mit leeren Händen nach Hause geschickt wurde.
Besonders bemerkenswert insofern, als das da eigentlich nur eine Notelf auf dem Platz stand. Außergewöhnlich hervorzuheben ist der mutige Auftritt unserer drei Youngsters. Neben Davidson Drobo-Ampem, Dennis Daube und Ömer Sismanoglu darf man aber auch Jan-Philipp Kalla nicht vergessen, der zwar schon in der vergangenen Saison seine Premiere in der ersten Mannschaft feiern durfte, sich aber erst in dieser Spielzeit richtig durchgesetzt hat.
Donnerstag gehörten zum ersten Mal alle vier gemeinsam zu dem Team, das den Audi-Klub-Ingolstadt klassisch ausgebremst hat!
Da haben wir wohl einen Grand mit Vieren auf der Hand!

Die vier Buben vom Kiez (v.l.n.r): J-P Kalla, D Drobo-Ampem, D Daube, Ö Sismanoglu
Da gilt es lieber gestern als heute Nägel mit Köpfen zu machen und das Quartett mit langfristigen Profi-Verträgen auszustatten, bevor sie selbst, oder noch schlimmer, die vor Kohle strotzende Konkurrenz, merken, wie geil sie eigentlich sind. Sonst wird aus dem Grand Hand ganz schnell ein Null Ouvert.
Kann sich jemand erinnern, ob es in der Vergangenheit jemals vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs nahezu zeitgleich in den Profi-Kader geschafft haben?
Nun, mir fällt da bestenfalls ein Trio ein. Die Namen der drei damals waren Christian Rahn, Zlatan Bajramovic und Ivan Klasnic.
Das Lächeln auf meinem Gesicht schwindet indes sofort wieder, wenn ich an die Abgänge der drei denke.
Ivan Klasnic? Ok, da ist 2001 der Vertrag ausgelaufen, er wollte nicht verlängern, weil er andere Ambitionen hatte, kann man nix machen!
Höheren Ansprüchen wollte dann auch Christian Rahn genügen, als er uns 2002 in Richtung MVA St. Ellingen verließ.
Wie sich seine Karriere im Weiteren entwickelte, muss ich an dieser Stelle wohl nicht erwähnen. Schwamm drüber!
Dann war da noch Zlatan Bajramovic. Der hat damals, ebenfalls anno 2002, wochenlang um einen Gesprächstermin zur Vertragsverlängerung gebettelt.
Soweit ich mich recht entsinne, wurde das von unserer Vereinsführung stoisch ignoriert.
Weil dann irgendwann die Zeit knapp wurde, hat er dann aus der Not heraus in Freiburg unterschrieben.
Da blieb uns anschließend nichts weiter übrig, als mit dicken Backen dumm aus der Wäsche zu gucken!
Resümiert man die Abgänge von 2002, darf man auch unseren finalen Aufstiegs-Torschützen aus der Saison 00/01 nicht vergessen.
Bei Deniz Baris ist es wohl ähnlich wie bei Zlatan abgelaufen. Gerüchten zu Folge hat der Verein dann aber noch einen drauf gesetzt und schriftlich von Deniz sein Dienstfahrrad (!), mit dem er zum täglichen Training fuhr, zurückgefordert. Wohlgemerkt als er schon lange in der Türkei war!
Da hoffe ich der zunehmenden Professionalisierung mal etwas Gutes abgewinnen zu können. Zwar kann man im Nachhinein über solche Geschichten schmunzeln, seinerzeit bin ich aber aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus gekommen.
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Besonders bemerkenswert insofern, als das da eigentlich nur eine Notelf auf dem Platz stand. Außergewöhnlich hervorzuheben ist der mutige Auftritt unserer drei Youngsters. Neben Davidson Drobo-Ampem, Dennis Daube und Ömer Sismanoglu darf man aber auch Jan-Philipp Kalla nicht vergessen, der zwar schon in der vergangenen Saison seine Premiere in der ersten Mannschaft feiern durfte, sich aber erst in dieser Spielzeit richtig durchgesetzt hat.
Donnerstag gehörten zum ersten Mal alle vier gemeinsam zu dem Team, das den Audi-Klub-Ingolstadt klassisch ausgebremst hat!
Da haben wir wohl einen Grand mit Vieren auf der Hand!

Die vier Buben vom Kiez (v.l.n.r): J-P Kalla, D Drobo-Ampem, D Daube, Ö Sismanoglu
Da gilt es lieber gestern als heute Nägel mit Köpfen zu machen und das Quartett mit langfristigen Profi-Verträgen auszustatten, bevor sie selbst, oder noch schlimmer, die vor Kohle strotzende Konkurrenz, merken, wie geil sie eigentlich sind. Sonst wird aus dem Grand Hand ganz schnell ein Null Ouvert.
Kann sich jemand erinnern, ob es in der Vergangenheit jemals vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs nahezu zeitgleich in den Profi-Kader geschafft haben?
Nun, mir fällt da bestenfalls ein Trio ein. Die Namen der drei damals waren Christian Rahn, Zlatan Bajramovic und Ivan Klasnic.
Das Lächeln auf meinem Gesicht schwindet indes sofort wieder, wenn ich an die Abgänge der drei denke.
Ivan Klasnic? Ok, da ist 2001 der Vertrag ausgelaufen, er wollte nicht verlängern, weil er andere Ambitionen hatte, kann man nix machen!
Höheren Ansprüchen wollte dann auch Christian Rahn genügen, als er uns 2002 in Richtung MVA St. Ellingen verließ.
Wie sich seine Karriere im Weiteren entwickelte, muss ich an dieser Stelle wohl nicht erwähnen. Schwamm drüber!
Dann war da noch Zlatan Bajramovic. Der hat damals, ebenfalls anno 2002, wochenlang um einen Gesprächstermin zur Vertragsverlängerung gebettelt.
Soweit ich mich recht entsinne, wurde das von unserer Vereinsführung stoisch ignoriert.
Weil dann irgendwann die Zeit knapp wurde, hat er dann aus der Not heraus in Freiburg unterschrieben.
Da blieb uns anschließend nichts weiter übrig, als mit dicken Backen dumm aus der Wäsche zu gucken!
Resümiert man die Abgänge von 2002, darf man auch unseren finalen Aufstiegs-Torschützen aus der Saison 00/01 nicht vergessen.
Bei Deniz Baris ist es wohl ähnlich wie bei Zlatan abgelaufen. Gerüchten zu Folge hat der Verein dann aber noch einen drauf gesetzt und schriftlich von Deniz sein Dienstfahrrad (!), mit dem er zum täglichen Training fuhr, zurückgefordert. Wohlgemerkt als er schon lange in der Türkei war!
Da hoffe ich der zunehmenden Professionalisierung mal etwas Gutes abgewinnen zu können. Zwar kann man im Nachhinein über solche Geschichten schmunzeln, seinerzeit bin ich aber aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus gekommen.
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Samstag, 9. Mai 2009
Von Fisch mit Sahnehäubchen
und Pferdekotze
ollis-tresen-thesen, 15:48h
Als ich am Donnerstag nach Feierabend auf dem Heimweg war, schallte es mir bereits am Altonaer Bahnhof aus dem S-Bahnschacht entgegen: „Was ist grüüün und stinkt nach Fisch?“ Mittlerweile kenne ich jemanden, der gehörig unter den Symptomen einer ernstzunehmenden Fischvergiftung leidet. Damit erübrigt sich endgültig die Diskussion, ob denn nun Berlin oder Istanbul die schönere Stadt sei. Mit einer derartigen Magenverstimmung sollte man besser nicht verreisen.
Ein Kompliment gebührt der fantastischen Choreo im Volkspark. Insbesondere die Weiterverwertung der Requisiten im folgenden Spielverlauf hat mich schwer begeistert. Für alle, die es Donnerstag nicht live mitverfolgen konnten oder sich einfach nicht satt sehen können, kommt hier noch einmal Michael Gravgaards Tanz mit dem Papierkügelchen, der zum alles entscheidenden Eckball führte. Einfach zum Zunge schnalzen!
Am heutigen Sonntag können die Bremer dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzen. Ein weiterer Erfolg im Weserstadion würde unserer Freunde aus der Vorstadt gar aus den UEFA-Cup Rängen schubsen. Chapeau Werder!
Damit enden die grün-weißen Festspielwochen. Zeit, mal wieder vor der eigenen Haustür zu kehren.
Als Stani unter der Woche verkündete, der Klassenerhalt sei bisher keinesfalls gesichert, konnte ich erst einmal nur müde lächeln. Schließlich müssen einige Mannschaften, die im Tableau hinter uns stehen, ja auch noch untereinander antreten. Dann habe ich mir aber doch mal die Mühe gemacht und die vier verbleibenden Spieltage durchkalkuliert. Und siehe da, was musste ich mit Schrecken feststellen? Der Trainer hat wie immer Recht! Allerdings müsste dafür eine Reihe unwahrscheinliche Ereignisse, wie beispielsweise diverse Auswärtssiege potenzieller Absteiger bei den Aufstiegsaspiranten, eintreten. Dennoch, um hundertprozentig sicher zu sein, brauchen wir 42 Zähler!
Das Alles zeigt uns Zweierlei. Zum Einen gehörte Mathematik ganz offensichtlich zu Stanis herausragenden Fächern auf der Fußballlehrerakademie. Zum Anderen sollten wir heute endlich mal wieder unsere Eier hervorkramen und den verdammten Sack gegen Filipos neuen Arbeitgeber dicht machen, damit endlich Ruhe einkehrt.

Kann sich eigentlich jeder der Geschichte von den Pferden und der Apotheke entsinnen?
Als ich vor ein paar Wochen lauthals verkündete, es ginge um Nichts mehr, da unterlag ich der offensichtlich fehlerhaften Annahme, wir würden zum Saisonausklang locker ins Ziel traben. Jetzt bockt der elende Gaul vor dem 42-Punkte Oxer. Es ist nicht zu fassen!

Merke: Mancher Gaul muss auch Kotzen, ohne einen üblen Fisch verspeist zu haben!
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Ein Kompliment gebührt der fantastischen Choreo im Volkspark. Insbesondere die Weiterverwertung der Requisiten im folgenden Spielverlauf hat mich schwer begeistert. Für alle, die es Donnerstag nicht live mitverfolgen konnten oder sich einfach nicht satt sehen können, kommt hier noch einmal Michael Gravgaards Tanz mit dem Papierkügelchen, der zum alles entscheidenden Eckball führte. Einfach zum Zunge schnalzen!
Am heutigen Sonntag können die Bremer dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzen. Ein weiterer Erfolg im Weserstadion würde unserer Freunde aus der Vorstadt gar aus den UEFA-Cup Rängen schubsen. Chapeau Werder!
Damit enden die grün-weißen Festspielwochen. Zeit, mal wieder vor der eigenen Haustür zu kehren.
Als Stani unter der Woche verkündete, der Klassenerhalt sei bisher keinesfalls gesichert, konnte ich erst einmal nur müde lächeln. Schließlich müssen einige Mannschaften, die im Tableau hinter uns stehen, ja auch noch untereinander antreten. Dann habe ich mir aber doch mal die Mühe gemacht und die vier verbleibenden Spieltage durchkalkuliert. Und siehe da, was musste ich mit Schrecken feststellen? Der Trainer hat wie immer Recht! Allerdings müsste dafür eine Reihe unwahrscheinliche Ereignisse, wie beispielsweise diverse Auswärtssiege potenzieller Absteiger bei den Aufstiegsaspiranten, eintreten. Dennoch, um hundertprozentig sicher zu sein, brauchen wir 42 Zähler!
Das Alles zeigt uns Zweierlei. Zum Einen gehörte Mathematik ganz offensichtlich zu Stanis herausragenden Fächern auf der Fußballlehrerakademie. Zum Anderen sollten wir heute endlich mal wieder unsere Eier hervorkramen und den verdammten Sack gegen Filipos neuen Arbeitgeber dicht machen, damit endlich Ruhe einkehrt.

Kann sich eigentlich jeder der Geschichte von den Pferden und der Apotheke entsinnen?
Als ich vor ein paar Wochen lauthals verkündete, es ginge um Nichts mehr, da unterlag ich der offensichtlich fehlerhaften Annahme, wir würden zum Saisonausklang locker ins Ziel traben. Jetzt bockt der elende Gaul vor dem 42-Punkte Oxer. Es ist nicht zu fassen!

Merke: Mancher Gaul muss auch Kotzen, ohne einen üblen Fisch verspeist zu haben!
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Sonntag, 3. Mai 2009
Quo vadis Sankt Pauli?
ollis-tresen-thesen, 00:34h
Allen, die heute die Reise zum Auswärtsspiel mit dem Bus antreten, sei noch ein kleiner Tipp mit auf den Weg gegeben. Schaut vor dem Aufbruch dem Fahrer ganz genau über die Schulter. Auf dem Display des Navis muss „Ahlen“ als Zielort stehen. Elementarer Bedeutung sei hier dem zweiten Buchstaben, dem „H“, beigemessen. Spätestens allerdings, wenn die Fahrt länger als vier Stunden dauert, solltet ihr misstrauisch werden.
Vor ein paar Jahren haben sich mal zehn Fan-Busse des 1. FC Nürnberg in Aalen verirrt, als der Club in Ahlen kicken musste. Laut Map24.de liegen satte 467 Kilometer zwischen Ahlen und Aalen. Solltet ihr also auf dem falschen Dampfer unterwegs sein, ist der Zug buchstäblich abgefahren. Dann gibt’s garantiert keine Chance mehr, den Fauxpas bis zum Anpfiff wieder auszubügeln.
Ach ja, wo wir gerade bei Verirrungen sind, am Donnerstagabend, der Nacht zum 1. Mai also, habe ich mich seit langem mal wieder dazu hinreißen lassen, mit ein paar Freunden in der Schanze das ein oder andere Bier zu nehmen. Ganz ehrlich, ich war erschrocken, wie viele Gewalttouristen sich dort verlaufen hatten. Was sich dort in abgespielt hat, finde ich gelinde gesagt schockierend. Ihr glaubt, ich spreche von den paar Autonomen, die sich an der Glasfront der Haspa und einiger andere ungeliebter Läden zu schaffen gemacht haben?

Mitnichten! Die paar Scheiben sind ruck zuck ausgetauscht und die Versicherung sorgt für die Regulierung. Eine Zerstörung in ganz anderen Dimensionen geht zurzeit immer rasanter von statten. Sämtliche in den letzten Jahrzehnten gewachsenen sozialen Strukturen werden mir nichts, dir nichts mittels unkontrollierter Kommerzialisierung zerbrochen. Und da befürchte ich, dass das nicht so leicht zu reparieren ist, wie eine geborstene Fensterscheibe.
Die Gewalttouristen, von denen ich spreche tragen Designerklamotten, haben gegeltes Haar und sind in bester Partylaune. Ihre Waffe ist nicht der Pflasterstein, sondern ihre fette Brieftasche, die sie fleißig in langen Schlangen vor den drei Geldautomaten der Haspa aufzufüllen suchen. Die Heerscharen amüsierfreudiger Yuppies machen das Viertel attraktiv für hippe Cocktailbarbetreiber. Internationale Ketten, wie Mc Dreck oder H&M, aber auch schicke und sündhaft teure Boutiquen und Handy-Läden sorgen dafür, dass die Konsumterroristen sich mittlerweile auch schon tagsüber in unserem Viertel herumtreiben.

Was, die Versicherung hat den Vertrag gekündigt, weil ihr permanent einen Schadensfall wegen Vandalismus habt?
Naja, trotzdem seid ihr ja noch da. Insofern scheint sich das Geschäft ja immer noch zu rentieren.
Besonders erschreckend ist dabei, mit welcher Brutalität die Finanzhaie vorgehen. Da werden nach der Übernahme Ladenmieten mal eben verdreifacht.
Gerüchten zufolge kaufen Vertreter großer Labels gezielt Mietverträge inhabergeführter Läden auf und platzieren so unauffällig ihre Produkte. Da wird es langsam schwer zu beurteilen, wer einen Stein in der Scheibe verdient hat und wer nicht.
Was das alles mit Fußball zu tun hat, fragt ihr euch? Nun, ich kann mich seit einiger Zeit dem Gefühl nicht erwehren, dass es auch wieder angesagter geworden ist, zum FC St. Pauli zu gehen. Wer ganz insidermäßig drauf ist, nimmt nach dem Spiel sogar noch ein Bier im Jolly Roger. Kaum zu fassen, was da an Spieltagen los ist. Klar gönne ich der Kneipe den Umsatz. Es geht mir aber ganz gehörig auf den Sack, wenn ich auf dem Weg zum Klo, der dreimal solange dauert, wie üblich, Gesprächsfragmente wie das folgende auffangen muss:
Besuffski 1: Aller, hast du etwa was gegen Schwule?
Besuffski 2: Nee, ganz im Gegenteil, ich bin für alles offen!
Besuffski 1: Na, dann dreh dich mal um, Aller!
Besuffski 2 dreht sich grinsend um, und Besuffski 1 beginnt Stoßbewegungen zu vollführen.
Ihr habt Recht, eigentlich hätte ich was sagen müssen. Aber ich hatte in diesem Moment wirklich keinen Bock auf dummes Gelaber. Stattdessen wollte ich an die frische Luft, um mal kurz durchzuatmen und das eben Gehörte zu verdauen. Der Weg vorbei am Tresen gestaltete sich jedoch aufgrund der Menschenmassen schwieriger als erwartet. Mittlerweile richtig genervt schob mich die Menge vor und zurück, als mir eine junge Dame, weder ihre Attitüde, noch ihr Outfit ließen darauf schließen, dass sie Stammgast ist, von hinten auf die Schulter tippte.
Junge Dame: Ey, du da, geh doch mal weiter!
Olli: (noch freundlich) Wohin denn? Du siehst doch, dass hier im Moment nix geht!
Junge Dame: (deutet mit dem Zeigefinger Richtung Toilette) Am besten da hin!
Olli: (jetzt bestimmter) Wenn du dann schneller draußen bist und mir hoch und heilig versprichst, nie wieder reinzukommen, dann mach‘ ich das sogar!
Allerdings scheint diese kleine Anekdote Kinderkacke im Vergleich zu dem zu sein, was sich vermehrt über die Schicklichkeit einiger, tja wie soll ich sie eigentlich nennen, „Fans“?, bei Auswärtsfahrten lesen und hören lässt.
Leute, wacht endlich auf, es geht um sämtliche Werte und Ideale, die wir uns in den letzten 25 Jahren mühsam erkämpft haben. Das lassen wir uns nicht einfach so kaputt machen! Da werden wir uns wehren!
Auch, wenn dieser Sportsfreund dabei wahrscheinlich keine große Hilfe sein wird:

Quelle: Der Übersteiger
Dieser Event-Tourist ist kurzzeitig nicht in der Lage,
homophobe Sprüche vom Stapel zu lassen.
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Vor ein paar Jahren haben sich mal zehn Fan-Busse des 1. FC Nürnberg in Aalen verirrt, als der Club in Ahlen kicken musste. Laut Map24.de liegen satte 467 Kilometer zwischen Ahlen und Aalen. Solltet ihr also auf dem falschen Dampfer unterwegs sein, ist der Zug buchstäblich abgefahren. Dann gibt’s garantiert keine Chance mehr, den Fauxpas bis zum Anpfiff wieder auszubügeln.
Ach ja, wo wir gerade bei Verirrungen sind, am Donnerstagabend, der Nacht zum 1. Mai also, habe ich mich seit langem mal wieder dazu hinreißen lassen, mit ein paar Freunden in der Schanze das ein oder andere Bier zu nehmen. Ganz ehrlich, ich war erschrocken, wie viele Gewalttouristen sich dort verlaufen hatten. Was sich dort in abgespielt hat, finde ich gelinde gesagt schockierend. Ihr glaubt, ich spreche von den paar Autonomen, die sich an der Glasfront der Haspa und einiger andere ungeliebter Läden zu schaffen gemacht haben?

Mitnichten! Die paar Scheiben sind ruck zuck ausgetauscht und die Versicherung sorgt für die Regulierung. Eine Zerstörung in ganz anderen Dimensionen geht zurzeit immer rasanter von statten. Sämtliche in den letzten Jahrzehnten gewachsenen sozialen Strukturen werden mir nichts, dir nichts mittels unkontrollierter Kommerzialisierung zerbrochen. Und da befürchte ich, dass das nicht so leicht zu reparieren ist, wie eine geborstene Fensterscheibe.
Die Gewalttouristen, von denen ich spreche tragen Designerklamotten, haben gegeltes Haar und sind in bester Partylaune. Ihre Waffe ist nicht der Pflasterstein, sondern ihre fette Brieftasche, die sie fleißig in langen Schlangen vor den drei Geldautomaten der Haspa aufzufüllen suchen. Die Heerscharen amüsierfreudiger Yuppies machen das Viertel attraktiv für hippe Cocktailbarbetreiber. Internationale Ketten, wie Mc Dreck oder H&M, aber auch schicke und sündhaft teure Boutiquen und Handy-Läden sorgen dafür, dass die Konsumterroristen sich mittlerweile auch schon tagsüber in unserem Viertel herumtreiben.

Was, die Versicherung hat den Vertrag gekündigt, weil ihr permanent einen Schadensfall wegen Vandalismus habt?
Naja, trotzdem seid ihr ja noch da. Insofern scheint sich das Geschäft ja immer noch zu rentieren.
Besonders erschreckend ist dabei, mit welcher Brutalität die Finanzhaie vorgehen. Da werden nach der Übernahme Ladenmieten mal eben verdreifacht.
Gerüchten zufolge kaufen Vertreter großer Labels gezielt Mietverträge inhabergeführter Läden auf und platzieren so unauffällig ihre Produkte. Da wird es langsam schwer zu beurteilen, wer einen Stein in der Scheibe verdient hat und wer nicht.
Was das alles mit Fußball zu tun hat, fragt ihr euch? Nun, ich kann mich seit einiger Zeit dem Gefühl nicht erwehren, dass es auch wieder angesagter geworden ist, zum FC St. Pauli zu gehen. Wer ganz insidermäßig drauf ist, nimmt nach dem Spiel sogar noch ein Bier im Jolly Roger. Kaum zu fassen, was da an Spieltagen los ist. Klar gönne ich der Kneipe den Umsatz. Es geht mir aber ganz gehörig auf den Sack, wenn ich auf dem Weg zum Klo, der dreimal solange dauert, wie üblich, Gesprächsfragmente wie das folgende auffangen muss:
Besuffski 1: Aller, hast du etwa was gegen Schwule?
Besuffski 2: Nee, ganz im Gegenteil, ich bin für alles offen!
Besuffski 1: Na, dann dreh dich mal um, Aller!
Besuffski 2 dreht sich grinsend um, und Besuffski 1 beginnt Stoßbewegungen zu vollführen.
Ihr habt Recht, eigentlich hätte ich was sagen müssen. Aber ich hatte in diesem Moment wirklich keinen Bock auf dummes Gelaber. Stattdessen wollte ich an die frische Luft, um mal kurz durchzuatmen und das eben Gehörte zu verdauen. Der Weg vorbei am Tresen gestaltete sich jedoch aufgrund der Menschenmassen schwieriger als erwartet. Mittlerweile richtig genervt schob mich die Menge vor und zurück, als mir eine junge Dame, weder ihre Attitüde, noch ihr Outfit ließen darauf schließen, dass sie Stammgast ist, von hinten auf die Schulter tippte.
Junge Dame: Ey, du da, geh doch mal weiter!
Olli: (noch freundlich) Wohin denn? Du siehst doch, dass hier im Moment nix geht!
Junge Dame: (deutet mit dem Zeigefinger Richtung Toilette) Am besten da hin!
Olli: (jetzt bestimmter) Wenn du dann schneller draußen bist und mir hoch und heilig versprichst, nie wieder reinzukommen, dann mach‘ ich das sogar!
Allerdings scheint diese kleine Anekdote Kinderkacke im Vergleich zu dem zu sein, was sich vermehrt über die Schicklichkeit einiger, tja wie soll ich sie eigentlich nennen, „Fans“?, bei Auswärtsfahrten lesen und hören lässt.
Leute, wacht endlich auf, es geht um sämtliche Werte und Ideale, die wir uns in den letzten 25 Jahren mühsam erkämpft haben. Das lassen wir uns nicht einfach so kaputt machen! Da werden wir uns wehren!
Auch, wenn dieser Sportsfreund dabei wahrscheinlich keine große Hilfe sein wird:

Quelle: Der Übersteiger
Dieser Event-Tourist ist kurzzeitig nicht in der Lage,
homophobe Sprüche vom Stapel zu lassen.
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Samstag, 25. April 2009
Der (Alb-)
Traum geht weiter
ollis-tresen-thesen, 15:25h
Sie gestaltet sich zugegebenermaßen relativ zäh, die Mission „40-Punkte für den Klassenerhalt!“. Das eigentlich Schlimme an der Sache aber ist, dass mich das Ganze relativ kalt lässt!
Unter anderen Umständen hätte mir eine Niederlage, bei der wir über 90 Minuten das Spiel dominieren, bei der der Gegner zwei Tore aus zwei Chancen macht und bei der uns drei (!) vermeintliche Abseitstore nicht gegeben werden, schlaflose Nächte bereitet. In unserer Situation aber, und da fange ich langsam an mich zu wiederholen, kann ich über ein Spiel wie am Freitagabend nur müde lächeln.
Sehen wir es doch einfach mal positiv. Das Wetter war klasse, die Mannschaft hat sich nicht hängen lassen und die Stimmung, auch auf der Gegengeraden, war gut wie lange nicht mehr. Und als sich am späten Abend langsam das Adrenalin aus dem Körper verflüchtigt hatte, hatte ich nicht einmal Probleme, entspannt in den Schlaf zu gleiten…
…gedankenverloren stand ich am Spielfeldrand und sinnierte mal wieder über mein neues Auto, von dem ich euch schon in der letzten Woche berichtet habe. Noch habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, irgendwie doch noch eine Lösung für diese unsägliche Nummernschildproblematik zu finden. Ein Kumpel gab mir den Tipp, die kritischen Stellen einfach elegant zu überkleben, er habe das Gleiche bei seinem neuen Gebrauchtwagen getan, als er die Aufkleber des Vorbesitzers nicht entfernen konnte. Auf der Heckklappe mag das ja noch gut gehen, aber direkt auf dem Kennzeichen? Was mag da der Schutzmann bei der nächsten Verkehrskontrolle sagen?

Plötzlich ließ mich ein durchdringender Pfiff aufschrecken. Der Unparteiische hatte soeben die Verlängerung abgepfiffen. Es stand nach wie vor 1:1. Mein Blick wanderte hoch hinauf in die Nordkurve. Der St. Ellinger Elite-Block, die „Wenigen Auserwählten“, intonierten unermüdlich seit nunmehr über zwei Stunden nahezu mantra-artig den Gassenhauer „Werder Bremen, Hurensöhne!“ Respekt für diese Ausdauer, Hut ab vor dieser beispiellosen Kreativität!
Mir rann der Schweiß in Strömen vom ganzen Körper. Das lag weniger an meiner Befürchtung, dass die Vorstädter das bevorstehende Elfmeterschießen für sich entscheiden könnten und im Anschluss wie eine wildgewordene Horde Paviane unter Amphetamineinfluss über mich herfallen würde, als schlichtweg an meiner Arbeitskleidung, die ich fortan in meinem neuen Job tragen muss.
Da lag ich also wieder schweißgebadet mitten in der Nacht in meinem Bett. Woher kommen bloß diese verdammten Albträume?
Vielleicht sollte ich meinen Arzt doch mal fragen, ob ich nicht diese blauen Pillen, die er mir gegen meine temporäre Gleichgültigkeit verschrieben hat, gegen die grünen umtauschen kann.
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Unter anderen Umständen hätte mir eine Niederlage, bei der wir über 90 Minuten das Spiel dominieren, bei der der Gegner zwei Tore aus zwei Chancen macht und bei der uns drei (!) vermeintliche Abseitstore nicht gegeben werden, schlaflose Nächte bereitet. In unserer Situation aber, und da fange ich langsam an mich zu wiederholen, kann ich über ein Spiel wie am Freitagabend nur müde lächeln.
Sehen wir es doch einfach mal positiv. Das Wetter war klasse, die Mannschaft hat sich nicht hängen lassen und die Stimmung, auch auf der Gegengeraden, war gut wie lange nicht mehr. Und als sich am späten Abend langsam das Adrenalin aus dem Körper verflüchtigt hatte, hatte ich nicht einmal Probleme, entspannt in den Schlaf zu gleiten…
…gedankenverloren stand ich am Spielfeldrand und sinnierte mal wieder über mein neues Auto, von dem ich euch schon in der letzten Woche berichtet habe. Noch habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, irgendwie doch noch eine Lösung für diese unsägliche Nummernschildproblematik zu finden. Ein Kumpel gab mir den Tipp, die kritischen Stellen einfach elegant zu überkleben, er habe das Gleiche bei seinem neuen Gebrauchtwagen getan, als er die Aufkleber des Vorbesitzers nicht entfernen konnte. Auf der Heckklappe mag das ja noch gut gehen, aber direkt auf dem Kennzeichen? Was mag da der Schutzmann bei der nächsten Verkehrskontrolle sagen?


Plötzlich ließ mich ein durchdringender Pfiff aufschrecken. Der Unparteiische hatte soeben die Verlängerung abgepfiffen. Es stand nach wie vor 1:1. Mein Blick wanderte hoch hinauf in die Nordkurve. Der St. Ellinger Elite-Block, die „Wenigen Auserwählten“, intonierten unermüdlich seit nunmehr über zwei Stunden nahezu mantra-artig den Gassenhauer „Werder Bremen, Hurensöhne!“ Respekt für diese Ausdauer, Hut ab vor dieser beispiellosen Kreativität!
Mir rann der Schweiß in Strömen vom ganzen Körper. Das lag weniger an meiner Befürchtung, dass die Vorstädter das bevorstehende Elfmeterschießen für sich entscheiden könnten und im Anschluss wie eine wildgewordene Horde Paviane unter Amphetamineinfluss über mich herfallen würde, als schlichtweg an meiner Arbeitskleidung, die ich fortan in meinem neuen Job tragen muss.

Quelle: Welt Online
Da lag ich also wieder schweißgebadet mitten in der Nacht in meinem Bett. Woher kommen bloß diese verdammten Albträume?
Vielleicht sollte ich meinen Arzt doch mal fragen, ob ich nicht diese blauen Pillen, die er mir gegen meine temporäre Gleichgültigkeit verschrieben hat, gegen die grünen umtauschen kann.
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Sonntag, 19. April 2009
Grün ist die Hoffnung
ollis-tresen-thesen, 00:04h
Neulich habe ich mir ein schickes, neues Auto gekauft. Gut gelaunt machte ich mich auf den Weg zur KFZ-Zulassungsstelle. Da ich keinen gesteigerten Wert auf eine besondere Nummernschildkombination legte, beschloss ich, das Geld für mein Wunschkennzeichen zu sparen, um es später zum Anstoßen mit meinen Kumpels in Astra anzulegen. Was für ein Fehler! Grinsend übergab mir der Mitarbeiter meine zwei Nummernschilder. Welch ein Schock: HH-SV 1887! Paralysiert versteckte ich mich hinter meiner dunklen Sonnenbrille und eilte auf dem kürzesten Weg nach Hause, um das verdammte Vehikel im tiefsten Winkel meiner Garage zu verstecken. Ich schwor mir, ab diesem Zeitpunkt nur noch mit dem Fahrrad zu fahren. Es kam, wie es an so einem Tag kommen musste. Auf dem Weg zur Kneipe touchierte mich ein aufgemotzter Ford Capri mit getönter Heckscheibe und „Hamburger Jungs“-Logo. Nach langer horizontaler Flugphase landete ich unsanft mit dem Gesicht auf dem harten Asphalt.
Zitternd und schweißgebadet blickte ich mich um. Es war dunkel und ich konnte meine Umwelt nur schemenhaft wahrnehmen. Allerdings lag ich weich.
Langsam schwante es mir, ich befand mich in meinem Bett und alles war nur ein böser Traum. Puuuuh, nochmal Glück gehabt!
Die Situation war recht befremdlich, da ich für gewöhnlich recht gut schlafe und mich in den seltensten Fällen am Morgen an meine Träume erinnern kann. Bis zum Beginn der nächsten Saison im August gibt es für uns St. Paulianer ja auch recht wenig zu träumen, Gott sei Dank nicht vom Klassenerhalt, aber eben leider auch nicht vom Aufstieg. Das ist insofern besonders schade, als da wir in den nächsten Spielen mit Nürnberg, Freiburg und Mainz echte Kracher vor der Brust haben. Da ist es schon ein wenig deprimierend, dass wir im finalen Aufstiegskampf über die Rolle des Züngleins an der Waage nicht mehr hinauskommen sollen.
Langsam aber wird mir klar, wo mein Albtraum herrührte. Ein ganz anderes Horrorszenario wird immer realer! Nach 22 Jahren besteht die akute Gefahr, dass mal wieder ein Titel in der Vorstadt landet. Unterbewusst beschäftige ich mich wohl doch intensiv damit, wie sich das Unheil im letzten Moment noch abwenden ließe.
Die Hoffnung ist Grün und liegt in Norddeutschland. Zugegeben, ich tue mich schwer, der Betriebssportmannschaft von VW die Daumen zu drücken. Dafür könnte heute Hannover die St. Ellinger auf dem Weg zur Meisterschaft zumindest ein wenig ausbremsen. Den größten Mut aber lässt mich die Heimatstadt von Esel, Hund, Katze und Hahn schöpfen. Werder kann den Blauen in weniger als drei Wochen viermal gehörig in die Suppe rotzen und somit im Nachhinein zumindest ein wenig für Ivan Klasnic zurückzahlen. Natürlich nicht mit Geld, sondern mit etwas viel Wertvollerem: Werder kann uns unsere Würde bewahren. Die Bremer können uns ein Spießrutenlaufen ersparen. Ich sehe schon, wie sich die Lobeshymnen auf den Titelseiten der Hamburger Boulevardblätter überschlagen, ich sehe freudetrunkene Vollproleten auf dem Kiez, ich sehe die hässliche Raute, die uns auch in unserem Viertel an jeder Ecke entgegen prangen wird und ich sehe die Kollegen, die mich dumm von der Seite zuquatschen. Liebe Bremer, reißt euch den Arsch auf, wir werden es euch auf ewig danken!
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Zitternd und schweißgebadet blickte ich mich um. Es war dunkel und ich konnte meine Umwelt nur schemenhaft wahrnehmen. Allerdings lag ich weich.
Langsam schwante es mir, ich befand mich in meinem Bett und alles war nur ein böser Traum. Puuuuh, nochmal Glück gehabt!
Die Situation war recht befremdlich, da ich für gewöhnlich recht gut schlafe und mich in den seltensten Fällen am Morgen an meine Träume erinnern kann. Bis zum Beginn der nächsten Saison im August gibt es für uns St. Paulianer ja auch recht wenig zu träumen, Gott sei Dank nicht vom Klassenerhalt, aber eben leider auch nicht vom Aufstieg. Das ist insofern besonders schade, als da wir in den nächsten Spielen mit Nürnberg, Freiburg und Mainz echte Kracher vor der Brust haben. Da ist es schon ein wenig deprimierend, dass wir im finalen Aufstiegskampf über die Rolle des Züngleins an der Waage nicht mehr hinauskommen sollen.
Langsam aber wird mir klar, wo mein Albtraum herrührte. Ein ganz anderes Horrorszenario wird immer realer! Nach 22 Jahren besteht die akute Gefahr, dass mal wieder ein Titel in der Vorstadt landet. Unterbewusst beschäftige ich mich wohl doch intensiv damit, wie sich das Unheil im letzten Moment noch abwenden ließe.
Die Hoffnung ist Grün und liegt in Norddeutschland. Zugegeben, ich tue mich schwer, der Betriebssportmannschaft von VW die Daumen zu drücken. Dafür könnte heute Hannover die St. Ellinger auf dem Weg zur Meisterschaft zumindest ein wenig ausbremsen. Den größten Mut aber lässt mich die Heimatstadt von Esel, Hund, Katze und Hahn schöpfen. Werder kann den Blauen in weniger als drei Wochen viermal gehörig in die Suppe rotzen und somit im Nachhinein zumindest ein wenig für Ivan Klasnic zurückzahlen. Natürlich nicht mit Geld, sondern mit etwas viel Wertvollerem: Werder kann uns unsere Würde bewahren. Die Bremer können uns ein Spießrutenlaufen ersparen. Ich sehe schon, wie sich die Lobeshymnen auf den Titelseiten der Hamburger Boulevardblätter überschlagen, ich sehe freudetrunkene Vollproleten auf dem Kiez, ich sehe die hässliche Raute, die uns auch in unserem Viertel an jeder Ecke entgegen prangen wird und ich sehe die Kollegen, die mich dumm von der Seite zuquatschen. Liebe Bremer, reißt euch den Arsch auf, wir werden es euch auf ewig danken!
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Sonntag, 12. April 2009
Wiedergutmachung
ohne Wert
ollis-tresen-thesen, 00:23h
Schön, dass wir jetzt endlich und unumstößlich klare Verhältnisse haben. Letzte Woche in Wehen hat sich die Mannschaft wie von mir befürchtet vom krisengeschüttelten Tabellenschlusslicht regelrecht abschlachten lassen. Acht Spieltage vor Schluss geht weder nach oben noch nach unten was. Da kann man sich als Spieler dann wohl entspannt zurück lehnen und der Dinge harren. Herzlichen Glückwunsch!
Leider hat die Mannschaft dabei uns Fans außer Acht gelassen. Sie hat vergessen, welche Strapazen viele von uns auf sich nehmen und wie viel Geld und Zeit wir investieren, um Woche für Woche mit unseren FC quer durch die Republik zu reisen, um dann so einem trost- und emotionslosen Gekicke beiwohnen zu müssen.
Klar, dass dann nach dem Spiel einige Anhänger ihrem Unmut lautstark Luft gemacht haben. So auch Aufsichtsratmitglied Roger Hasenbein. Für mich ist hingegen absolut unverständlich, wie dünnhäutig manche Spieler nach so einem desolaten Auftritt auf die Kritik reagiert haben. Roger hat durch sein langjähriges Engagement als Vorsitzender des Sprecherrates der organisierten Fanclubs ein Vielfaches mehr für den FC St. Pauli getan, als dies manche Spieler je tun werden. Roger sitzt im Aufsichtrat, weil er mit dem Herzen an diesem Verein hängt, nicht, um persönliche Eitelkeiten zu befriedigen.
Machen wir uns nicht vor, Fußball lebt nun mal von Emotionen. Auch wenn sich über Fußball aufgrund seiner taktischen Komplexibilität nahezu endlos diskutieren lässt, so lassen sich die Gefühle der Anhänger auf eine einfache Formel reduzieren. Nach Siegen stellt sich grenzenlose Glückseligkeit ein, während nach Misserfolge unendliche Niedergeschlagenheit vorherrscht. Keiner kann mir erzählen, dass die Mannschaft die stehenden Ovationen nach Siegen nicht genießt und sich nicht gerne feiern lässt. Dann muss man sich aber auch nach einer Minusleistung wie in Wehen die Missfallensbekundungen der Zuschauer gefallen lassen. Damit mich keiner falsch versteht, niemand ist böse, wenn sich alle auf dem Platz zerreißen und es dann trotzdem nicht langt. An manchen Tagen ist das gegnerische Tor halt wie vernagelt. Unser Publikum hat in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass es feinfühlig genug ist und hier sehr genau differenzieren kann.
Roger hat sich für die Art und Weise seiner Kritik bei der Mannschaft entschuldigt. Die Mannschaft hat heute die Chance, sich durch einen couragierten Auftritt bei uns Fans zu rehabilitieren und es ihm so gleich zu tun. Auch wenn ein Sieg, rein sportlich betrachtet, kaum noch einen Wert hätte.
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Leider hat die Mannschaft dabei uns Fans außer Acht gelassen. Sie hat vergessen, welche Strapazen viele von uns auf sich nehmen und wie viel Geld und Zeit wir investieren, um Woche für Woche mit unseren FC quer durch die Republik zu reisen, um dann so einem trost- und emotionslosen Gekicke beiwohnen zu müssen.
Klar, dass dann nach dem Spiel einige Anhänger ihrem Unmut lautstark Luft gemacht haben. So auch Aufsichtsratmitglied Roger Hasenbein. Für mich ist hingegen absolut unverständlich, wie dünnhäutig manche Spieler nach so einem desolaten Auftritt auf die Kritik reagiert haben. Roger hat durch sein langjähriges Engagement als Vorsitzender des Sprecherrates der organisierten Fanclubs ein Vielfaches mehr für den FC St. Pauli getan, als dies manche Spieler je tun werden. Roger sitzt im Aufsichtrat, weil er mit dem Herzen an diesem Verein hängt, nicht, um persönliche Eitelkeiten zu befriedigen.
Machen wir uns nicht vor, Fußball lebt nun mal von Emotionen. Auch wenn sich über Fußball aufgrund seiner taktischen Komplexibilität nahezu endlos diskutieren lässt, so lassen sich die Gefühle der Anhänger auf eine einfache Formel reduzieren. Nach Siegen stellt sich grenzenlose Glückseligkeit ein, während nach Misserfolge unendliche Niedergeschlagenheit vorherrscht. Keiner kann mir erzählen, dass die Mannschaft die stehenden Ovationen nach Siegen nicht genießt und sich nicht gerne feiern lässt. Dann muss man sich aber auch nach einer Minusleistung wie in Wehen die Missfallensbekundungen der Zuschauer gefallen lassen. Damit mich keiner falsch versteht, niemand ist böse, wenn sich alle auf dem Platz zerreißen und es dann trotzdem nicht langt. An manchen Tagen ist das gegnerische Tor halt wie vernagelt. Unser Publikum hat in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass es feinfühlig genug ist und hier sehr genau differenzieren kann.
Roger hat sich für die Art und Weise seiner Kritik bei der Mannschaft entschuldigt. Die Mannschaft hat heute die Chance, sich durch einen couragierten Auftritt bei uns Fans zu rehabilitieren und es ihm so gleich zu tun. Auch wenn ein Sieg, rein sportlich betrachtet, kaum noch einen Wert hätte.
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