Samstag, 13. Februar 2010

Mein schönstes Pausenerlebnis

Irgendwie blutleer erschien mir Auftritt unserer Mannschaft am gestrigen Abend. Auch wenn es die ein oder andere Chance gab und wir mit ein wenig Fortune alle drei Zähler hätten hierbehalten können, waren die Offensivbemühungen für meinen Geschmack insgesamt doch etwas dünn gesät.

Zugegebenermaßen hat sich einmal mehr der Platz in einem katastrophalen Zustand präsentiert, was dem braun-weißen Fußballzauber sicherlich nicht förderlich ist. Klar haben unsere hessischen Gäste aus den Niederungen der Tabelle eine starke Defensivleistung angeboten und damit ein Exempel statuiert, wie man mit Geschick und etwas Glück am Millerntor bestehen kann. Spätestens als die Frankfurter in der zweiten Hälfte selbst bei Eckbällen mit höchstens vier Spielern die eigene Hälfte verließen, war endgültig klar, dass sie sich von sämtlichen Siegambitionen verabschiedet hatten.

Natürlich kann so ein blödes 0-0 immer mal passieren, und es ist sicherlich kein Beinbruch, zumal wir uns zumindest bis Montag trotzdem an der Tabellenspitze sonnen dürfen. In Anbetracht der kommenden schweren Aufgaben war es vielleicht auch ein Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt (→ Aufwachen!). Trotzdem bin ich latent unzufrieden und das liegt nicht zuletzt daran, dass damit meine Aufstiegsrechnung von letzter Woche bereits hinfällig ist.


“Wieso hat uns keiner vorm Abpiff gesteckt,
dass wir selbst ein Ding machen müssen?“

Foto: Stefan Groenveld
Bevor ich jetzt aber anfange, mich richtig auszukotzen, ziehe ich es vor, euch von einem lustigen Halbzeiterlebnis erzählen.

So machte ich mich wie gewohnt mit dem Pausenpfiff auf, das in meiner Blase aufgestaute Bier zu entsorgen. Dafür suchte ich meinen Stammpisscontainer hinter der Gegengeraden auf. Was wohl könnte das Schlimmste sein, was einem an diesem Ort passieren könnte? Abgesehen davon, dass man auf dem schmierigen Boden das Gleichgewicht verlieren könnte und komplett in der Gemeinschaftsrinne landet, ist es wohl das, was meinem Nachbarn widerfuhr. Während ich also das wohlige Gefühl der zunehmenden Erleichterung genoss, fing der Typ neben mir laut an zu fluchen. Da war ihm doch tatsächlich sein Handschuh aus der Jackentasche geglitten und wogte nun lustig im Urinstrom auf und ab. Statt aber den zweiten Handwärmer einfach hinterher zu werfen und damit den Verlust zu akzeptieren, fischte der arme Kerl unter diversen Mitleidsbekundungen seinen Handschuh mit Daumen und Zeigefinger aus dem Urinal. Dann verließ er den Container mit den Worten: „Den lege ich erstmal irgendwo zum Trocknen hin!“

Alter, bei den Temperaturen hast du den allenfalls irgendwo zum Einfrieren hingelegt!



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