Wenn das noch klappt, flitze ich!

Spielfrei! Zeit, den Kopf mal wieder richtig klar zu bekommen. An dieser Stelle meine ich nicht die physisch wie psychisch hochbelasteten Spieler, sondern jene geistig vernebelten Rechenkünstler, die noch immer versuchen, mir weis zu machen, dass der Aufstieg in dieser Saison noch realistisch sei. Mehr als ein erstauntes Kopfschütteln lasse ich mir dann auch nicht entlocken, wenn argumentiert wird, dass aufgrund der Drei-Punkte-Regel sechs Zähler Rückstand locker aufzuholen seien. Das mag zwar bedingt stimmen, wenn man im Abstiegssumpf fest steckt. Will man sich aber nach oben orientieren, sollte man nicht außer Acht lassen, dass jene Klubs, die im Tableau vor uns rangieren, dort eben nicht stehen, weil sie Woche für Woche die Punkte herschenken.
Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht die Aussichtslosigkeit des Unterfangens Aufstieg umso mehr. 58 – 60 – 60, so lauten die nüchternen Punktbeträge aus den vergangenen drei Spielzeiten, die die jeweiligen Tabellendritten Cottbus, Duisburg und Köln am Ende benötigten. Bei bisher 38 Zählern auf der Habenseite fehlen, die geringste Punktzahl aus dem Jahre 2006 vorausgesetzt, folglich noch weitere 20. Bei noch neun ausstehenden Partien, fünf davon in der Fremde, sind also nur noch schlappe sechs Siege und zwei Remis von Nöten, um wenigstens die Relegation zu erreichen. Na dann mal los! Unser grandioses Torverhältnis findet in dieser Rechnung noch nicht einmal Beachtung. Im Ernst, wenn das noch klappt, bin ich im letzten Spiel gegen Frankfurt als Flitzer unterwegs...
Stattdessen sollten wir uns freuen, den Klassenerhalt so zeitig im Sack zu haben und den Vorteil der frühen Planungssicherheit nutzen. Nur dann können wir in der kommenden Saison eine schlagkräftige braun-weiße Equipe ins Rennen schicken.
Denn Filipo ist auf sicher weg, Lude erweckt mit seiner partiell lethargischen Einstellung nicht den Eindruck, dass er um jeden Preis bleiben möchte und die Wahrscheinlichkeit, dass uns die Blackburn Rovers die Gnade zuteil kommen lassen, David noch ein weiteres Jahr am Millerntor kicken zu lassen, schätze ich auch nicht eben hoch ein.
Gerade im kreativen Bereich werden wir also deutlich nachlegen müssen, wollen wir im nächsten Jahr neun Spieltage vor Schluss noch ein ernstes Wörtchen um den Aufstieg mitreden können.


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